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Lohr/Frammersbach
Gestiegene Nachfrage nach Holzöfen und Kachelöfen: "So eine Situation haben wir noch nie erlebt"
Viele Menschen wollen vor dem Winter ihre Heizung umrüsten und von Gas zum Beispiel auf Kachelöfen umrüsten. Kachelofenbauer aus Main-Spessart schildern die aktuelle Situation.
Rainer Herrmann ist seit 30 Jahren in der Ofenbranche. Die gegenwärtige Situation bei den Ofenbauern bezeichnet er als 'Wahnsinn.'
Foto: Frank Zagel | Rainer Herrmann ist seit 30 Jahren in der Ofenbranche. Die gegenwärtige Situation bei den Ofenbauern bezeichnet er als "Wahnsinn."
Frank Zagel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:29 Uhr

Nahezu wöchentlich bestimmen gegenwärtig Meldungen über gedrosselte Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland die Schlagzeilen. Bei vielen Deutschen geht die Angst um, im kommenden Winter alleine auf Gas als Heizquelle angewiesen zu sein. Neben einer vor allem in Baumärkten erhöhten Nachfrage nach mit Strom betriebenen Heizquellen, werden auch die lokalen Kamin- und Ofenbauer von Anfragen geradezu überrannt.

"Die Nachfrage nach Öfen generell hat sich in diesem Jahr verdoppelt", sagt Annette Weimert vom Frammersbacher Unternehmen Kachelofenbau Goßmann. Nicht nur bei Heizgeräten hätten sich die Anfragen deutlich erhöht. Auch bei holzbetriebenen Backöfen und Herden sei das Interesse gestiegen, sagt die Geschäftsführerin.

Kundeninnen und Kunden wollen unabhängig von Gas heizen

Eine Lieferzeit von zwölf bis 15 Monaten sei gegenwärtig zu erwarten. Grund hierfür seien die unterbrochenen Lieferketten. So sei die Teilelieferung aus China gerade komplett blockiert. Zudem lasse der allgegenwertige Mangel an Materialien und Fachpersonal die Lage weiter zuspitzen. Ganz klar stehe bei Kundinnen und Kunden die Unabhängigkeit von Gas im Vordergrund, so Weimert. Einige von ihnen würden regelrecht in Panik verfallen und bis zum Winter ihre Küchen und Heizungsanlagen komplett auf Holzversorgung umstellen wollen, unterstreicht Weimert die Situation.

Ähnliches schildert Rainer Herrmann vom gleichnamigen Lohrer Fliesen- und Kaminstudio. "Die erhöhte Nachfrage begann bereits Anfang des Jahres", so der Geschäftsführer. "Was in den letzten Wochen passierte war der Wahnsinn – wir können überhaupt nichts mehr liefern, weil wir selber nichts mehr bekommen."

Massiver Personalabbau in der Ofenbranche

Vor Corona habe es eine Lieferzeit von maximal drei Wochen gegeben, erklärt Herrmann die jetzige Nachfrage. Durch die Pandemie sei auch in der Ofenbranche massiv Personal abgebaut worden. Dazu fehle das Material: "Sowohl fertige Öfen, als auch Ersatzteile und Rohstoffe sind nicht mehr vorrätig."

Zwar konnte Herrmann noch ein gewisses Kontingent an Ausstellungsgeräten oder gebrauchten Öfen über Privatpersonen vermitteln. Wer jetzt noch einen Ofen bestellen wolle, würde diesen sicherlich nicht mehr bis in den Winter erhalten, so der Unternehmer, der seit 30 Jahren im Ofengewerbe aktiv ist. "So eine Situation habe ich bisher noch nie erlebt", sagt er.

Dennoch blickt er optimistisch in die Zukunft. Für das kommende Jahr könne er sich nicht vorstellen, dass die Nachfrage so hoch bleibe. Ein Problem könnte allerdings der Materialmangelmangel bleiben.

Benötigte Materialien sind eventuell nicht lieferbar

Rainer Desch, Geschäftsführer des gleichnamigen Ofengeschäftes in Frammersbach, könnte zwar bis zum Winter noch Kaminöfen einbauen. Ergänzt aber in seinen Ausführungen, dass dies nur möglich sei, wenn speziell benötigte Materialien auch bis dahin lieferbar wären. Die Grundmaterialien der Feuerungstechniken für einen individuellen Ofen habe er auf Lager. Oftmals könne die Umsetzung jedoch schon beispielsweise wegen fehlender Keramiken nicht erfolgen.

Den Materialmangel führt Desch auch auf die nicht mehr vorhandene Produktion der ukrainischen Stahlwerke zurück. Dadurch sei die komplette europäische Ofenproduktion stark heruntergefahren worden. Auch für die kommenden Jahre sieht der Unternehmer Lieferengpässe in seiner Branche, die er seit 40 Jahren bedient: "Bei dieser Nachfrage kann die Ofenproduktion nicht auf einmal verdoppelt oder sogar verdreifacht werden, um der Nachfrage gerecht zu werden."

Auch die Verunsicherung der Bevölkerung durch Politik und Medien erwähnt der Ofenbauer: "Viele haben Bedenken, dass sie nicht mehr heizen können. Dadurch wird jetzt gekauft, was nicht niet- und nagelfest ist. Wir wissen ja alle nicht, was diesen Winter wirklich eintrifft", so Desch. Eine Entspannung erwartet der Frammersbacher erst, wenn der Krieg in der Ukraine beendet sei.

 
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  • G. W.
    Der Holzdiebstahl ist ja mittlerweile auch wieder stark im Kommen.
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  • G. W.
    Les' es halt nochmal!
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  • D. P.
    Wer mit Holz heizt oder heizen möchte, sollte sich folgendes zu Gemüte führen:

    https://www.anwalt.de/rechtstipps/kommt-nach-dieselgate-ein-holzofengate-teil-1-195142.html
    https://www.anwalt.de/rechtstipps/kommt-nach-dem-dieselgate-der-holzofengate-teil-2-195138.html
    https://www.anwalt.de/rechtstipps/kommt-nach-dieselgate-ein-holzofengate-teil-3-die-holzofen-rechtsprechung-196568.html
    https://www.anwalt.de/rechtstipps/kommt-nach-dieselgate-ein-holzofengate-teil-4-197954.html

    Mit Holz zu heizen ist die dreckigste und ineffizienteste Art zu heizen.
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  • R. G.
    Das interessiert keinen, solange es billiger als Gas ist…
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  • T. M.
    Nun meinungsverdreher, sollten Sie in Ihrem Haus oder Wohnung eine Gasheizung haben und Putin uns kein Gas durch die Pipeline schickt bleibts bei Ihnen im Wohnzimmer recht frisch! Kein Öl, kein Gas, kein Holz …… na aber dafür tun Sie ja wenigstens was fürs Klima! 😉😉😉😉
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  • P. B.
    Sie können noch 10 mal Ihre Links posten, trotzdem heize ich mit Holz. Ist auch gar nicht wie Sie meinen so einfach um zu stellen.
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  • S. I.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • W. T.
    Mit Holz eine Heizung zu betreiben ist noch Teurer als mit Öl oder Gas.
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  • T. M.
    Besser irgendeine Heizung als gar keine?!?!
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  • B. G.
    Ich hab auch eine tolle Ferngasheizung für meine Haus. Dazu einen Kaminofen, welcher ab-und-zu betrieben wird. Mir hat der Schornsteinfeger nun mitgeteilt, dass ich meinem 25 Jahre alten Kaminofen nicht mehr betreiben darf, da irgendwelche Abgaswerte nicht eingehalten würden. Hat zwar keiner gemessen, will auch niemand, sondern wird aufgrund des Alters pauschal einfach angenommen. Eine Nachfrage beim zust. LRA MSP, ob der Ofen zumindest diesen Winter noch betrieben werden kann, wurde verneint. Es sieht sich niemand in der Lage eine entsprechende Genehmigung zu erteilen. Also falls es kein Gas geben sollte, darf ich den vorhandenen Ofen nicht nutzen. Einen neuen bekomme ich nicht, da Lieferengpässe und dazu kein Ofenbauer zu finden, welcher den aufstellen und anschließen würde.
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  • J. N.
    Ich will hier ja niemanden auf die Idee bringen, eine Gesetzeswidrigkeit zu begehen. Aber ganz ehrlich: bevor ich im Winter in einer unbeheizten Wohnung sitze, schmeiße ich an, was wärmt (äh, natürlich ausgenommen offenes Feuer und Grills im Wohnzimmer...) Und da wäre mir die fehlende Genehmigung für einen Kachelofen, der vermutlich nichts hat, ziemlich egal.
    Und ich vermute sehr, das sehen viele genauso.
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  • R. B.
    Leider! Leider werden das sehr viele so sehen. Und nach dem Winter voller Stolz behaupten: Siehste geht doch, und in 5 Jahren machen wir das genau so wieder, wenn es sein muss.
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    "Die Umsetzung erfolgt in Schritten – schon seit 2015 sind ältere Öfen betroffen. Die letzte Stufe betraf mit Fristende 2020 Anlagen, die von 1985 bis 1994 gebaut wurden.

    Besitzer von Öfen der Baujahre ab 1995 und jünger müssen bis Ende 2024 die Nachweise erbringen oder nachrüsten."
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/02/faq-holzoefen-kamin-kaminofen-filter-emmissionen-nachruesten.html

    Also entweder sind Sie eh schon ein bisschen zu spät dran, oder Ihr Schlotfeger schlecht informiert.
    Wenn Sie grundsätzlich von den Regelungen überrascht sind, hält sich mein Mitleid da dann doch in starken Grenzen. Die Gesetzliche Regelung gibt es schon etwas länger.
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  • R. B.
    Nicht viel fragen, einfach Kaminofen nutzen.
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  • R. B.
    ja, lieber Albatros, beim nächsten Mal überfahren Sie auch die Katze vom Nachbarn, weil das Bremsen Geld kostet.
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