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Karlstadt
Landratsamt Main-Spessart: Vorwurf der "mangelnden Wertschätzung" für das Thema Pflege völlig verfehlt
Stellungnahme des Landratsamts zum Bericht dieser Redaktion über den Runden Tisch der fünf Caritas-Sozialstationen des Landkreises am Dienstag in Lohr.
'Landrätin Sabine Sitter bedauert, dass sie nicht am Runden Tisch der Caritas-Sozialstationen am 21. März in Lohr teilnehmen konnte', schreibt das Landratsamt Main-Spessart in einer Stellungnahme.
Foto: Daniel Peter (Archiv) | "Landrätin Sabine Sitter bedauert, dass sie nicht am Runden Tisch der Caritas-Sozialstationen am 21. März in Lohr teilnehmen konnte", schreibt das Landratsamt Main-Spessart in einer Stellungnahme.
Bearbeitet von Stefanie Koßner
 |  aktualisiert: 13.02.2024 08:28 Uhr

Zum Bericht und Kommentar dieser Redaktion über den Runden Tisch der fünf Caritas-Sozialstationen des Landkreises am Dienstag in Lohr hat das Landratsamt Main-Spessart eine Stellungnahme geschickt. Bei dem Termin war unter den Vertreterinnen und Vertretern Unmut darüber laut geworden, dass unter anderem Landrätin Sabine Sitter nicht gekommen war und auch keinen Stellvertreter geschickt hatte.

Das Landratsamt schreibt nun: Landrätin Sabine Sitter bedauert, dass sie nicht am Runden Tisch der Caritas-Sozialstationen am 21. März in Lohr teilnehmen konnte. Der Termin war kurzfristig ohne Rücksprache mit der Landrätin anberaumt worden; zur gleichen Zeit fand ein früher vereinbarter, dringender Termin im Landratsamt statt.

Sitter: "Arbeit der Sozialstationen und ambulanten Pflegedienste ist enorm wichtig"

Außerdem war ohnehin für Donnerstag, 23. März, ein Treffen mit Caritas-Geschäftsführer Florian Schüßler zum Thema Flüchtlingsberatung angesetzt, das auch stattgefunden hat. Bei diesem Treffen kamen auch die Situation in der Pflege und die Veranstaltung Runder Tisch zur Sprache.

Sabine Sitter betonte: "Die Arbeit der Sozialstationen und ambulanten Pflegedienste ist enorm wichtig und für viele Menschen in Main-Spessart unentbehrlich. Ich mache mir große Sorgen um die Situation im Landkreis und darüber hinaus." Sie war sich mit Schüßler einig: "Die derzeitige Vergütung der Pflegedienste und die Höhe des Pflegegelds sind unzureichend." Bund und Länder seien gefordert, die finanziellen Grundlagen entscheidend zu verbessern.

Florian Schüßler erklärt: "Dieses Thema ist parteiübergreifend zu priorisieren und gelingt nur mit einem Schulterschluss der Akteure auf Bund- und Länderebene. Ich weiß, die Landrätin unterstützt uns und wird ihren politischen Einfluss auf höherer Ebene geltend machen." Sabine Sitter bedauert, dass sie es angesichts der kurzfristigen Einladung versäumt hat, einen Vertreter um Teilnahme am Runden Tisch in Lohr zu bitten.

Bau zweier Heime für stationäre Pflege in Trägerschaft des Landkreises steht an

Die Landrätin unterstreicht dennoch: "Landkreis, Kreistag und Klinikum Main-Spessart engagieren sich außerordentlich für das Thema Pflege, das mir auch aufgrund meines beruflichen Werdegangs sehr am Herzen liegt." Gerade wurde das zweijährige Modellprojekt zur "Entwicklung eines Regionalen Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrums für den Landkreis" beendet und geht nun in die Umsetzung. Der Bau zweier Heime für stationäre Pflege in Trägerschaft des Landkreises steht an.

Der Pflegestützpunkt in Gemünden mit Außenstelle in Marktheidenfeld wurde vom aktuellen Kreistag initiiert und umgesetzt; das Netzwerk Demenz und Pflege, die Arbeitsgruppe Pflege in der Gesundheitsregion plus sind weitere Pflege-orientierte Angebote und Einrichtungen des Landkreises.

Vom Landratsamt beantragt wurde außerdem das Projekt "Pflegekonferenz", das die verschiedenen Akteure und Anbieter im Bereich Pflege in Main-Spessart an einen Tisch bringen und Wege zur Verbesserung der Situation erörtern soll. Nicht zuletzt wird der Neubau eines Klinikums – das finanziell größte Projekt des Landkreises seit Jahrzehnten – einen großen Beitrag zur Pflege in Main-Spessart leisten.

Umfangreiche Aktivitäten des Landkreises beim Thema Pflege

Angesichts dieser umfangreichen Aktivitäten und Anstrengungen ist der beim Runden Tisch in Lohr geäußerte Vorwurf der "mangelnden Wertschätzung" für das Thema Pflege völlig verfehlt und nicht aufrecht zu erhalten.

Die im Standpunkt "Landrätin duckt sich beim Thema Pflege weg" geäußerten Behauptungen, die Landrätin habe vereinbarte Interviews grundlos abgesagt, weist das Landratsamt entschieden zurück. Richtig ist, dass mit dem Autor des Standpunkts besprochene mögliche Gesprächstermine mit MitarbeiterInnen des Landratsamts nicht zustande kamen. Die Gründe hierfür wurden dem Redakteur und der Redaktionsleitung mehrfach per E-Mail und in persönlichen Gesprächen dargelegt.

Anmerkung der Redaktion: Die Redaktion bleibt bei ihrer Darstellung. Auf die Anfrage zu einem kurzen Gespräch mit der Landrätin ging das Landratsamt nicht ein, ein zugesagtes Statement der Landrätin kam nie und auf ein vom Landratsamt selbst angekündigtes Pressegespräch hat diese Redaktion sechs Wochen lang gewartet.

 
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  • Siller10412210
    Ich glaube nicht, dass man einer Landrätin einfach ohne Rücksprache einen Termin vor den Latz knallt.
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Der Beitrag ist für mich nicht geeignet, zu erkennen, wer hier was gemacht oder nicht gemacht hat - trotz des Nachspanns. Was aber deutlich zu erkennen ist, dass es im Landratsamt und/oder bei der Landrätin ein Kommunikationsproblem gibt. Die Charmoffensive in Sachen "was alles tun wir - und speziell ich mit meinem beruflichen Hintergrund - bereits im Kreis" hilft da auch nicht weiter, ist aber gängiger Brauch im Sinne der Ablenkung vom eigentlichen Thema.
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  • Bm110269@t-online.de
    Ja ja aber sich Christlich Sozial schimpfen.
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  • peter.r.weissenberger@deutschebahn.com
    Es wird langweilig. Sie wiederholen sich. Steuerung C Struerung V bei allen Themen zum LRA . Sehr kreativ. Denke das hier alle Parteien in der Pflicht sind. Gerne können auch Sie ehrenamtlich mithelfen oder Vorschläge machen. Achso, ohne Tastatur wird es schwierig....
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  • p-eschenbach@gmx.de
    Die Kommunen, Landkreise haben KEIN Geld mehr. Die Kirche (Caritas) muss ihre Güter schützen und Schmerzensgeld an Missbrauchs Opfer zahlen hat auch nichts mehr, so ist es nicht verwunderlich das die Krise die seit 3o Jahre existiert nun voll durchschlägt. Kinder Hospize müssen sich selbst tragen , Pflege wird wieder in die Familie verlagert , denn wir müssen Bomben bauen und sinnlose Kriege unterstützen, die keinen Sieger haben werden, ie jeder Krieg. Energie kosten werden in die Höhe getrieben damit die Konzerne Kohle verdienen, Lebensmittelkonzerne ziehen den Kunden über den Tisch. Die zu Pflegende und der Pfleger sind da dass letzte Glied in der Kette. Es trifft immer die schwächsten wenn die Politik versagt.
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  • Kluespies
    Na sogau wissen wir eigentlich nichts, warum die Landrätin keine Zeit gehabt hat. Lösungen zum Thema habe ich noch nicht gesehen! Für was wird diese Person eigentlich bezahlt?
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  • andreas@donandile.de
    Bitte nachdenken.

    Ein Herr Florian Schüßler geht nicht ohne die Genehmigung des DiCV mit dieser Botschaft an die Öffentlichkeit. Der DiCV ist mit dem Landratsamt gut vernetzt. Sehr gut.

    Wahlkampf der CSU
    Der Wahlkampf hat begonnen. Die Aktion hat die anderen Parteien (SPD, Freie Wähler) unvorbereitet erwischt.

    @ Redaktion der Mainpost
    Keiner der Kommentare beschreibt oder erfasste den Zusammenhang aus meiner Sicht. Frau Koßner bitte klären Sie die SPD, Freie Wähler und die Leser auf.
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  • mona.froehling@googlemail.com
    In dem Bericht wird kaum deutlich, welche Aussage nun vom LRA stammt und welche vom Autor des Artikels. Die Zitatform wird hinsichtlich der angeblichen Stellungnahme des LRA nicht kosequent beibehalten. Aussagen des LRA, nicht als Zitat gekennzeichnet, werden stattdessen in direkter Rede wiedergegeben, sodass sie als Aussage der MP erscheinen. Bitte entweder komplett die vom LRA abgegebene Stellungnahme eins zu eins zitieren, oder konsequent indirekte Rede benutzen. So schwer ist das doch nicht.

    Schlecht gemacht, liebe MP.
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  • nilpferd48
    Ohne Amt kann man hier halt ganz leicht kritisieren bzw. maulen.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Nein. Falsch.

    Man muß nicht selbst ein vergleichbares Amt bekleiden, um Mißstände zu kritisieren.
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  • molinarius21
    Hallo Nilpferd, die Landrätin kann das Pflegedilemma bestimmt nicht alleine richten. Es geht hier eigentlich um das Interesse der Politik an diesem Thema. Und hier gehört eine gewählte Person in einem gewählten Amt eines Leiters/ einer Leiterin einer Kreisverwaltungsbehörde ganz einfach dazu. SO lässt sich allerdings der Eindruck eines mangelnden Interesses nicht vermeiden. Lippenbekenntnisse, geniale Fotos bringen uns nicht weiter. Ich kann Ihnen aber auch sagen, an was es in Deutschland in der Politk allgemein fehlt: Es fehlt an Idealismus, es fehlt an Mitgefühl, nur alleine der lukrative Profit zählt. Vielleicht gibt es aber noch Idealisten unter den Politikern - die brauchen wir mehr denn je. Dann fängt beim Bürgermeisterlein an und hört in der hohen Politik auf.
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  • Petsch06120702
    Falsch! Wenn ich ein Amt übernehme muss ich auch fähig und kompetent sein, um es aus zu füllen. Wenn ich mein Job nicht richtig mache werde ich genauso kritisiert oder entlassen! So ist nun mal das Arbeitsleben!
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  • inge_schaefer@t-online.de
    Warum nimmt das Landratsamt Main-Spessart und nicht die Landrätin selbst Stellung zu den Vorwürfen??? Sie wurde doch von der Redaktion zu einem Statement aufgefordert.
    Siehe "Anmerkung der Redaktion"
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  • BuergerKar
    Dem Kommentar der MP:..."Vielleicht setzt sie auch einfach falsche Prioritäten, denn am selben Morgen – kurz nach dem Runden Tisch in Lohr – hatte sie eine regelmäßig angesetzte, keineswegs dringliche Videokonferenz mit der Presse. Um Pflege ist es jedenfalls nicht gegangen."...begegnet diese Pressemitteilung damit:..."zur gleichen Zeit fand ein früher vereinbarter, dringender Termin im Landratsamt statt."
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  • andreas@donandile.de
    Anmerkung an die Redaktion der MainPost:

    Herzlich Dank, Frau Koßner.

    Sie haben mit dem Artikel einen wichtigen Schritt zur Bearbeitung eines komplexen Sachverhalts gestartet. Aber es fehlen noch wesentliche Hintergrundinformation, ohne diese der normale Leser die aktuellen Reaktionen der mancher Politiker, fehlende Aktion des DiCV sowie aktuelle Lage nicht verstehen kann.

    Ich bitte Sie zu weitern fruchtbaren Recherchen und Publikation.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Billige Ausflüchte. Eigentlich wie zu erwarten.

    Und sich dann noch selbst zu beweihräuchern mit "Modellprojekten, Arbeitsgruppen und Pflegekonferenzen....", wo in Wahrheit nur Papier erzeugt wird.
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