In Gemünden soll ein neues Seniorenzentrum entstehen – im Park des bisherigen Kreisseniorenzentrums. Dass das alte Heim nicht mehr unbedingt den modernen Anforderungen entspricht, war schon vor einem Jahr Thema. Neuere Einrichtungen haben mehr Einzelzimmer und sind rollstuhlgerecht.
Erste Pläne wurden nun am Montag im Werkausschuss des Kreistages präsentiert: Das neue Gebäude in Gemünden soll drei Stockwerke haben und nach dem Wohngruppen-Prinzip aufgebaut sein. Eine zweite Zufahrt zum Neubau soll möglicherweise über das Gelände des Amtsgerichts eingerichtet werden. Das Gebäude, in dem bisher das Kreisseniorenzentrum untergebracht ist, soll verkauft werden.
Der Stadtrat von Gemünden entschied in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig, den Bebauungsplan für das Gebiet Friedenstraße, Baumgartenweg, St.-Bruno-Straße aufzuheben. Dort befindet sich das bisherige Seniorenzentrum. Die Aufhebung bedeutet: Auch die Grünflächen können bebaut werden mit dem, was schon da ist, wie Peter Interwies, Baureferent der Stadt, erklärte – also auch einem weiteren Seniorenzentrum. Die Nachfragen zweier Stadträte, ob es schon konkrete Anfragen für eine Bebauung gebe, beantwortete der Verwaltungsvertreter in der Sitzung aber zurückhaltend. "Anfragen sind immer da, weil man Grundstücke nachträglich verdichten will", so Interwies. Die übrigen Grünflächen zu bebauen wäre mit dem bisherigen Bebauungsplan schwierig geworden. Der Stadtrat habe lediglich zu entscheiden, ob dieser Plan aufgehoben werden soll.
Im Werkausschuss am Montag gab es scharfe Kritik von Gerhard Kraft (Grüne): Dass kein Ersatz für den Park eingeplant ist, finde er nicht akzeptabel. Auch müsse man genau überlegen, ob man das alte Gebäude wirklich verkaufen und nicht behalten und anders nutzen sollte.
Wenn schon, dann beim Gesundheitszentrum bauen, da ist Platz, Natur, Wald....