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Gräfendorf
Paukenschlag in Gräfendorf: Plan für zentrales Nahwärmenetz wegen gekürzter Förderung gescheitert
Auf dem Gelände der Gräfendorfer Grundschule hätte eine zentrale Hackschnitzelanlage entstehen sollen, der Plan wurde nun aber verworfen.
Foto: Björn Kohlhepp | Auf dem Gelände der Gräfendorfer Grundschule hätte eine zentrale Hackschnitzelanlage entstehen sollen, der Plan wurde nun aber verworfen.
Wolfgang Schelbert
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

Mit einem Paukenschlag begann die jüngste Gemeinderatssitzung in Gräfendorf: Bürgermeister Wagenpfahl gab schweren Herzens das Ende des geplanten zentralen Nahwärmenetzes mit einer Hackschnitzelheizung auf dem Schulgelände bekannt, mit dem die Schule, die Kirche und das neue Dorfzentrum in Gräfendorf hätten versorgt werden sollen. Sein Stellvertreter Jürgen Brönner, Fachmann in Sachen Heizungsbau, hatte sich mit dem Bürgermeister monatelang über das Thema ausgetauscht.

Aus den prognostizierten 534.000 Euro nach Abzug der Fördermittel waren mittlerweile 800.000 Euro Eigenanteil der Gemeinde für das zentrale Projekt geworden. Das liegt hauptsächlich an den seit Januar gekürzten Fördermitteln für Biomasseheizungen. Außerdem sei das Risiko durch die politischen Vorgaben und die Bestrebungen des Umweltbundesamtes, die Holzheizungen wegen der hohen Emissionswerte in Zukunft einzuschränken oder ganz zu verbieten, groß.

Plan B ist kleinere Insellösung

"Als Plan B bleibt uns nur eine Insellösung für die Neue Mitte", stellte der Bürgermeister fest und sprach als Möglichkeiten dezentrale Wärmepumpen und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach von Ärztehaus und Dorfladen zur Stromgewinnung für die Wärmepumpen und die Kühlanlagen an. "Die Wärme könnte auch aus einem Brunnen, mit Sonden im Boden oder mittels einer Luftmaschine gewonnen werden", führte der Bürgermeister weiter aus.

Der Rat folgte den Argumenten der beiden Ortsvorsteher, beschloss einstimmig die Planung umzuorganisieren, trotz vieler Holzvorkommen in den heimischen Wäldern auf die Hackschnitzelheizung zu verzichten und den bisherigen Plan fallen zu lassen.

Das Feuerwehrhaus muss saniert werden

Das Feuerwehrhaus in Gräfendorf aus dem Jahre 1976 muss saniert werden. Durch mehrere An- und Umbauten ist die Elektrik anfällig geworden. Für die Erneuerung des Verteilerschrankes und die Aufteilung der Stromkreise sind 12.100 Euro veranschlagt worden. Dazu kommt die Erneuerung des Fußbodens mit 5200 Euro. Diese Ausgaben werden in den Haushalt 2023 aufgenommen. Außerdem müssen im Jahr 2024 die Toilettenräume und die sanitären Anlagen auf den neuesten Stand gebracht werden. Dazu sind etwa 18.000 Euro veranschlagt, und notwendig ist die Renovierung des Schulungsraumes mit einem Kostenaufwand von 8000 Euro. Der Eigenanteil des Feuerwehrvereines liegt bei 10 bis 30 Prozent der Ausgaben. Das Gremium stimmte dem Vorhaben geschlossen zu.

Feuerwehrhaus Gräfendorf aus dem Jahre 1976 mit verschiedenen Anbauten.
Foto: Wolfgang Schelbert | Feuerwehrhaus Gräfendorf aus dem Jahre 1976 mit verschiedenen Anbauten.

Die Gemeinde ist im Besitz einer eigenen Scheune in Michelau. Diese möchten die örtlichen Vereine sanieren und in Zukunft zu Lagerzwecken nutzen. Aus dem Angebot der Zimmerei Herch zur Herrichtung der alten Scheune ergibt sich ein Materialbedarf in Höhe von 9200 Euro. Der Gemeinderat billigte den Vereinen einstimmig Materialkosten mit Nachweis in Höhe von 10.000 Euro zu.

Auch dieses Jahr werden die heimischen Sportvereine mit 460 Euro von der Gemeinde bezuschusst. Außerdem erhält der TSV Wolfsmünster einen einmaligen Sonderzuschuss aufgrund eines Schadens mit erhöhtem Wasserverbrauch. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag mit 10:0 Stimmen zu. Ebenso stimmten sie dem jährlichen Antrag der Verschönerungsvereine der fünf Ortsteile für Mäh- und Pflegearbeiten und Antriebsmittel auf öffentlichem Grund von 250 Euro je Verein zu.

 
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  • streetmak@t-online.de
    Zunächst einmal Respekt vor den Verantwortlichen in Gräfendorf, die sich echt Gedanken um die Zukunft machen; das würde ich mir auch sehnlichst von unseren Stadträten wünschen. Denen ist aber eine sinnlose Altstadtsanierung wichtiger. Was mich aber auf die Palme bringt ist die Tatsache, dass solche Planungen daran scheitern, dass es keine verlässlichen Bestimmungen hinsichtlich Heizungen in Deutschland gibt. Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben und alles Mögliche verboten, aber auf Lösungsvorschläge wartet man bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Den Bürgern kann man ja alles zumuten, nur selbst in Regierungskreisen mal realitätsnahe Entscheidungen treffen, ist offensichtlich etwas, das über den Horizont mancher Regierenden hinausgeht. Ein Umdenken in Sachen Klimaschutz ist wichtig, aber was die Verantwortlichen der Grünen fordern, ist einfach nur noch schizophren. Hoffentlich bekommen die mal eine richtige Quittung für ihr Unvermögen.
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  • th.faust@gmx.de
    Na beim "Unvermögen" sind doch die C-Parteien federführend. Oder welche Lösungen bieten die an? Ach ja, Paris unterschreiben und dann so tun als wäre nichts gewesen.
    Es wird erst ein Umdenken geben, wenn das Wasser knapp wird. Und das dauert nicht mehr lange. Aber dann sind sicher auch die Grünen dran schuld.
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  • streetmak@t-online.de
    Es geht doch hier in erster Linie darum, dass die lieben Grünen am liebsten alles verbieten wollen, aber nicht in der Lage sind, bezahlbare -und darauf liegt die Betonung- Alternativen anzubieten. Auf einer Seite werden Anlagen bezuschusst, nach kurzer Zeit kommt das Umweltbundesamt mit Bedenken. Was soll da der Otto Normalverbraucher noch glauben und vor allem, wem soll er folgen???
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