
In einem Rundschreiben an die Gliederungen der Freien Wähler in Unterfranken bemüht sich der stellvertretende Bezirksvorsitzende Hans Jürgen Fahn um Schadensbegrenzung. Zugleich verspricht er Aufklärung in der Affäre seines Landtagskollegen Günther Felbinger und regelmäßige Berichterstattung darüber.
Am Donnerstag, 26. November, wird sich laut Pressemitteilung der Bezirksvorstand erneut in Würzburg treffen, um „die Thematik aufzuarbeiten, Arbeitsaufträge zu verteilen und die Weichen für die Zukunft zu stellen“. Felbinger (Gemünden, Lkr. Main-Spessart) soll Mittel aus dem für Mitarbeiter vorgesehenen Budget sachfremd für die Wählergruppierung eingesetzt haben, was er bereits zugegeben hat. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugsverdachts. 65 000 Euro hat der 53-Jährige freiwillig an das Landtagsamt zurückgezahlt und außerdem den FW-Bezirksvorsitz niedergelegt.
Neue Struktur im Bezirksverband
„Die Pressemeldungen der letzten Tage haben sicher auch bei Ihnen Überraschung, Fragen und vor allem Unverständnis aufgeworfen“, so beginnt Fahn (Erlenbach, Lkr. Miltenberg) das Rundschreiben an die neun Kreis- und Stadtverbände, 107 Ortsverbände und 74 Bürgermeister. Im Sinne aller Freien Wähler erwarte man eine lückenlose Aufklärung aller Vorgänge und vertraue darauf, dass Felbinger „weiter vollständig dazu beitragen wird“; er habe „sich als alleiniger Verursacher geoutet“, bekommt der Gemündener Asche aufs Haupt.
Ob es möglicherweise auch an Kontrolle in den Vorstandschaften der Freie-Wähler-Gliederungen gemangelt hat, dazu bezieht Fahn nicht Stellung. Er bittet die Mitglieder, weiterhin der Vereinigung die Treue zu halten und kündigt eine personelle und strukturelle Neuorientierung im Bezirksverband an: „Eines unserer Hauptziele wird sein, die Verbindung zur Basis in großem Maße zu stärken, um dann gemeinsam Wege zu finden, um zusammen neue Ziele anzusteuern.“