Während Wärmepumpen gefragt sind wie nie, hat der Mittelsinner Ingo Blum seine Luft-Wasser-Wärmepumpe vergangenes Jahr durch einen Kombikessel für Scheitholz und Pellets ersetzt. Nicht weil er mit der Wärmepumpe grundsätzlich unzufrieden gewesen wäre, erzählt er, sondern weil sie nach 20 Jahren eine teure Reparatur gebraucht hätte und weil sie zum Beheizen des älteren Zweifamilienhauses mit Heizkörpern für seinen Geschmack zu viel teuren Strom verbraucht hat.
Die neue Heizung ist auch mit Solarpaneelen für Warmwasser kombiniert
Mit seiner neuen Heizung, die mit Solarpaneelen für Warmwasser kombiniert ist, sei er "topzufrieden". Gemeinsam mit seinem Schwager, der die gleiche Anlage schon seit zwölf Jahren habe, mache er ohnehin seit Jahren Holz im Staatswald. "Den Brennstoff kriege ich bei."
Blums Haus, das einst seine Großeltern gekauft haben, stammt ursprünglich wohl aus dem 18. Jahrhundert. Das sieht man dem Gebäude nicht an, weil es vor 50 Jahren umgebaut und in den 80ern erweitert wurde. Ende der 1980er erhielt es eine Ölheizung, mit der Blum, seine Frau und seine Mutter aber zunehmend unzufrieden gewesen seien. "Öl wollten wir nicht mehr, das hat immer gestunken." Zudem wären neue Tanks und ein neuer Kessel nötig gewesen. Als er im Jahr 2000 das Haus renovierte und dabei den Dachstuhl erneuerte und das Dach dämmte, schaute er sich nach Alternativen um. Er hätte sich einen Tank mit Flüssiggas – Erdgas gibt es im Sinngrund nicht – vorstellen können, "aber meine Frau und meine Mutter waren strikt gegen Gas".
Wärmepumpe sollte auch in ungedämmten Altbau funktionieren
Ein Nachbar, der schon eine Wärmepumpe hatte, empfahl ihm einen Urspringer Heizungsbauer, der ihm versicherte, dass eine Wärmepumpe auch in einem ungedämmten Altbau mit Heizkörpern funktioniere. Also stellte er sich 2002 eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hin, für den Winter hatte er zusätzlich einen älteren Scheitholzkessel. Es funktionierte. "Ich war mit dem Ding eigentlich zufrieden", erzählt der 60-Jährige.
Allerdings habe das Gerät 2020 ständig auf Störung geschaltet, die sich aber haben wegdrücken lassen. Als jedoch eine Reparatur für veranschlagte 1500 bis 2500 Euro fällig gewesen wäre und weil Strom immer teurer geworden sei ("Im Vergleich zum Öl habe ich nichts gespart"), überlegten sie sich einen neuen Holzkessel hinzustellen. Damit er für den Fall eines Urlaubs oder bei Krankheit eine Alternative zum Holznachlegen habe, entschied er sich für ein Kombinationsgerät, das auch mit Pellets laufen kann.
Bastian Weikinger von Ries Heizungsbau in Obersinn, der die Anlage installiert hat, sagt, dass eine solche Kombianlage mehr Komfort biete als ein reiner Scheitholzkessel. Bei Holzheizungen müsse man halt immer Holz nachlegen, bei einem Hybridgerät sei man wesentlich flexibler, das von Blum könne automatisch von Scheitholz auf Pellets umschalten. Gerade im Sinngrund, wo viele Leute selbst Holz machen oder leicht an Holz kommen, seien Holzheizungen gefragt. Weil vergangenes Jahr der Pelletpreis so in die Höhe schoss, seien manche, die eigentlich eine reine Pelletheizungen gewollt hätten, auf Kombianlagen umgestiegen. Rund ein Dutzend solcher Anlagen habe die Firma schon installiert. Allerdings sei der Installationsaufwand, erst recht in Kombination mit einer Solaranlage, hoch.
Der Kessel reagiert auf die aktuelle Wettervorhersage
Seit September läuft die Anlage der Blums. Der Kessel sei mit dem Internet verbunden und reguliere sich auch nach der Wettervorhersage. Sei in Kürze sonniges Wetter zu erwarten, schalte das Gerät sich noch nicht ein, sagt Ingo Blum, weil die Solaranlage dann Leistung liefere. Die könne sich selbst im Winter auf über 100 Grad erwärmen und unterstütze damit die Heizung. Auf die Daten seiner Heizung kann Blum über sein Smartphone zugreifen. Die Feinstaubwerte der Anlage seien laut dem Kaminkehrer weit unter den geforderten.
Wenn Blum zu Hause ist, lässt er die Anlage nur im Holzbetrieb laufen. Er zündet einen Papierstreifen von einem Pelletssack an und legt ihn auf die übriggebliebene Kohle im Kessel, die bei der zugeschalteten Zugluft schnell zu glühen anfängt. Dann legt er Spreißelchen obendrauf und schichtet darüber 50 Zentimeter lange Scheite. Das mache zehn Minuten Arbeit und bringe fünf bis sechs Stunden Feuer. Blum mache das einmal früh, und am Nachmittag schichte er ein weiteres Mal Holz ein, das die Anlage bei Bedarf automatisch anzündet. "Ich bin voll überzeugt von dem Ding", sagt er. Es sei total einfach zu bedienen.
Er schätzt nach einem halben Jahr Betrieb, dass er für eine Saison etwa zehn bis 15 Ster Holz brauche. Im Sommer, hofft er, reiche die Solaranlage. Sein kleiner Pelletbunker, den er mit Sackware befüllt, reiche etwa für vier Wochen. Er finde gut, dass die Pellets aus dem Fuldaer Raum stammen, also keinen weiten Weg hinter sich haben, und die Säcke einfach ins Altpapier könnten. Für einen reinen Holzbetrieb gibt es einen gröberen Rost, für Pelletsbetrieb einen kleineren und für einen Mischbetrieb einen Kombirost. Die anfallende Aschemenge sei gering.
Zur Anlage gehören auch zwei 1000-Liter-Pufferspeicher. Beim Preis für die gesamte Anlage, 60.000 Euro, habe er zuerst einmal schon die Backen aufgeblasen, räumt Blum ein. Aber die Förderung sei mit 35 Prozent gut gewesen, hätte er davor keine Wärmepumpe gehabt, wäre sie noch höher gewesen. So viel Förderung gibt es seit Januar nicht mehr, sagt Heizungsbauer Weikinger, die Hürden für die Förderung seien erhöht worden.
Für Biomasse-Heizungen nur noch 20 Prozent Förderung
So gebe es nun für Biomasse-Heizungen, also Holz, Pellets oder Hackschnitzel, nur noch 20 Prozent – und das nur, wenn zugleich eine Solaranlage aufs Dach komme. Das habe die Nachfrage nach solchen Kesseln wieder gedämpft. In Gräfendorf wurde deshalb nun die geplante Hackschnitzelheizung für ein Nahwärmenetz wieder verworfen. Bei der gewünschten Alternative Wärmepumpe stelle sich laut Weikinger die Frage: "Wird's wirtschaftlich warm?" Eine Wärmepumpe funktioniere auch in Altbauten wie bei Blum, aber brauche dann halt viel Strom.
Ingo Blum ist jedenfalls leidlich zufrieden mit seiner neuen Heizung. "Ich hab jetzt für die Zukunft meine Ruhe", ist er überzeugt. Er habe eine gescheites Dach, inzwischen auch dreifach verglaste Fenster und eine neue Heizung. Sollte es mal mit dem Holzmachen nicht mehr so klappen, bekomme er das in Mittelsinn trotzdem noch, und ansonsten könnte er ja die Anlage auch rein mit Pellets laufen lassen. Und noch etwas findet er gut: Sollte es einmal einen längeren Stromausfall geben, würde ein Stromaggregat für den Betrieb seiner neuen Anlage reichen.
Mein letzter Gaskessel hat mit Einbau 4.000 € gekostet.
Ach ja, ich hatte ganz vergessen, dass wir ja die Welt retten wollen!
Aber Vorsicht, nicht dass ihnen ein Licht aufgeht.
Der nächste trockene Sommer kommt bestimmt.
Und wenn Ihnen das Wasser rationiert wird und Sie in einer Tropennacht nicht schlafen können, dann schimpfen Sie einfach auf die GRÜNE Partei. Die hat sich das nämlich alles ausgedacht.
Nachhaltiges Heizen, sparsames Heizen, Abschaltung/Anpassung von unnützen Zirkulationssystemen bringen auch bei älteren Häusern die Einsparungen, ohne sich die nächsten Probleme ins Haus zu holen. Aber unsere Mieterlobby hat ja ebenfalls dafür gesorgt, dass diejenigen, die nicht sparen wollen, noch im Recht sein sollen. Verdrehte Welt.
Meine Ölheizung bleibt drin, die WP hängt über dem Bivalenzpunkt und wird von der PV mitgespeist. In D lassen viel zu viele Bürger Dummheiten mit sich machen und wehren sich nicht.
Wer garantiert eigentlich, das diese Heizmethoden in ein paar Jahren nicht wieder vom Markt genommen werden sollen?
Dank Habeck & Co. wurde das endlich beendet.
https://www.umweltbundesamt.de/themen/heizen-holz
Dieser Mist wird seit Schröder den Politikern von den Lobbyisten eingeredet.
Weil dann mit der Energieeinsparung die Schimmelprobleme begannen hatte die Lobbyisten die nächste Idee für die Politiker: Fördert Lüftungsanlagen!
Jetzt kommen zunehmend durch die Lüftungsanlagen die Probleme für Allergiker und da meinen die Lobbyisten: ja ihr müsst 2 mal im Jahr MINDESTENS eure Lüftung vom Fachbetrieb warten.
Was für ein Geschäftsmodel aber ein voller Erfolg für die Lobbyisten!!!!
Manchmal muss man sich halt auch von alten Häusern trennen, dieser nieder machen und nach energischen Gesichtspunkten (OHNE Außenisolierung) neu bauen!
Leidlich: Adjektiv =
(gerade noch) ausreichend, einigermaßen den Erwartungen entsprechend
Der Autor meint sicher was anderes?!
Der Artikel sagt ja auch was anderes aus…