Im Hafenlohrtal ereignete sich am Freitagnachmittag gegen 13.30 Uhr ein folgenschwerer Verkehrsunfall. Dabei brachen zwei Heizöltanks auf und etwa 500 Liter Heizöl ergossen sich in die Hafenlohr und das umliegende Erdreich, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei Marktheidenfeld. Ihr sind auch die folgenden Informationen entnommen.
Ein Gewerbetreibender aus Main-Spessart fuhr auf der Kreisstraße zwischen Einsiedel und Erlenfurt mit seinem Kleintransporter samt Anhänger. Auf dem Anhänger mit Planenaufbau hatte der 45-jährige Fahrer zwei Heizöltanks geladen, wovon einer mit etwa 500 Liter Heizöl befüllt war. Auf dem kurvigen Streckenabschnitt wiegelte sich der Anhänger mit dem geladenen Gefahrgut so stark auf, dass der Anhänger kippte. Er löste sich von der Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs kam seitlich auf der Fahrbahn zum Liegen. Dabei riss der Planenaufbau.
Heizöltanks rollten Böschung hinunter und brachen auf
Die beiden Heizöltanks rollten die etwa fünf Meter tiefe Böschung hinunter, brachen auf und blieben am Ufer des Bachbetts der Hafenlohr liegen. Der gesamte Inhalt des gefüllten Heizöltanks ergoss sich über das umliegende Erdreich und floss in die Hafenlohr.
Eine unbeteiligte Verkehrsteilnehmerin setzte den Notruf ab, worauf umgehend ein Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei in Zusammenarbeit mit den Wassergruppen Marktheidenfeld und Hafenlohr, sowie einem Vertreter des Wasser- und Wirtschaftsamtes Aschaffenburg eingeleitet wurde.
Ölsperren am Bachlauf eingebaut
Die Feuerwehren aus Hafenlohr, Marktheidenfeld und Neuhütten bauten schnellstmöglich zahlreiche Ölsperren an den vielen Abzweigungen des Bachlaufs auf. So sollte verhindert werden, dass das Öl in die Fischzuchten, welche von der Hafenlohr mit Wasser versorgt werden, fließt. Obwohl die ebenfalls informierten Fischzuchtbetreiber umgehend begannen, die Fische aus ihren Weihern zu entnehmen und die Zuläufe zu stoppen, konnte nicht in allen Fällen verhindert werden, dass das Heizöl in Weiher eintrat. Nach jetzigem Stand sind zwölf Weiher betroffen. Weil diese im Fürstlich Löwensteinschen Park liegen, war auch ein Vertreter der Unternehmensgruppe des Fürstenhauses zu Löwenstein, welche die Fischweiher verpachtet, vor Ort.
Erdreich wurde großflächig abgetragen und entsorgt
Die Öltanks sowie der umgekippte Anhänger wurden mit Hilfe eines Krans geborgen und abgeschleppt. Die verunreinigte Erde wurde bis spät in die Abendstunden großflächig durch Bagger und Lkws abgetragen und entsorgt.
Der entstandene Gesamtschaden lässt sich bis dato noch nicht beziffern. Er dürfte sich jedoch, nach erster Schätzung, im sechsstelligen Bereich bewegen. Ob, und in welchem Ausmaß die Fische betroffen und demnach nicht mehr zum Verzehr geeignet sein könnten, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar und Gegenstand der Ermittlungen. Gegen den Verursacher wurden Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung und Bodenverunreinigung eingeleitet. Ebenfalls wird hinsichtlich mangelnder Ladungssicherung ermittelt.
