
Zum Artikel "Mobilität ist kein Luxusgut" über den ÖPNV im Sinngrund hat sich Christian Gutermuth, dritter Bürgermeister von Burgsinn, mit einer Stellungnahme an die Redaktion gewandt. Gutermuth setzt sich seit Jahren für eine Verbesserung des ÖPNV im Sinngrund ein. "Trotz meiner fast schon vorhandenen Resignation zu diesem Thema, weil ich schon vieles Frustrierendes erfahren habe, muss ich doch noch einiges loswerden", schreibt er.
Er habe aufgrund mangelhaften Busverkehrs im Jahr 2020 eine Unterschriftensammlung (mit 1091 Unterschriften) für den Sinngrund initiiert sowie an zehn Runden Tischen mit Politik und Bahnverantwortlichen zur nicht vorhandenen Barrierefreiheit im Sinngrund mitgewirkt. Eine Behindertenvertretung sei auch immer dabei gewesen, "aber ohne Einfluss und Wirkung".
"Dann kam im September 2021 der Busfahrplan 643 des Landkreises, in dem Obersinn fast keine Rolle mehr spielt, und im Dezember 2021 der Hammer von der BEG, der erste Zug von Jossa nach Gemünden wurde ersatzlos gestrichen", so Gutermuth weiter. Er habe sich dann an alle Bürgermeister im Sinngrund gewandt mit dem Wunsch, sich dieser Problematik anzunehmen. Resultat sei ein Schreiben an die BEG gewesen. "Die Antwort aus München (ich bekam sie zu lesen) ist für mich eine Blabla-Antwort", so Gutermuth.
Gutermuth hat Befürchtungen beim angedachten Regio-S-Bahn-Netz Mainfranken
Jetzt komme noch das "von der BEG oder DB AG so hoch gepriesene S-Bahn Netz Mainfranken". Das habe für ihn auch wieder eine Erkenntnis gebracht: "Mainfranken hört in Gemünden auf, und der Sinngrund ist ein unangenehmes Anhängsel." Beim Konzept für eine Regio-S-Bahn prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) auch, ob Lohr über die Schnellfahrstrecke nach Würzburg angebunden werden könnte. Gutermuth fürchtet, dass die Verbindung Gemünden–Karlstadt–Würzburg außen vor bleibe – und somit auch der Sinngrund (wieder einmal) und das Saaletal. Der Sinngrund soll laut der ersten Ideenskizze der BEG über die Regio-S-Bahn-Linie RS2 bis Schlüchtern direkt an Würzburg angebunden werden, darüberhinaus Karlstadt und Gemünden (sowie Lohr) zusätzlich über die RS1 von Lohr nach Bamberg.
Guthermuts Fazit: "Was die BEG da abliefert, ist sowas von daneben, gerade im Zeichen des Klimawandels. Die politisch Verantwortlichen der Landesregierung oder auch vom Landkreis, die dieses zu verantworten haben, lassen sowas zu."