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Marktheidenfeld
Kooperation zum Thema Automation: Ein Win-win-win für die FOSBOS und zwei Unternehmen
Auf Initiative von Wolfram Klug kooperieren nun seine Firma Seedion, Bosch Rexroth und die FOSBOS Marktheidenfeld. Davon profitieren sowohl die Schüler als auch die Unternehmen.
Bosch Rexroth, die FOSBOS Marktheidenfeld und die Firma Seedion machen gemeinsame Sache beim Thema Automation mit dem ctrlX Core. Von links: Steffen Winkler (Bosch Rexroth), Schulleiter Fred Strauß, Wolfram Klug (Seedion), Lehrer Roland Mayer und Roland Berz (stellvertretender Schulleiter).
Foto: Markus Rill | Bosch Rexroth, die FOSBOS Marktheidenfeld und die Firma Seedion machen gemeinsame Sache beim Thema Automation mit dem ctrlX Core.
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:50 Uhr

Zur industriellen Fertigung – egal, von was – gehört heutzutage Automation. Schülerinnen und Schüler verschiedener Schularten haben sich diesem Thema bisher eher spielerisch genähert, beispielsweise in der Lego League. Nun können die jungen Erwachsenen im Technikzweig der FOSBOS Marktheidenfeld von einem Projekt mit hohem Praxisbezug profitieren – ebenso wie die Unternehmen Bosch Rexroth und Seedion.

Angestoßen hat das Wolfram Klug. Der 54-jährige Seedion-Chef hat als kommissarischer Leiter des Lohrer Starthouses Steffen Winkler, den Leiter des Geschäftsbereichs Automation bei Bosch Rexroth, kennengelernt. Als der ihm von ctrlX Automation erzählte, dachte sich Klug, "das wäre doch was für meinen alten Studienfreund Roland Mayer", der heute Informatiklehrer an der FOSBOS ist. Er brachte die beiden zusammen.

Neue Plattform mit vielen Möglichkeiten

ctrlX ist eine von Bosch Rexroth entwickelte, neuartige, offene Automatisierungsplattform. "Andere Plattformen lassen sich nicht mit denen anderer Hersteller oder mit in einer anderen Programmiersprache entwickelten Elementen verbinden", erklärt Winkler. ctrlX ist dagegen nicht auf eine Programmiersprache festgelegt, funktioniert auch mit intuitivem Drag-and-drop und ist offen. Das bedeutet, es steht jedem frei, neue Anwendungen zu finden und zu entwickeln. "So ähnlich wie jemand Apps für Smartphones entwickelt", sagt Winkler.

Dadurch sind die Möglichkeiten der Anwendung und Nutzung von ctrlX enorm vielfältig. Es könne in verschiedenen Bereichen wie Druckmaschinen, Cyber-Security und sensorgesteuerten Haushaltsgeräten Anwendung finden. Diese Eigenschaften - und die einfache Bedienbarkeit - machen das System für die Schüler so interessant. "Der Einsatz ist praxisnah und zukunftsorientiert", erklärt FOSBOS-Schulleiter Fred Strauß. Informatiklehrer Roland Mayer ergänzt: "Und die Schüler sehen schnell Erfolge. Das motiviert."

Gegen den Fachkräftemangel

Bosch Rexroth hat der FOSBOS die Software und einen ctrlX Core, ein Hardware-Element, zur Verfügung gestellt – weitere sollen folgen. Damit können die Schülerinnen und Schüler neue Anwendungen erforschen sowie zur grundsätzlichen Weiterentwicklung des Systems beitragen. "Wir in der Wirtschaftswelt kritisieren oft, dass an den Schulen mit älterer Technik gearbeitet wird", sagt Steffen Winkler. "Nun können wir selbst dazu beitragen, dass die Ausbildung praxisnäher wird."

Sein Unternehmen profitiert nicht nur von den Erfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler mit dem Produkt machen. Es geht auch darum, junge Menschen für die Arbeit im Bereich Automatisierung zu begeistern und zu qualifizieren – um dem Fachkräftemangel vorzubeugen.

Roboter für Tischtennisbälle geplant

Klug hat das Lohrer Weltunternehmen und die FOSBOS aber nicht aus purem Altruismus zueinander gebracht. Mit Seedion unterstützt der Elsenfelder, der einst einer von fünf Direktoren des Welt-Basketballverbands FIBA war, Sportverbände auf dem Weg in die Digitalisierung. "Zurzeit arbeite ich mit der ITTF, dem Tischtennis-Weltverband", berichtet er. Seine Vision ist es, mithilfe seines Studienkumpels Roland Mayer sowie dessen Schülerinnen und Schülern einen vom ctrlX Core gesteuerten Roboter zu entwickeln, "der durch die Turnhalle fährt und die Tischtennisbälle wieder einsammelt".

Seit Januar arbeitet der Wahlpflichtkurs von Roland Mayer mit dem ctrlX Core und der virtuellen Version. Der Lehrer gibt lachend zu: "Ich bin damit kaum besser vertraut als die Schüler. Das führt zu einer flachen Hierarchie." Bis der Tischtennis-Roboter funktioniert, wird es also noch etwas dauern. Klug, Mayer und Winkler halten die Entwicklung dennoch für möglich. "Die Kooperation zwischen FOSBOS, Bosch Rexroth und Seedion ist zunächst mal nicht zeitlich begrenzt", sagt Wolfram Klug.

 
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