
Es ist nie zu spät für einen Neuanfang – das beweist gerade die Alte Schutzengelkirche in Gräfendorf Stolze 155 Jahre ist sie alt und war eigentlich längst im Ruhestand, hatte all ihre Aufgaben an die deutlich jüngere Neue Schutzengelkirche abgegeben. Der Alten Kirche zog es im Wortsinne den Boden unter den Fundamenten weg, der Untergrund sank langsam ab, Risse im Mauerwerk ließen sich nicht mehr kaschieren.
Doch nach Jahren des Dornröschenschlafs feiert die Kirche nun ein Comeback – als Foto- und Video-Kulisse! Liebhaber verlassener Orte, sogenannter Lost Places, haben das Kleinod entdeckt: Eine Metal-Band filmte hier ihr Musikvideo, eine Hochzeitsfotografin möchte hier Brautpaare in Szene setzen. Und – dies ist ausdrücklich kein schlechter Scherz der Redaktion! – ein Geisterjäger-Team aus Thüringen will sich das alte Gemäuer demnächst anschauen. Sollten die fündig werden, könnte bald Hollywood an die Kirchentür klopfen!
Badesaison kann kommen
Einen anderen "Lost Place" hat Main-Spessart verloren, denn in das Wonnemar ist wieder Leben eingekehrt! Hier spukt allerdings noch der Geist des Rechtsstreits zwischen der Stadt Marktheidenfeld und den Badbetreibern. Vielleicht können die Thüringer Ghostbusters auch dieses Gespenst einfach einsaugen? Oder es in eine der Kühltruhen sperren, in denen gerüchteweise noch vier Jahre altes Magnum vor sich hin schimmelt.

Ein Lost Place ist und bleibt wohl das Wonnemar-Freibad. Aber auch aus dem Waldbad in Lengfurt haben uns in dieser Woche gruselige Fotos erreicht: Zu sehen sind die grün angelaufenen Fliesen des Beckens und ein Helfer, der eine Masse in einen Eimer schaufel, die man auf den ersten Blick auf für Nilpferd-Mist halten könnte. Ein echter Poltergeist scheint hier gewütet zu haben. Hut ab vor den Ehrenamtlichen, die jedes Jahr mit großem Aufwand das Bad wieder fit für den Sommer machen.
Doch zurück zur Alten Schutzengelkirche in Gräfendorf, denn ihre Geschichte gibt Hoffnung! Hoffnung zum Beispiel für das Lermann-Gebäude, das Karlstadter Turmkaufhaus oder ganz akut das demnächst leerstehende Galeria-Kaufhaus in Würzburg. Man muss die großen Kästen wohl einfach lange genug stehen lassen, damit sie wieder interessant werden.