
Mit Sorge hat sich an Weihnachten ein Arnsteiner Bürger bei dieser Redaktion gemeldet: Er wolle auf eine seiner Meinung nach dringende Problematik aufmerksam machen, die den künftigen Standort der "Handwerkerhöfe" in Schwebenried an der Kaistener Straße betreffe. Eine private GmbH, gegründet von Bürgerinnen und Bürgern, will hier ein Gewerbegebiet von rund 19.000 Quadratmetern auf eigene Kosten erschließen und so Flächen für Handwerksbetriebe schaffen. Auf dem Gelände hinter dem Sportgelände lebe jedoch eine "sehr große Population von Maulwürfen".
Diese gehörten zu den gesetzlich geschützten Arten und dürften nicht gefangen, gestört oder gar getötet werden. An dieser Stelle ein Bauvorhaben voranzutreiben, hält der Arnsteiner, der anonym bleiben möchte, nicht nur für "ethisch fragwürdig", sondern gar für einen Verstoß gegen geltendes Recht. Lebensräume würden hier unwiederbringlich zerstört.
Auf dem Gelände hinter dem Nebenplatz der DJK Schwebenried fallen tatsächlich einige Erdhügel auf. Was bedeutet das für die Planungen der "Handwerkerhöfe"?
Keine Maulwurf-Hinweise aus der Bevölkerung im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung
Fabian Helmerich, Geschäftsleiter der Stadt Arnstein, bestätigt, dass die Stadt Meldungen zu einem möglichen Maulwurfvorkommen erhalten habe. Zuvor sei das Tier aber bei diesem Projekt kein Thema gewesen. Er betont, dass bei der Bauleitplanung immer auch naturschutzrechtliche Belange abgewogen würden. Diese würden nach der Beteiligung der Öffentlichkeit gewichtet und bewertet.
Der Bebauungsplan "Handwerkerhöfe Schwebenried" ist noch nicht genehmigt. Bis Montag, 13. Januar, lagen die Pläne samt Umweltbericht mit artenschutzrechtlichem Fachbeitrag erneut öffentlich aus. Darauf habe es wiederum keine Eingabe zum Thema Maulwürfe gegeben, sagt Tobias Schneider vom zuständigen Ingenieurbüro Arz aus Würzburg einen Tag nach dem Ende der Auslegung. Weder von Bürgerinnen und Bürgern, noch von Trägern öffentlicher Belange.
Der Maulwurf ist zwar eine durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützte Art, die nicht getötet oder lebend gefangen werden darf. Die Tiere zählen laut Schneider jedoch nicht zu jenen Arten, für die im Rahmen eines Bauverfahrens eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung notwendig ist. Das habe die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Main-Spessart bestätigt. Anders sehe das etwa beim Feldhamster oder bei der Zauneidechse aus.
Tiere sollen auf Nachbarflächen vertrieben werden
Ein Biologe habe die Hügel auf dem Areal in Schwebenried gesichtet und festgestellt, dass die meisten von Wühlmäusen stammten, sagt Ingenieur Schneider weiter. Nur wenige seien durch Maulwürfe entstanden, von den Tieren würden auf der Fläche höchstens zwei leben.
Und wie geht es jetzt weiter? "Vor Beginn der Baumaßnahmen wird es Vergrämungsmaßnahmen geben", so Schneider. Die auf der Fläche lebenden Tiere sollen bestenfalls auf eines der Nachbarfelder umziehen. Dafür werden Geräte genutzt, die im Boden Ultraschallwellen und Vibrationen ausstoßen, um den Orientierungssinn zu stören. Schneider: "Maulwürfe haben keine Schonzeit, können also bereits jetzt mit einem gewissen Vorlauf zu den Bautätigkeiten vergrämt werden." Landwirte dürften ihre Felder übrigens trotz Maulwurf ganz normal bestellen.
In einer früheren Version des Artikel hieß es, dass eine aktuell als Bolzplatz genutzte Fläche überplant wird. Dies ist nicht korrekt. Betroffen ist das daran anschließende Gelände. Deshalb wurde auch die Bebilderung ausgetauscht. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
wie unten bereits erwähnt, habe ich den Fehler, für den ich mich auch hier nochmals entschuldigen möchte, verbessert. Er ist sicher nicht absichtlich geschehen. Ich habe mir das komplette Gebiet angesehen. Auf der korrekten Fläche sind ebenfalls deutliche Hügel zu sehen. Dies hat die Stadt und das Planungsbüro bestätigt.
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Koßner
Redaktion
Sie haben Ihren Fehler korrigiert, indem Sie das unpassende Bild vom Sportplatz gegen ein durchaus niedliches Maulwurfbild ausgetauscht haben. Mich erstaunt, dass Sie kein Bild von den tatsächlichen Flächen haben. Ich selbst fahre fast jeden Tag dort vorbei und gehe auch oft dort spazieren. Die von Ihnen angesprochenen deutlichen Hügel muss man schon sehr lange suchen. 😉
Persönlich erstaunt mich, dass die Main-Post generell keine anonymen Leserbriefe/Kommentare veröffentlicht bzw. personalisierte Leserbriefe und Kommentare „zensiert“ oder eben nicht veröffentlicht und andererseits, dass Sie Frau Koßner als stellvertretende Redaktionsleiterin in Main-Spessart derart schlecht recherchierte Artikel verfassen und unpassende Bilder hinzufügen. Diese Art von Journalismus erfüllt mich mit Sorge!
wie gesagt: Ich verstehe Ihren Ärger und kann mich nicht mehr als entschuldigen. Melden Sie sich gerne direkt bei mir, dann können wir auch über die Thematik "Leserbriefe/ Kommentare" sprechen: stefanie.kossner@mainpost.de
Beste Grüße
das, was sie als "Wiese" und "Bolzplatz" bezeichnen ist der Nebenplatz der DJK Schwebenried auf dem gar nichts gebaut wird. Das von Ihnen beschriebene Projekt soll hinter dem auf dem Bild gezeigten Zaun und auf einem Acker links davon, jenseits der Kreisstraße MSP 1 realisiert werden. Die Werntalzeitung, ein Teil der Main-Post, hat über das Vorhaben schon berichtet. Kann man das bitte korrigieren und das nächste Mal richtig recherchieren?
danke für den Hinwies. Sie haben natürlich recht. Ich habe bei der Begehung die falsche Fläche fotografiert. Dies habe ich im Artikel angepasst. Ich bitte diesen Fehler vielmals zu entschuldigen! Auf der betreffenden Fläche ist das Vorkommen von v.a. Wühlmäusen jedoch noch auffälliger, weswegen die Grundaussage des Artikels gültig bleibt.
Beste Grüße
Stefanie Koßner
Redaktion