Nahezu wöchentlich bestimmen gegenwärtig Meldungen über gedrosselte Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland die Schlagzeilen. Bei vielen Deutschen geht die Angst um, im kommenden Winter alleine auf Gas als Heizquelle angewiesen zu sein. Neben einer vor allem in Baumärkten erhöhten Nachfrage nach mit Strom betriebenen Heizquellen, werden auch die lokalen Kamin- und Ofenbauer von Anfragen geradezu überrannt.
"Die Nachfrage nach Öfen generell hat sich in diesem Jahr verdoppelt", sagt Annette Weimert vom Frammersbacher Unternehmen Kachelofenbau Goßmann. Nicht nur bei Heizgeräten hätten sich die Anfragen deutlich erhöht. Auch bei holzbetriebenen Backöfen und Herden sei das Interesse gestiegen, sagt die Geschäftsführerin.
Kundeninnen und Kunden wollen unabhängig von Gas heizen
Eine Lieferzeit von zwölf bis 15 Monaten sei gegenwärtig zu erwarten. Grund hierfür seien die unterbrochenen Lieferketten. So sei die Teilelieferung aus China gerade komplett blockiert. Zudem lasse der allgegenwertige Mangel an Materialien und Fachpersonal die Lage weiter zuspitzen. Ganz klar stehe bei Kundinnen und Kunden die Unabhängigkeit von Gas im Vordergrund, so Weimert. Einige von ihnen würden regelrecht in Panik verfallen und bis zum Winter ihre Küchen und Heizungsanlagen komplett auf Holzversorgung umstellen wollen, unterstreicht Weimert die Situation.
Ähnliches schildert Rainer Herrmann vom gleichnamigen Lohrer Fliesen- und Kaminstudio. "Die erhöhte Nachfrage begann bereits Anfang des Jahres", so der Geschäftsführer. "Was in den letzten Wochen passierte war der Wahnsinn – wir können überhaupt nichts mehr liefern, weil wir selber nichts mehr bekommen."
Massiver Personalabbau in der Ofenbranche
Vor Corona habe es eine Lieferzeit von maximal drei Wochen gegeben, erklärt Herrmann die jetzige Nachfrage. Durch die Pandemie sei auch in der Ofenbranche massiv Personal abgebaut worden. Dazu fehle das Material: "Sowohl fertige Öfen, als auch Ersatzteile und Rohstoffe sind nicht mehr vorrätig."
Zwar konnte Herrmann noch ein gewisses Kontingent an Ausstellungsgeräten oder gebrauchten Öfen über Privatpersonen vermitteln. Wer jetzt noch einen Ofen bestellen wolle, würde diesen sicherlich nicht mehr bis in den Winter erhalten, so der Unternehmer, der seit 30 Jahren im Ofengewerbe aktiv ist. "So eine Situation habe ich bisher noch nie erlebt", sagt er.
Dennoch blickt er optimistisch in die Zukunft. Für das kommende Jahr könne er sich nicht vorstellen, dass die Nachfrage so hoch bleibe. Ein Problem könnte allerdings der Materialmangelmangel bleiben.
Benötigte Materialien sind eventuell nicht lieferbar
Rainer Desch, Geschäftsführer des gleichnamigen Ofengeschäftes in Frammersbach, könnte zwar bis zum Winter noch Kaminöfen einbauen. Ergänzt aber in seinen Ausführungen, dass dies nur möglich sei, wenn speziell benötigte Materialien auch bis dahin lieferbar wären. Die Grundmaterialien der Feuerungstechniken für einen individuellen Ofen habe er auf Lager. Oftmals könne die Umsetzung jedoch schon beispielsweise wegen fehlender Keramiken nicht erfolgen.
Den Materialmangel führt Desch auch auf die nicht mehr vorhandene Produktion der ukrainischen Stahlwerke zurück. Dadurch sei die komplette europäische Ofenproduktion stark heruntergefahren worden. Auch für die kommenden Jahre sieht der Unternehmer Lieferengpässe in seiner Branche, die er seit 40 Jahren bedient: "Bei dieser Nachfrage kann die Ofenproduktion nicht auf einmal verdoppelt oder sogar verdreifacht werden, um der Nachfrage gerecht zu werden."
Auch die Verunsicherung der Bevölkerung durch Politik und Medien erwähnt der Ofenbauer: "Viele haben Bedenken, dass sie nicht mehr heizen können. Dadurch wird jetzt gekauft, was nicht niet- und nagelfest ist. Wir wissen ja alle nicht, was diesen Winter wirklich eintrifft", so Desch. Eine Entspannung erwartet der Frammersbacher erst, wenn der Krieg in der Ukraine beendet sei.
https://www.anwalt.de/rechtstipps/kommt-nach-dieselgate-ein-holzofengate-teil-1-195142.html
https://www.anwalt.de/rechtstipps/kommt-nach-dem-dieselgate-der-holzofengate-teil-2-195138.html
https://www.anwalt.de/rechtstipps/kommt-nach-dieselgate-ein-holzofengate-teil-3-die-holzofen-rechtsprechung-196568.html
https://www.anwalt.de/rechtstipps/kommt-nach-dieselgate-ein-holzofengate-teil-4-197954.html
Mit Holz zu heizen ist die dreckigste und ineffizienteste Art zu heizen.
Und ich vermute sehr, das sehen viele genauso.
Besitzer von Öfen der Baujahre ab 1995 und jünger müssen bis Ende 2024 die Nachweise erbringen oder nachrüsten."
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/02/faq-holzoefen-kamin-kaminofen-filter-emmissionen-nachruesten.html
Also entweder sind Sie eh schon ein bisschen zu spät dran, oder Ihr Schlotfeger schlecht informiert.
Wenn Sie grundsätzlich von den Regelungen überrascht sind, hält sich mein Mitleid da dann doch in starken Grenzen. Die Gesetzliche Regelung gibt es schon etwas länger.