Einen weiteren Schritt zur Realisierung der "Handwerkerhöfe Schwebenried" machte der Arnsteiner Stadtrat mit der Abwägung der eingegangenen Stellungsnahmen im Zuge der frühzeitigen Beteiligung sowohl für die Änderungen im Flächennutzungs- als auch im Bebauungsplan. Ohne Gegenstimmen nahm das Gremium Kenntnis von den Anregungen der Träger öffentlicher Belange.
Wie mehrfach berichtet, will dort eine private GmbH, gegründet von Schwebenrieder Bürgern, ein zweiteiliges Gewerbegebiet von rund 19.000 Quadratmetern auf eigene Kosten erschließen und so Flächen für Handwerksbetriebe schaffen. Da die eingegangenen Anregungen und Einwendungen durchwegs nicht gravierend waren, konnte der Stadtrat diese akzeptieren oder aber einfach zur Kenntnis nehmen.
Unmut kam beim Stadtratsmitglied Martin Fischer auf, der sich an der Forderung störte, dass die Stadt wegen der Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes andere Flächen aus dem Flächennutzungsplan streichen müsse. Andere Kommunen würden ihre Gewerbegebiete nach Belieben erweitern, Arnstein aber müsse zurückstecken. Das zu entnehmende Areal soll nun an der Staatsstraße nach Gramschatz außerhalb der Stadt liegen.
Im schlimmsten Fall Schützenbergstraße für Durchgangsverkehr sperren
Auch sein Kollege Johannes Keidel zeigte Ärger und zwar über die Nachricht, dass das Vorhaben zum Bau der B26n aus finanziellen Gründen noch einmal überprüft werden müsse. "Während andere massiv Druck machen, sind wir immer lieb und brav", schimpfte er. Insbesondere forderte er, die Stadt solle im schlimmsten Fall von ihrer Möglichkeit Gebrauch machen, die Schützenbergstraße für den Durchgangsverkehr zu sperren. Diese Nutzung beruhe auf einer vorübergehenden Vereinbarung der Stadt mit den zuständigen Ämtern und könne deshalb auch widerrufen werden. Ohne die Schützenbergstraße sei die Verbindung der B26a mit der B26 im Werntal derzeit nicht möglich, so Keidel.
Um den notwendigen Ausbau der Ortsdurchfahrt Schweinfurter Straße im Zuge der Bundesstraße B 26 beginnen zu können, stimmte der Rat der Vereinbarung mit dem Staatlichen Bauamt Würzburg ohne Gegenstimme zu. Die Maßnahme soll gemeinsam mit der Stadt und dem Bauamt verwirklicht werden. In diesem Zuge wird die Stadt Kanal- und Wasserleitungen erneuern, die Bushaltestellen verlegen und barrierefrei ausbauen. Das Straßenbauamt übernimmt den lärmmindernden Fahrbahnbelag sowie die Kosten einschließlich der Entwässerungsrinnen. Die Gehwege einschließlich der Hochborde gehen zulasten der Stadt, die erforderlichen Leitungsgraben tragen das Amt und Arnstein zu gleichen Teilen. Bei der Vereinbarung handelt es sich um einen Standardvertrag.
Aufgrund hoher Nachfrage in diesem Jahr keine Mittel
Eine vorläufige Absage gab es zur Förderung eines Gewässerentwicklungskonzepts. Das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg teilte mit, dass aufgrund der hohen Nachfrage in diesem Jahr keine Mittel zur Verfügung stünden. Die Stadt wurde auf künftige Jahre oder auf die Möglichkeit freiwerdender Kontingente vertröstet.
Gegen die Bauleitplanung der Deutschen Bahn zur Erneuerung zweier Eisenbahnbrücken bei Stetten hatte die Stadt Arnstein keine Einwände.