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Kreis Schweinfurt
Neue Öfen, richtiges Heizen und Abgaswerte: 7 wichtige Tipps vom Kaminkehrermeister
Der alte Ofen muss weg, doch was muss ich beim Kauf eines Neuen beachten? Kaminkehrermeister Dominik Hofmann aus Hambach verrät, was Betroffene jetzt wissen müssen.
Kaminkehrermeister Dominik Hofmann aus Hambach hat Anfang des Jahres den Bezirk 14 im Landkreis Schweinfurt übernommen.
Foto: Anand Anders | Kaminkehrermeister Dominik Hofmann aus Hambach hat Anfang des Jahres den Bezirk 14 im Landkreis Schweinfurt übernommen.
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Ob Feinstaubwerte oder das richtige Heizverhalten –  wer heutzutage einen neuen Ofen kauft, muss einiges beachten. Neue Verordnungen machen es Verbraucherinnen und Verbrauchern schwer, den Überblick zu behalten. Einer der sich auskennt, ist der Kaminkehrermeister Dominik Hofmann aus Hambach, einem Gemeindeteil von Dittelbrunn.

Er hat Anfang des Jahres den Kaminkehrerbezirk von seinem Vorgänger Jürgen Illig übernommen, der nach Oberthulba (Lkr. Bad Kissingen) gewechselt ist. Der 31-jährige Hofmann betreut nun rund 2500 Kundinnen und Kunden in Dittelbrunn, Hambach, Holzhausen, Pfersdorf, Maibach und Hain sowie in Teilen von Oberwerrn. Im Gespräch mit der Redaktion beantwortet er die wichtigsten Fragen rund um die Themen Öfen und Heizen.

Bis 2024 müssen bestimmte Öfen ausgetauscht werden. Woher weiß ich, ob ich meinen Ofen behalten kann?

Die Austauschpflicht betrifft alle Öfen, die die Feinstaubrichtlinie der Stufe 2 nicht einhalten können.  Prinzipiell handelt es sich dabei um die Öfen, die bis zum Stichtag am 22. März 2010 eingebaut worden sind. Diese müssen bis zum 31. Dezember 2024 ausgetauscht werden. Es gibt aber Ausnahmen: Wer keine Zentralheizung hat, sondern nur mit Einzelöfen heizt, ist davon nicht betroffen. Auch Küchenherde und gemauerte Kamine müssen nicht ausgetauscht werden. Ist der eigene Ofen betroffen, gibt der zuständige Kaminkehrer Bescheid, bis wann der Ofen außer Betrieb genommen werden muss. 

Kann ich meinen Ofen einfach nachrüsten?

Es ist theoretisch möglich, wird in der Praxis aber nicht gemacht. Das Nachrüsten ist eigentlich so teuer, wie der Kauf eines neuen Ofens. Ich empfehle deshalb die Neuanschaffung. Neue Öfen verbrauchen weniger Holz. Das ist auf lange Sicht günstiger und umweltschonender.

Ich brauche also einen neuen Ofen. An wen muss ich mich wenden und was muss ich beachten? 

Bevor man einen neuen Ofen kauft, wendet man sich am besten an seinen zuständigen Kaminkehrer. Der kennt das Haus und weiß, was machbar ist und was nicht. Ob wegen des Abstands zur Wand und zur Decke, der Größe und der Kilowatt-Leistung des Ofens oder ob der Kamin angepasst werden muss – der Schornsteinfeger weiß Rat. Außerdem kommt es darauf an, was man will. Soll der Ofen schnell warm werden oder soll er die Wärme lange halten? Die Öfen, die man heute im Fachhandel oder im Baumarkt kaufen kann, halten die Feinstaubrichtlinie der Stufe 2 ein. Bei gebrauchten Öfen aus dem Internet ist Vorsicht geboten. Häufig wird dort alter Bestand verkauft, den man nicht mehr betreiben darf, weil er die Emissionsvorgaben nicht einhält. 

Wie heize ich richtig mit meinem Ofen?

Es ist wichtig, trockenes Holz zu benutzten, das anständig gespalten ist. Auch braucht das Feuer beim Anschüren genügend Luft. Ich empfehle immer, die Bedienungsanleitung des Ofens zu lesen. Heutzutage lautet die Devise: Das Feuer muss von oben nach unten brennen, nicht mehr von unten nach oben. Früher hatten fast alle Öfen einen Rost, den konnte man rütteln. Von unten kam neue Luft nach. Mittlerweile sind die Heizapparate anders konzipiert, damit sie die Feinstaubwerte einhalten. Die Luftführung im Ofen geht nun von oben nach unten. Das Holz verbrennt langsamer, sauberer und verursacht weniger Feinstaub. Wird die Glasscheibe des Ofens schwarz, ist das ein Zeichen, dass irgendetwas nicht passt. Dann muss man etwas an seinem Anschürverhalten anpassen. 

Was darf ich verschüren und was ist mit meiner Ölheizung?

Nicht jeder Ofen ist dafür ausgelegt, alles zu verbrennen. Will man statt Holz lieber Briketts oder Kohle verschüren, muss der Ofen dafür zugelassen sein. Wer eine Ölheizung hat, braucht nicht in Panik ausbrechen, sondern darf sie weiterhin unbegrenzt benutzten. Neue Ölheizungen dürfen aber nur noch bis zum 31. Dezember 2025 verbaut werden. 

Ich möchte nachhaltig heizen. Für was soll ich mich entscheiden?

Eine Pelletheizung ist sehr effizient und nachhaltig. Natürlich wird dabei auch Holz verbrannt, die Pellets bestehen aber teilweise auch aus recyceltem Material, wie beispielsweise Holzspänen.

 
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Kommentare
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  • Lebenhan1965
    In unserer Reihenhaus Siedlung

    sind es jedenfalls eher die Ofenheizer, die den Feinstaub in der Luft erhöhen als diejenigen die eine konventionelle Ölheizung besitzen.

    Ich glaube die wenigsten achten noch darauf, dass das Holz die richtige Trockenheit besitzt und verschüren oft viel zu früh, was sie gekauft haben.
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  • Funkenstern
    Zuviele benutzen den Ofen auch als private Müllverbrennungsanlage. Es muss ja nicht gleich Plastik sein, aber ich kenne den Geruch und die Verbrennung von trockenem, abgelagerten Holz unter Zugabe der richtigen Verbrennungsluftmenge. Unsere Grosseltern konnten noch "Schüren". Die heutigen Ofenbesitzer machen zuviel falsch., teils aus Unkenntnis, teils aus Vorsatz, teils aus Beratungsresistenz.
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  • Oldtimer51
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  • die-appels@gmx.de
    Die tepatte mit was man Heizt wird noch was größeres geben denn auf einmal soll das Holz im Wald bleiben weil das ökologischer sinnvoller ist , Wärmepumpe braucht Strom und viele Häuser sind dafür nicht ausgelegt Öle und Gas ist auch nimmer was man nehmen soll sagen uns die Grünen aber auch nicht.
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