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Lohr/Schweinfurt/Volkach
Deutlich mehr Umsatz, volle Auftragsbücher: Bosch Rexroth in Lohr startet durch
Die Bosch Rexroth AG in Lohr legte am Mittwoch Geschäftszahlen für 2021 vor. Sie zeigen: Das Industrieunternehmen hat viel Wind unter den Flügeln.
Der Bosch Rexroth AG - hier ein Blick in ein Werk in Lohr - hat so viele Aufträge wie noch nie.
Foto: Bosch Rexroth | Der Bosch Rexroth AG - hier ein Blick in ein Werk in Lohr - hat so viele Aufträge wie noch nie.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:58 Uhr

Fast 20 Prozent mehr Umsatz gegenüber dem Vorjahr, proppenvolle Auftragsbücher: Die Bosch Rexroth AG in Lohr ist offenbar gut durch das Geschäftsjahr 2021 gekommen. Das geht aus den am Mittwoch vorgelegten Zahlen des Industrieunternehmens hervor.

Demnach lagen die Erlöse bei 6,2 Milliarden Euro. Das Volumen der eingegangenen Aufträge stieg im Jahresvergleich um 43 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Das sei ein Rekord, teilte der zum schwäbischen Bosch-Konzern gehörende Anbieter von Hydraulik und Steuerungstechnik mit.

Mit insgesamt etwa 7400 Beschäftigten in Lohr, Schweinfurt und Volkach (Lkr. Kitzingen) ist Bosch Rexroth nach dem Autozulieferer ZF (Schweinfurt) der zweitgrößte kommerzielle Arbeitgeber in Mainfranken. In 80 Ländern arbeiten insgesamt 31.000 Menschen für die Lohrer.

Wo Bosch Rexroth seine Umsätze macht

Dass Bosch Rexroth trotz der Corona-Pandemie in 2021 so viel Wind unter die Flügel bekommen hat, liegt nach Unternehmensangaben vor allem am Umsatzplus im Ausland. So gingen die Erlöse in Europa – ohne Deutschland – zwischen 2020 und 2021 um 23,5 Prozent nach oben, in Amerika um 18,3 und in Asien um 15,9. In Deutschland stieg der Umsatz um 18,2 Prozent. Alles in allem liege er auf dem Niveau von 2019, also dem Jahr vor der Pandemie.

Mit den jetzt präsentierten Zahlen ist Bosch Rexroth ein Sinnbild für die zwiespältige Wirtschaftslage im Land. War zum Jahreswechsel wegen Corona noch von Konjunkturdelle und getrübter Stimmung die Rede, laufen gerade in der Industrie die Geschäfte wie geschmiert. So meldete am Mittwoch zum Beispiel auch der Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer eine gute Auftragslage und gestiegene Umsätze.

Forschung und Entwicklung mit Millionen-Topf

Weil bei Bosch Rexroth die Kassen eifrig klingeln, bleibt Spielraum für Forschung und Entwicklung. Im vergangenen Jahr seien in diese Bereiche 344 Millionen Euro investiert worden, knapp sechs Prozent mehr als in 2020, so das Unternehmen. Die Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen, die Fabrikautomation sowie Teile der Industriehydraulik seien dabei die Schwerpunkte gewesen.

Entsprechend investiert das Unternehmen in seine Werke. So seien diese Mittel im Vergleich 2020/2021 um 78 Prozent gestiegen. Rund 180 Millionen Euro nahm Bosch Rexroth nach eigenen Angaben zuletzt in die Hand, um in Deutschland, der Türkei, China und Italien Betriebe zu verbessern oder auszubauen.

180 Millionen Euro - und Lohr ist Teil davon

In diesen 180 Millionen Euro stecken nach Darstellung von Sprecher Jan Saeger auch Teile jener 100 Millionen Euro, die Bosch Rexroth über Jahre verteilt in sein Stammwerk in Lohr stecken will. Eine entsprechende Ankündigung hatte vor knapp einem Jahr für Aufsehen in der Region gesorgt.

In Lohr wird das Geld über fünf Jahre verteilt unter anderem in die Gießerei und ein neues Logistikzentrum investieren. Über alle Standorte hinweg will das Unternehmen an diesem Kurs festhalten und "weiterhin signifikante Investitionen in Produktion und Logistik" vornehmen, hieß es am Mittwoch.

Bosch Rexroth: Ausblick auf 2022

Kein Wunder, dass bei so vielen Plus-Zeichen Vorstandsvorsitzender Rolf Najork "grundsätzlich optimistisch" auf das laufende Jahr blickt. Allerdings seien der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie wegen der weltweiten Folgen "eindeutig Unsicherheitsfaktoren".

Um Engpässe zu vermeiden, strebt Bosch Rexroth unter anderem langfristige Verträge mit Lieferanten an. Außerdem soll ein Netz von Zweitlieferanten aufgebaut werden, um an den Standorten lokale Beschaffung von Material zu ermöglichen.

 
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