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Gemünden
Kommentar: Pflegekatastrophe mit Ansage in Main-Spessart: Wer pflegt künftig uns und unsere Eltern?
Sehenden Auges steuert der Landkreis auf einen gewaltigen Mangel an Plätzen in Alten- und Pflegeheimen zu. Während der Bedarf steigt, wird die Bettenzahl abgebaut.
Kommentar: Pflegekatastrophe mit Ansage in Main-Spessart: Wer pflegt künftig uns und unsere Eltern?
Foto: Christoph Schmidt/dpa
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

Die Zahl der Pflegebedürftigen wird in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren massiv ansteigen. Aber wer soll uns, unsere Eltern und Großeltern einmal pflegen? Der Landkreis will seine Kapazitäten in der stationären Pflege jedenfalls kräftig zurückfahren, obwohl es schon jetzt zu wenige Plätze gibt. In Gemünden soll das neue Kreisseniorenzentrum statt bisher 132 Betten nur noch 78 haben.

Begründet wird der starke Abbau mit Personalmangel. Natürlich bringt es nichts, ein Haus hinzustellen, das man dann nicht vollkriegt, weil Pflegekräfte fehlen. Schon im jetzigen Pflegeheim können 30 Betten nicht belegt werden, landkreisweit sind es gar 300. Doch mit einem solchen Neubau wird der Pflegenotstand zementiert, zerstiebt die Hoffnung, dass künftig etwa mit einem weniger strengen Fachkräfteschlüssel, mit mehr Pflegekräften aus dem Ausland oder vielleicht auch Pflegerobotern der Bedarf an stationären Pflegeplätzen auch nur annähernd gedeckt werden kann.

Die Auswirkungen der fehlenden Pflegeplätze werden gravierend sein

Die Landkreis-Bewohnerinnen und -Bewohner müssen hoffen, dass diese Pflege-Lücke in Zukunft von anderen Trägern geschlossen wird. So schnell wird aber kein privater oder kirchlicher Betreiber noch ein Heim, das über die derzeit ungenutzten Kapazitäten hinaus ja benötigt würde, hinstellen. Burgsinn kann man nur die Daumen drücken, dass es dort mit dem neuen Seniorenheim klappt. Und Sozialstationen sind jetzt schon am Limit. Beim Blick in die Zukunft kann es einem beim Thema Pflege angst und bange werden.

Wenn wir selbst oder unsere Angehörigen künftig folglich wieder zu Hause betreut werden müssen, bedeutet das, wenn es in unserer individualisierten Gesellschaft überhaupt geht, eine starke Belastung und wird auch gravierende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und unser aller Wohlstand haben.

 
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  • W. M.
    Zu der Aussage, dass man in der heutigen Zeit wegen Haus umgebaut oder neu gebaut, zweites Auto welches man unbedingt braucht den Vater oder die Mutter im Alter nicht mehr pflegen kann ist anzumerken dass man den Vater oder die Mutter nicht mehr pflegen will, weil man in seiner "zurechtgemachten Welt" keine Einschränkungen hinnehmen will. Sonst hat man noch die Eltern zuhause gepflegt und nur im Falle einer schweren pflegebedürftigkeit unter Umständen in ein Pflegeheim gegeben. Heute wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umsehe werden die "Alten" (Eltern) übergangslos vom Krankenhaus in ein Pflegeheim "abgeschoben", da man ja keine Zeit zuhause für diese hat und auch nicht bereit ist Einschränkungen hinzunehmen.
    Ergänzend erlaube ich mir noch anzuführen, dass ich und meine Frau die Eltern über 20 Jahre zuhause gepflegt haben und in diesen Jahren so manche Entbehrung hingenommen haben.
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  • M. K.
    Überpopulationen sind in der Natur regelmässig nur temporär. Sie dezimieren sich , wenn ein Mangel vorhanden ist.
    Mit Blick auf den erwartbaren pflegenotstand frage ich mich nur, wie das dezimieren stattfinden wird? Würdelos wegen fehlender Pflege , oder in Würde durch selbstbestimmten Suizid? Eine unangenehme , aber gesellschaftlich relevante Diskussion.
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    #bestesbayern
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  • M. F.
    Völlig richtiger Kommentar. Wenn schon zu wenig Pflegepersonal vorhanden ist muss es den Pflegekräften doch so einfach wie möglich gemacht werden. Das heißt auch, Pflegebedürftige in einem Pflegezentrum unterzubringen und nicht verstreut auf dem Land mit weiten Anfahrtswegen. Gleichzeitig muss eben hier in die Tasche gegriffen und Pflegekräfte notfalls übertariflich bezahlt werden. Den Pflegesektor privaten Investoren zu überlassen ist hierbei der absolut falsche Weg. Solange Geld für freiwillige Leistungen vorhanden ist muss auch Geld zur Pflege da sein.
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  • E. S.
    Immerzu und immer noch mehr Geld zu bezahlen ist auch keine Lösung. Da kann es sich dann bald niemand mehr leisten ins Heim zu gehen.
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  • P. W.
    Ich frage mich nur, wer mich einmal pflegen wird. Ich bin alleinstehen und habe keine Kinder
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  • c. k.
    Am besten schon heute in einem Pflegeheim anmelden damit Sie in 30-40-50 Jahren einen Platz bekommen..Wen es da noch Pflegeeinrichtungen gibt..

    Alt werden und topfit einfach tot umfallen ist die Devise..Leider.. krank und pflegebedürftig geht gar nicht mehr..Private Pflegeeinrichtungen geben auf..ebenso die Pflegedienste und auch der Landkreis streicht Betten in seinen Einrichtungen..Wo soll das noch hinführen?

    Sicher früher wurden die "Alten"auch zuhause gepflegt..kann sich aber heute keiner mehr leisten..wer ein Haus umbaut oder gar neu baut ist auf Doppelverdienst angewiesen..Dazu noch ein 2.Auto da nicht jeder im Landkreis den ÖPNV nutzen kann..die Lebenshaltungskosten sind derzeit auch jenseits von gut und böse..Da hat kein Angehöriger mehr Zeit die Oma zu pflegen..traurig aber wahr..
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  • m. w.
    Ich "verbessere" den letzten Satz in Ihrem Kommentar, da "will" kein Angehöriger mehr die Oma pflegen!
    Sind wir doch mal ehrlich?
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  • K. S.
    Dann ist keiner da.....
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  • W. T.
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