
Der akute Wintereinbruch mit Glatteis sorgt dafür, dass im Landkreis Main-Spessart auch am Donnerstag die Schulen geschlossen bleiben. Darüber informiert das Kultusministerium am Mittwochnachmittag. Bereits am Mittwochmorgen hatten Schülerinnen und Schüler zu Hause bleiben müssen, viele Schulen organisierten jedoch digitale Unterrichtseinheiten.
Aus Sicht der Polizei verlief der Glatteis-Mittwoch im Landkreis ruhig. Bei den Polizeiinspektionen in Lohr, Karlstadt und Gemünden waren bis zum Nachmittag keine Unfälle gemeldet worden, die Marktheidenfelder Polizei berichtete auf Nachfrage der Redaktion lediglich von zwei Fußgängern, die ausgerutscht waren. Florian Daube, stellvertretender Leiter der Lohrer Polizei: "Man muss die Menschen wirklich loben, dass sie sich an die Warnungen und Empfehlungen gehalten haben." Es sei spürbar weniger Verkehr auf den Straßen gewesen, den Präsenz-Unterricht am Mittwoch abzusagen, sei also wohl eine gute Entscheidung gewesen.
Am Mittwoch zur Mittagszeit schlossen in Marktheidenfeld viele Läden früher als gewöhnlich, darunter unter anderem die Modegeschäfte der Familie Väthjunker, der Weltladen, das Brilleneck und das P1 Wäschegeschäft. Die Genussschmiede und Lieblingsmode hatte die Ladentür gar nicht erst aufgesperrt. Grund war der einsetzende Regen, der den gefrorenen Boden in eine spiegelglatte Eisschicht verwandelte.
In der Karlstadter Innenstadt blieben aufgrund der Unwetterwarnung viele Geschäfte ebenfalls ganz geschlossen, etwa das Modehaus Koch samt Filialen, die Buchhandlung und die Innenstadt-Filiale von Schmidt & Kurtze.
Eispanzer auf der Lohrer Hauptstraße
Ähnliches berichtet Angelika Winkler von der Werbegemeinschaft Lohr. "Die Parkplätze in der Innenstadt waren heute Morgen schon weitestgehend leer." Einige wenige Menschen, die sie getroffen hätte, sagten, sie müssen zum Arzt oder hätten einen anderen wichtigen Termin. "Wer kann, bleibt zu Hause."
So war bei andauerndem Schneeregen bis zum Nachmittag die gesamte Lohrer Hauptstraße von einem Eispanzer überzogen. Die wenigen beschirmten Passantinnen und Passanten bewegten sich dort entsprechend vorsichtig, wobei das knirschende Weiß weniger zum Rutschen einlud, als es auf den ersten Blick vermuten ließ.
Wohl weil morgens und mittags noch keine Straßenglätte herrschte, aber viele nicht in die Stadt fuhren, war im Wiesenfelder Dorfladen etwas mehr los als gewöhnlich, hieß es auf Anfrage. Im Retzstadter Dorfladen hingegen war nicht mehr los als sonst.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Teile des Landkreises Main-Spessart die höchste Warnstufe ausgerufen und warnte vor extremer Glätte. Am Mittwochmorgen gegen 7 Uhr wurde die Warnung vor extremer Glätte für weite Teile des Landkreises zurückgenommen. Die höchste Warnstufe 4 galt in Main-Spessart nur noch für die Orte Frammersbach und Partenstein und die Region westlich davon. Für den restlichen Landkreis Main-Spessart meldet der DWD Unwetter (Warnstufe 3).
Deutsche Wetterdienst warnt vor Aufenthalt im Freien
Er warnt vor Schneefall bis zu zehn Zentimetern sowie Glätte. Nach wie vor bestehe sehr hohe Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen. Er empfiehlt, den Aufenthalt im Freien und Fahrten unbedingt vermeiden. Wer dennoch das Haus verlassen muss, sollte mit erheblichen Beeinträchtigungen im Verkehr rechnen und sich auch auf Sperrungen einstellen, hieß es. Um für die Wetterlage gerüstet zu sein, hielt das Bayerische Rote Kreuz im Landkreis zusätzliche Rettungsfahrzeuge bereit.
Die Straßenmeisterei des Landkreises war am Mittwoch bereits um 2 Uhr ausgerückt und hatte in einem ersten Umlauf die Kreisstraßen präventiv gestreut, teilte Markus Rill, Pressesprecher des Landratsamts Main-Spessart, auf Anfrage mit. Um 6 Uhr seien die Kreisstraßen frei befahrbar und mit Salz ausreichend vorgestreut gewesen. Ab etwa 10 Uhr waren alle neun Fahrzeuge, mit Schneeketten ausgerüstet, wieder im Einsatz.
Voraussichtlich Verspätungen und Einschränkungen bei Bussen und Mühlabfuhr
Im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) werden auch für den Donnerstag Verspätungen und Einschränkungen erwartet. Die Fahrzeuge von Omnibusverkehr Franken (OVF) und Omni Reisen hatten am Mittwoch ab 10 Uhr in ganz Unterfranken den Verkehr eingestellt. Das sei eine vorsorgliche Entscheidung des Unternehmens, da Behinderungen in einzelnen Bereichen vorliegen und dadurch die Abläufe der Busse in den verschiedenen Linien nicht sichergestellt werden können, heißt es aus dem Landratsamt. Derzeit sind in Main-Spessart die Strecken Schollbrunn-Hasloch, Ruppertshütten-Langenprozelten, Stadelhofen – Duttenbrunn und innerhalb von Zimmern nicht mit dem Bus erreichbar. Auch der Betrieb der Rufbusse wurde am Mittwochabend eingestellt.
Ladengeschäfte bleiben zum Teil heute zu oder schließen früher
Das Amt weist darauf hin, dass gegebenenfalls auch Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Freizeiteinrichtungen aufgrund der Gefahrenlage am Donnerstag geschlossen bleiben könnten. In Karlstadt und Gemünden war das am Mittwoch der Fall, unter anderem Kindergärten und Volkshochschulen, in Karlstadt zudem die Stadtbibliothek, die Tourist-Information und das Jugendzentrum, in Gemünden war auch das Hallenbad dicht. Für Gemünden stand bereits am Mittwochabend fest, dass auch am Donnerstag alle städtischen Kitas und Schulkindbetreuungen geschlossen bleiben. Karlstadt meldete hingegen am Abend, dass die städtischen Kitas am Donnerstag geöffnet haben.
In Marktheidenfeld blieben die städtischen Kitas am Mittwoch geöffnet, zum Teil wurden die Eltern allerdings gebeten, ihre Kinder zu Hause zu betreuen beziehungsweise so bald wie möglich abzuholen.
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auch haben nicht alle familien noch Omas und Opas die auf die Kinder aufpassen können. Wären da nicht andere Modelle auch angebracht, wie zum Beispiel: am tag vor dem Schulausfall viele Aufgaben für zu Hause an die Kids weiterzugeben, dass sie zu Hause auch einen gefühlten 5-Stunden-Unterrichtstag hätten? Wann werden diese Tage nachgeholt?
Am besten 2 Tage wegnehmen von den Sommerferien oder je 1 Stunde länger Schule bis die fehlenden Stunden wieder eingeholt werden. Zu meiner Zeit fiel der Schulunterricht auch nicht aus nur wegen Glatteis, Glatteis gab es auch schon vor 50 Jahren, damals waren die Winter noch etwas strenger