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Gemünden
Freiwillig anpacken in der Kita oder beim Bauhof: Warum diese fünf Schülerinnen und Schüler einen Schnupperkurs im Ehrenamt empfehlen
Ein Schuljahr lang haben junge Leute aus dem Landkreis Main-Spessart eine Einrichtung in ihrem Umfeld unterstützt. Was ihnen die Erfahrung bedeutet – und ob sie dabei bleiben.
Warum sozial engagiert sein? Fünf junge Menschen erzählen, was sie durch das Hineinschnuppern ins Ehrenamt für sich herausgefunden haben.
Foto: Tabea Goppelt | Warum sozial engagiert sein? Fünf junge Menschen erzählen, was sie durch das Hineinschnuppern ins Ehrenamt für sich herausgefunden haben.
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:02 Uhr

Ein großes Lob gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Schuljahres (FSSJ). "Ihr habt mit eurem Einsatz dazu beigetragen, dass die Welt ein kleines bisschen besser wird, besser ist", sagte Susanne Reuber von der Freiwilligen-Agentur Main-Spessart bei der Verleihung der Zertifikate an die Jugendlichen. Mindestens 60 Stunden haben sie im vergangenen Schuljahr ehrenamtlich gearbeitet.

Die Einsatzstellen sind dabei ganz unterschiedlich: Viele halfen im Kindergarten aus, aber auch die Kirchengemeinde, die Wasserwacht oder der Bauhof hatten in diesem Schuljahr Unterstützung. Bedingung ist, dass die Stelle dem Gemeinwohl dient und nicht gewinnorientiert arbeitet. Insgesamt haben 105 Schülerinnen und Schüler aus 16 Schulen im Landkreis Main-Spessart ein FSSJ absolviert. Für den Start ab nächstem Schuljahr hat Reuber ebenfalls bereits Anmeldungen. Was aber motiviert die jungen Leute, sich ohne Gegenleistung um die Menschen in ihrer Umgebung zu kümmern?

1. Leni Wuketich lernte im Kreisseniorenzentrum, mit überfordernden Situationen umzugehen

Leni Wuketich ist bei der Arbeit mit den Senioren über sich hinausgewachsen.
Foto: Tabea Goppelt | Leni Wuketich ist bei der Arbeit mit den Senioren über sich hinausgewachsen.

Leni Wuketich geht in die 9. Klasse des Friedrich-List-Gymnasiums und hat ihr Freiwilliges Soziales Schuljahr im Kreisseniorenzentrum Gemünden verbracht. "Ich wollte einfach mal etwas Neues ausprobieren. Ich bin normalerweise nie im Seniorenzentrum", sagt die 15-Jährige. Dabei lernte sie auch etwas für sich selbst: "Ich kann jetzt besser mit Situationen umgehen, mit denen ich normalerweise vielleicht ein bisschen überfordert wäre." Wenn jemand krank wird oder sich verletzt, wisse sie jetzt, was zu tun sei. Ihre Lieblingsbewohner will sie auf jeden Fall weiterhin besuchen, steht für sie fest.

2. Maximilian Görtler findet es toll, wie engagiert die Menschen bei der Tafel Gemünden sind

Maximilian Görtler wird auch weiterhin die Tafel Gemünden tatkräftig unterstützen.
Foto: Tabea Goppelt | Maximilian Görtler wird auch weiterhin die Tafel Gemünden tatkräftig unterstützen.

"Seitdem die neue Tafel in der Bahnhofstraße aufgemacht hat, bin ich dabei", sagt Maximilian Görtler. Der 14-Jährige geht in die 8. Klasse der Mittelschule Gemünden und hat sein Engagement bei der Tafel mit dem FSSJ verbunden. Lebensmittel einsammeln, einräumen, Übriges nachmittags wieder ausfahren – überall hat er unterstützt. Auch nach dem Ende des Schuljahres bleibt er weiter dabei. "Ich finde das toll, was die Mitarbeiter dort machen, wie engagiert die sind."

3. Theo Stürzenberger kommt immer noch hin und wieder im Kindergarten vorbei

Theo Stürzenberger findet, dass Interessierte ein FSSJ ausprobieren sollten – zu verlieren gebe es nichts dabei.
Foto: Tabea Goppelt | Theo Stürzenberger findet, dass Interessierte ein FSSJ ausprobieren sollten – zu verlieren gebe es nichts dabei.

"Es war schon sehr toll", sagt Theo Stürzenberger. Der 14-Jährige weiß, dass es viele Kinder in seinem Dorf gibt und wollte seine Freizeit sinnvoll einsetzen. Sein FSSJ hat er deshalb im Kindergarten St. Sebastian in Gräfendorf verbracht. Ob Erzieher sein Beruf werden soll, weiß er noch nicht. "Aber es ist schon eine gute Erfahrung", sagt er. Auch weiterhin komme er im Kindergarten vorbei; die Arbeit mit den Kindern mache ihn glücklich. "Einfach ausprobieren – es gibt ja nichts zu verlieren", rät er allen, die über ein FSSJ nachdenken.

4. Jonas Bock hat am Bauhof mit angepackt und vielleicht seinen Traumberuf gefunden

Mähen, Kanäle säubern, asphaltieren: Jonas Bock hat über das FSSJ einen Berufswunsch gefunden.
Foto: Tabea Goppelt | Mähen, Kanäle säubern, asphaltieren: Jonas Bock hat über das FSSJ einen Berufswunsch gefunden.

Jonas Bock geht in die 8. Klasse der Mittelschule Gemünden und hat in seinem FSSJ den Bauhof Gräfendorf unterstützt. Mähen, Asphaltieren, Kanäle säubern: "Ich durfte eigentlich bei fast allem helfen", sagt der 14-Jährige. Die Beschäftigten dort seien sehr nett gewesen. "Und ich habe einen Einblick in die Berufe bekommen." Er kann sich vorstellen, nach der Schule in dem Bereich zu arbeiten. 

5. Jana Pernitschka nutzte die Chance, den Beruf der Erzieherin auszuprobieren

Kindergarten ist mehr als nur Bespaßung – das nimmt Jana Pernitschka für die Zukunft mit.
Foto: Tabea Goppelt | Kindergarten ist mehr als nur Bespaßung – das nimmt Jana Pernitschka für die Zukunft mit.

"Ich habe kleinere Cousinen und es war schon immer so, dass ich mit Kindern sehr gut umgehen kann", sagt Jana Pernitschka. Die 14-Jährige geht in die 8. Klasse der Staatlichen Realschule Gemünden und hat ihr FSSJ im Kindergarten Burgsinn absolviert. Ihr Traumberuf sei Erzieherin: "Da habe ich die Chance genutzt, das gleich mal auszuprobieren", sagt sie. Besonders gefallen habe ihr, die Kinder nicht nur zu "bespaßen", sondern ihnen auch etwas beibringen zu können.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Schuljahr 2022/2023

Johann-Rudolph-Glauber-Realschule Karlstadt: Sarah Flederer, Dimitrios Härtel, Leni Peter, Fenja Peter, Anton Schmitt, Marie Steuer, Jonas Stumpf, Mia Zygmunt
Konrad-von-Querfurt-Mittelschule Karlstadt: Finja Anderko, Lisa-Sophie Bach, Lea Habermann, Loreen Kraft, Jason Schmidt
Michael-Ignaz-Schmidt-Realschule Arnstein: Johanna Alves, Anne Fischer, Julian Fuchs, Simon Greb, Amelie Heuler, Nico Holzinger, Noah Holzinger, Emma Markert, Zuzanna Mielewczyk, Felina Saccavino, Anna Schaupp, Leonie Schemmel, Daniel Schmitt, Marie Schneider, Emma Schneider, Kilian Strobel, Smilla Volk, Leni Marie Vollmuth, Marvin Weiglein
Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule Lohr: Lina Bernard, Sophie Durner, Michelle Franz, Michelle Harth, Talea Hensel, Nele Müller, Jonna Paff, Lucy Scheuring, Rolf Schwab
Gustav-Woehrnitz-Mittelschule Lohr: Leon Albrecht,  Nimet Demir, Nick Goldmann, Maryam Hasanzade, Anna-Julia Oliveira-Schmidt, Mala Sacra, Amelie Theiner
Friedrich-List-Gymnasium Gemünden: Mika Bäcker, Sina Müller, Nicola Seewald, Leni Wuketich
Mittelschule Gemünden: Jonas Bock, Hannah Elsesser, Miriam Gabrys, Maximilian Görtler, Marius Hartmann, Elena Klein
Staatliche Realschule Gemünden: Hannah Heßdörfer, Leon Kiefer, Leo Köhler, Jana Pernitschka, Alissa Strohmenger, Theo Stürzenberger
Theodosius-Florentini-Schule Gemünden: Sophia Schraud, Mia Lurz, Emma Heuler, Laura Petersen
Mittelschule Marktheidenfeld: Elisa Grimm, Leon Herzog, Mara-Lia Karg, Noah Mrosek, Nina Kern,  Lena Mandrek
Staatliche Realschule Marktheidenfeld: Emely Eyrich, Maria Hauk, Sarah Leimeister, Lena Maier,  Paula Nees, Liah Partes, Ole Rechenberg, Leonie Salomon, Ilena Salomon, Pauline Väth, Emma Huth, Leonie Finger, Vincent Wiesmann
Sinngrund-Mittelschule Burgsinn: Toni Scharner, Yannik Werthmann
Mittelschule Eußenheim: Linus Göbel, Jason Wedler, Felix Wiesler
Mittelschule Zellingen: Charline Bertelt
Quelle: Landratsamt Main-Spessart
 
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Kommentare
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  • Heinz Reinders
    Eine tolle Sache und es zeigt, wozu die junge Generation fähig ist. Wir wissen aus der Forschung, dass soziales Engagement bei Jugendlichen das demokratische Bewusstsein stärkt. Weiter so...
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