
Ein großes Lob gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Schuljahres (FSSJ). "Ihr habt mit eurem Einsatz dazu beigetragen, dass die Welt ein kleines bisschen besser wird, besser ist", sagte Susanne Reuber von der Freiwilligen-Agentur Main-Spessart bei der Verleihung der Zertifikate an die Jugendlichen. Mindestens 60 Stunden haben sie im vergangenen Schuljahr ehrenamtlich gearbeitet.
Die Einsatzstellen sind dabei ganz unterschiedlich: Viele halfen im Kindergarten aus, aber auch die Kirchengemeinde, die Wasserwacht oder der Bauhof hatten in diesem Schuljahr Unterstützung. Bedingung ist, dass die Stelle dem Gemeinwohl dient und nicht gewinnorientiert arbeitet. Insgesamt haben 105 Schülerinnen und Schüler aus 16 Schulen im Landkreis Main-Spessart ein FSSJ absolviert. Für den Start ab nächstem Schuljahr hat Reuber ebenfalls bereits Anmeldungen. Was aber motiviert die jungen Leute, sich ohne Gegenleistung um die Menschen in ihrer Umgebung zu kümmern?
1. Leni Wuketich lernte im Kreisseniorenzentrum, mit überfordernden Situationen umzugehen

Leni Wuketich geht in die 9. Klasse des Friedrich-List-Gymnasiums und hat ihr Freiwilliges Soziales Schuljahr im Kreisseniorenzentrum Gemünden verbracht. "Ich wollte einfach mal etwas Neues ausprobieren. Ich bin normalerweise nie im Seniorenzentrum", sagt die 15-Jährige. Dabei lernte sie auch etwas für sich selbst: "Ich kann jetzt besser mit Situationen umgehen, mit denen ich normalerweise vielleicht ein bisschen überfordert wäre." Wenn jemand krank wird oder sich verletzt, wisse sie jetzt, was zu tun sei. Ihre Lieblingsbewohner will sie auf jeden Fall weiterhin besuchen, steht für sie fest.
2. Maximilian Görtler findet es toll, wie engagiert die Menschen bei der Tafel Gemünden sind

"Seitdem die neue Tafel in der Bahnhofstraße aufgemacht hat, bin ich dabei", sagt Maximilian Görtler. Der 14-Jährige geht in die 8. Klasse der Mittelschule Gemünden und hat sein Engagement bei der Tafel mit dem FSSJ verbunden. Lebensmittel einsammeln, einräumen, Übriges nachmittags wieder ausfahren – überall hat er unterstützt. Auch nach dem Ende des Schuljahres bleibt er weiter dabei. "Ich finde das toll, was die Mitarbeiter dort machen, wie engagiert die sind."
3. Theo Stürzenberger kommt immer noch hin und wieder im Kindergarten vorbei

"Es war schon sehr toll", sagt Theo Stürzenberger. Der 14-Jährige weiß, dass es viele Kinder in seinem Dorf gibt und wollte seine Freizeit sinnvoll einsetzen. Sein FSSJ hat er deshalb im Kindergarten St. Sebastian in Gräfendorf verbracht. Ob Erzieher sein Beruf werden soll, weiß er noch nicht. "Aber es ist schon eine gute Erfahrung", sagt er. Auch weiterhin komme er im Kindergarten vorbei; die Arbeit mit den Kindern mache ihn glücklich. "Einfach ausprobieren – es gibt ja nichts zu verlieren", rät er allen, die über ein FSSJ nachdenken.
4. Jonas Bock hat am Bauhof mit angepackt und vielleicht seinen Traumberuf gefunden

Jonas Bock geht in die 8. Klasse der Mittelschule Gemünden und hat in seinem FSSJ den Bauhof Gräfendorf unterstützt. Mähen, Asphaltieren, Kanäle säubern: "Ich durfte eigentlich bei fast allem helfen", sagt der 14-Jährige. Die Beschäftigten dort seien sehr nett gewesen. "Und ich habe einen Einblick in die Berufe bekommen." Er kann sich vorstellen, nach der Schule in dem Bereich zu arbeiten.
5. Jana Pernitschka nutzte die Chance, den Beruf der Erzieherin auszuprobieren

"Ich habe kleinere Cousinen und es war schon immer so, dass ich mit Kindern sehr gut umgehen kann", sagt Jana Pernitschka. Die 14-Jährige geht in die 8. Klasse der Staatlichen Realschule Gemünden und hat ihr FSSJ im Kindergarten Burgsinn absolviert. Ihr Traumberuf sei Erzieherin: "Da habe ich die Chance genutzt, das gleich mal auszuprobieren", sagt sie. Besonders gefallen habe ihr, die Kinder nicht nur zu "bespaßen", sondern ihnen auch etwas beibringen zu können.