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GEMÜNDEN
Felbinger nimmt wieder Termine wahr
Kann, darf Günther Felbinger seine Mandate als Landtagsabgeordneter, Kreisrat von Main-Spessart und Stadtrat von Gemünden behalten? Die Frage bewegt Freunde und Gegner des Freie-Wähler-Politikers seit seiner Selbstanzeige und den staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Betrugs.
Felbinger nimmt wieder Termine wahr       -  Erstmals seit seiner Selbstanzeige und den staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Betrugs wohnte Günther Felbinger am Montagabend wieder einer Stadtratssitzung im Gemündener Rathaus bei.
Foto: Waltraud Fuchs-Mauder | Erstmals seit seiner Selbstanzeige und den staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Betrugs wohnte Günther Felbinger am Montagabend wieder einer Stadtratssitzung im Gemündener Rathaus bei.
Michael Fillies
Michael Fillies
 |  aktualisiert: 07.11.2019 22:01 Uhr

Erstmals seit Beginn der Affäre Anfang November wohnte Felbinger am Montagabend wieder einer Stadtratssitzung im Gemündener Rathaus bei. Persönliche Erklärungen gab er dort trotz Aufforderung nicht ab.

Nachdem aufgekommen war, dass der 53-jährige Landtagsabgeordnete mithilfe von Werkverträgen – teils mit sich selbst abgeschlossen – getrickst haben soll, war er zunächst aus dem öffentlichen Leben verschwunden. Seit ein paar Tagen nimmt er wieder Termine wahr. Zunächst in Bad Neustadt als Laudator bei der Ehrung eines Sportkameraden, dann in seiner engeren Heimat, beim Vorlesetag in der Grundschule Wiesenfeld. Am Freitag wohnte er der Ehrung eines Verwandten durch den Landkreis Main-Spessart in Karbach bei, wurde als Abgeordneter begrüßt, hielt sich jedoch nicht bei den Ehrengästen, sondern bei seiner Familie auf.

Auch an Sitzungen des Landtags nimmt Günther Felbinger wieder teil. Er habe sich im Bildungsausschuss zweimal zu Wort gemeldet; von den Landtagskollegen werde er nicht geschnitten – „wir gehen professionell miteinander um“, berichtet der FW-Abgeordnete Hans Jürgen Fahn. Die Frage, ob Felbinger seine Mandate zurückgeben sollte, stellen die Freien Wähler auf Orts-, Kreis- und Bezirksebene zurück, bis die juristische Aufarbeitung erfolgt ist. Es können noch Monate bis zu einer Anklageerhebung vergehen, so es dazu kommt.

In der Gemündener Stadtratssitzung am Montag war dem 53-Jährigen die Belastung der vergangenen Wochen anzusehen. Ganz gegen seine Gewohnheit verhielt sich der Vorsitzende der FW-Stadtratsfraktion still, sein Laptop blieb zugeklappt. Nur einmal meldete er sich zu Wort, mit einer Anfrage zu einem Problem in seinem Heimatdorf Langenprozelten. Den Tagesordnungspunkt „Anfragen“ nutzte das Ratsmitglied Matthias Risser (CSU-Fraktion) ihn anzugehen: Risser wollte von Bürgermeister Jürgen Lippert wissen, ob Felbinger ihm erklärt habe, „wie der aktuelle Stand ist“. Lippert antwortete: „Nein. Muss er auch nicht.“

Als der Bürgermeister darauf verwies, das obligatorische gemeinsame Jahresschlussessen der Stadträte werde von ihrem Sitzungsgeld bestritten, wurde unter Beobachtern gefrozzelt: Man könne dafür auch einen Werkvertrag abschließen . . . Spießrutenlaufen wird Felbinger bis auf Weiteres nicht erspart bleiben.

 
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    das ist jetzt der Preis für das Noch-Nicht-Zurücktreten des Herrn Felbinger. Der andere Preis ist der geldwerte Vorteil aus seinem Noch-Dabei-Bleiben. Die Moral aus dieser Geschichte kann jeder Einzelne für sich ziehen und dies auch nach außen kundtun. Je mehr, desto besser und natürlich dranbleiben.
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  • G. H.
    Die Veranstalter müssten sich nur einig sei einen Betrüger nicht einzuladen.
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    Hätte Felbinger Rückgrat dann hätte er seine Ämter aufgegeben oder zumindest ruhen lassen. Leute wie er sind eine Schande für die Politik. Kungeleien und Selbstbedienung scheinen bei Freien Wählern und CSUlern an der Tagesordnung zu sein.
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    Anstand von Herrn Felbinger? Fehlanzeige!!!
    Abwarten bis über die Sache Gras gewachsen ist, dann sind wir wieder groß da.
    Der Bürger vergißt doch so schnell - leider.
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