Zum Bericht und Kommentar dieser Redaktion über den Runden Tisch der fünf Caritas-Sozialstationen des Landkreises am Dienstag in Lohr hat das Landratsamt Main-Spessart eine Stellungnahme geschickt. Bei dem Termin war unter den Vertreterinnen und Vertretern Unmut darüber laut geworden, dass unter anderem Landrätin Sabine Sitter nicht gekommen war und auch keinen Stellvertreter geschickt hatte.
Das Landratsamt schreibt nun: Landrätin Sabine Sitter bedauert, dass sie nicht am Runden Tisch der Caritas-Sozialstationen am 21. März in Lohr teilnehmen konnte. Der Termin war kurzfristig ohne Rücksprache mit der Landrätin anberaumt worden; zur gleichen Zeit fand ein früher vereinbarter, dringender Termin im Landratsamt statt.
Sitter: "Arbeit der Sozialstationen und ambulanten Pflegedienste ist enorm wichtig"
Außerdem war ohnehin für Donnerstag, 23. März, ein Treffen mit Caritas-Geschäftsführer Florian Schüßler zum Thema Flüchtlingsberatung angesetzt, das auch stattgefunden hat. Bei diesem Treffen kamen auch die Situation in der Pflege und die Veranstaltung Runder Tisch zur Sprache.
Sabine Sitter betonte: "Die Arbeit der Sozialstationen und ambulanten Pflegedienste ist enorm wichtig und für viele Menschen in Main-Spessart unentbehrlich. Ich mache mir große Sorgen um die Situation im Landkreis und darüber hinaus." Sie war sich mit Schüßler einig: "Die derzeitige Vergütung der Pflegedienste und die Höhe des Pflegegelds sind unzureichend." Bund und Länder seien gefordert, die finanziellen Grundlagen entscheidend zu verbessern.
Florian Schüßler erklärt: "Dieses Thema ist parteiübergreifend zu priorisieren und gelingt nur mit einem Schulterschluss der Akteure auf Bund- und Länderebene. Ich weiß, die Landrätin unterstützt uns und wird ihren politischen Einfluss auf höherer Ebene geltend machen." Sabine Sitter bedauert, dass sie es angesichts der kurzfristigen Einladung versäumt hat, einen Vertreter um Teilnahme am Runden Tisch in Lohr zu bitten.
Bau zweier Heime für stationäre Pflege in Trägerschaft des Landkreises steht an
Die Landrätin unterstreicht dennoch: "Landkreis, Kreistag und Klinikum Main-Spessart engagieren sich außerordentlich für das Thema Pflege, das mir auch aufgrund meines beruflichen Werdegangs sehr am Herzen liegt." Gerade wurde das zweijährige Modellprojekt zur "Entwicklung eines Regionalen Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrums für den Landkreis" beendet und geht nun in die Umsetzung. Der Bau zweier Heime für stationäre Pflege in Trägerschaft des Landkreises steht an.
Der Pflegestützpunkt in Gemünden mit Außenstelle in Marktheidenfeld wurde vom aktuellen Kreistag initiiert und umgesetzt; das Netzwerk Demenz und Pflege, die Arbeitsgruppe Pflege in der Gesundheitsregion plus sind weitere Pflege-orientierte Angebote und Einrichtungen des Landkreises.
Vom Landratsamt beantragt wurde außerdem das Projekt "Pflegekonferenz", das die verschiedenen Akteure und Anbieter im Bereich Pflege in Main-Spessart an einen Tisch bringen und Wege zur Verbesserung der Situation erörtern soll. Nicht zuletzt wird der Neubau eines Klinikums – das finanziell größte Projekt des Landkreises seit Jahrzehnten – einen großen Beitrag zur Pflege in Main-Spessart leisten.
Umfangreiche Aktivitäten des Landkreises beim Thema Pflege
Angesichts dieser umfangreichen Aktivitäten und Anstrengungen ist der beim Runden Tisch in Lohr geäußerte Vorwurf der "mangelnden Wertschätzung" für das Thema Pflege völlig verfehlt und nicht aufrecht zu erhalten.
Die im Standpunkt "Landrätin duckt sich beim Thema Pflege weg" geäußerten Behauptungen, die Landrätin habe vereinbarte Interviews grundlos abgesagt, weist das Landratsamt entschieden zurück. Richtig ist, dass mit dem Autor des Standpunkts besprochene mögliche Gesprächstermine mit MitarbeiterInnen des Landratsamts nicht zustande kamen. Die Gründe hierfür wurden dem Redakteur und der Redaktionsleitung mehrfach per E-Mail und in persönlichen Gesprächen dargelegt.
Anmerkung der Redaktion: Die Redaktion bleibt bei ihrer Darstellung. Auf die Anfrage zu einem kurzen Gespräch mit der Landrätin ging das Landratsamt nicht ein, ein zugesagtes Statement der Landrätin kam nie und auf ein vom Landratsamt selbst angekündigtes Pressegespräch hat diese Redaktion sechs Wochen lang gewartet.
Ein Herr Florian Schüßler geht nicht ohne die Genehmigung des DiCV mit dieser Botschaft an die Öffentlichkeit. Der DiCV ist mit dem Landratsamt gut vernetzt. Sehr gut.
Wahlkampf der CSU
Der Wahlkampf hat begonnen. Die Aktion hat die anderen Parteien (SPD, Freie Wähler) unvorbereitet erwischt.
@ Redaktion der Mainpost
Keiner der Kommentare beschreibt oder erfasste den Zusammenhang aus meiner Sicht. Frau Koßner bitte klären Sie die SPD, Freie Wähler und die Leser auf.
Schlecht gemacht, liebe MP.
Man muß nicht selbst ein vergleichbares Amt bekleiden, um Mißstände zu kritisieren.
Siehe "Anmerkung der Redaktion"
Herzlich Dank, Frau Koßner.
Sie haben mit dem Artikel einen wichtigen Schritt zur Bearbeitung eines komplexen Sachverhalts gestartet. Aber es fehlen noch wesentliche Hintergrundinformation, ohne diese der normale Leser die aktuellen Reaktionen der mancher Politiker, fehlende Aktion des DiCV sowie aktuelle Lage nicht verstehen kann.
Ich bitte Sie zu weitern fruchtbaren Recherchen und Publikation.
Und sich dann noch selbst zu beweihräuchern mit "Modellprojekten, Arbeitsgruppen und Pflegekonferenzen....", wo in Wahrheit nur Papier erzeugt wird.