Künftig könnte es in Mainfranken ein S-Bahn-Netz geben. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) plant für 2022 eine Machbarkeitsuntersuchung für eine "Regio-S-Bahn Mainfranken". Allerdings wäre das kein "klassisches S-Bahn-System", sagt BEG-Sprecher Wolfgang Oeser. Offenbar sollen im Wesentlichen bereits verkehrende Regionalbahnen in "Regio-S-Bahnen" umbenannt werden, wie dies etwa im Raum Ulm/Neu-Ulm der Fall ist, wo im Dezember ein solches Regio-S-Bahn-Netz startete. Es soll aber auch Verbesserungen geben.
Vor Kurzem hat die BEG die Idee einer "Regio-S-Bahn Mainfranken" den unterfränkischen Grünen-Landtagsabgeordneten sowie regionalen Grünen-Mandatsträgern vorgestellt, wie die Abgeordnete Kerstin Celina auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt. In einer Präsentation der BEG, die Celina der Redaktion zur Verfügung gestellt hat, zeigt eine Ideenskizze, wie ein mögliches S-Bahn-Netz Mainfranken aussehen könnte. Die RS1 etwa soll zwischen Lohr (Lkr. Main-Spessart) und Bamberg über Würzburg und Schweinfurt verkehren, die RS3 zwischen Würzburg und Bad Kissingen.
Kein Umsteigen mehr zwischen Bad Kissingen und Würzburg
Demnach soll der stündliche Grundtakt der Regionalbahnen so wie bisher beibehalten werden. Im engeren Einzugsgebiet Würzburgs soll es unter der Woche einen 30-Minuten-Takt geben.
Für Lohr etwa, das bisher - bis auf wenige Ausnahmen - nur stündlich von den Regionalexpressen angefahren wird, wäre eine Anbindung an eine Regio-S-Bahn eine deutliche Verbesserung. Und Fahrgäste aus Bad Kissingen, dem möglichen Endpunkt der RS3, müssten künftig auf dem Weg nach Würzburg nicht mehr umsteigen.
Zwei neue Halte: Heidingsfeld Ost und Heidingsfeld West
Zusätzlich sollen zwei neue Halte gebaut werden: Heidingsfeld Ost auf der Strecke nach Treuchtlingen und Heidingsfeld West auf der Stecke nach Stuttgart.
Geht es nach der Bayerische Eisenbahngesellschaft, soll es für Mainfranken einen einheitlichen Verkehrsverbund geben. Optional ist eine Anbindung der Mainschleifenbahn und des derzeit stillgelegten Lohrer Stadtbahnhofs, dessen Reaktivierungspotenzial die BEG gerade untersucht.
Viel schnellere Verbindung zwischen Würzburg und Lohr
Für Lohr und die Anbindung an den Untermain und nach Frankfurt hat die BEG noch weitere Überlegungen. So soll geprüft werden, ob die Regionalexpresse Würzburg–Aschaffenburg/Frankfurt über die Schnellfahrstrecke von Würzburg nach Lohr fahren können. Die Grünen-Abgeordnete Kerstin Celina geht dabei mindestens von einer Halbierung der Fahrzeit zwischen Würzburg und Lohr aus, Fahrzeiten von rund 15 Minuten wären denkbar.
Die Menschen in Karlstadt und Gemünden hätten durch einen dichteren Regio-S-Bahn-Takt womöglich mehr Züge zur Verfügung. Die Fahrzeit nach Würzburg wäre durch die wegfallenden Regionalexpresse, die nur an größeren Bahnhöfen halten, aber wohl länger.
Übrigens gibt es solch eine Regio-S-Bahn nicht nur im Raum Ulm, sondern auch in der grenzübergreifenden TAB, der Trinationalen Agglomeration Basel, und dort funktioniert sie bestens.
Ist das dann ein Verkehrsverbindungen, auch beim Ticketing oder ist das 365-€ - Ticket auch angedacht oder nur eine Namensänderung?
Zum einen die Umbenennungen und die einfachen Linien-Nummern. Einfachheit und Klarheit sind wichtig, um auch Menschen in die Bahn zu bekommen, die nur gelegentlich fahren.
Die Verbesserungen für lohr wären ein Meilenstein. 15 Minuten nach Würzburg? Nirgends sonst in der Region hätte man mit dem Nahverkehr einen so deutlichen zeitversetzt gegenüber dem Auto. Lohnt könnte sich auch zu einem viel besseren Umstiegsbahnhof (mobility hub) für Menschen aus dem Spessart werden, die dort ihr Auto stehen lassen.
All die grantler hier im Forum, die eh nie Bahn fahren, die BEG mit den Grünen verwechseln und zwischen den Jahren einfach mal bissle Dampf ablassen wollen: da drücken wir alle mal ein Auge zu.
Es heißt halt anders - aber ansonsten ändert sich nix!
Die neuen Halte (2x Heidingsfrld und Lohr-Stadt) könnte man auch so errichten!
Lieber das Geld in eine Reaktivierung von Strecken gesteckt (Werntal-, Mainschleifenbahn- und Steigerwaldbahn), eine ordentliche Taktung - DAS wäre eine Verbesserung, DANN könnte man von nem S-Bahn-Netz Mainfranken sprechen - alles Andere bedeutet: außer Spesen nix gewesen!
Ansonsten ist diese nette Bezeichnung "Regio-S-Bahn" Augenwischerei, sonst ändert sich doch nix!
Eine super Idee von Würzburg nach Marktheidenfeld:
Mit dem Zug nach Lohr und dann mit dem Bus nach Marktheidenfeld .
70 km statt 32 auf der B8.
https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/der-coburger-400-fahrgaeste-im-juli-2021-tendenz-steigend-art-10647627
https://www.verkehrsministerium.bayern.de/med/pressemitteilungen/pressearchiv/2021/73/index.php
Weg über Lohr, wer nach Lohr/Gemünden/Karlstadt von Marktheidenfeld aus muss.
Wobei mit RE über NBS dann auch Würzburg von Lohr schnell erreichbar wird.
Im Öffentlichen Verkehr geht es um eine Netzbildung, nicht alle müsen von Ortsmitte "A" zur Ortsmitte "B".
Sehr langfristig wäre eine Wiederaufnahme der Schienenverbindung von Lohr nach Marktheidenfeld denkbar unter Neutrassierung an mehreren Stellen, wobei dann nach "BoStrab" gefahren werden müsste, um teure Brücken zu vermeiden, was nicht heisst, dass dafür Strassenbahnen eingesetzt werden, vgl. z.B. Regionaltangente West bei Frankfurt https://www.regionaltangente-west.de/
Das Konzept wurde den Grünen vorgestellt - mehr steht da nicht im Artikel!
Es stand (als solches) auch im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für Würzburg (und damit auch für die Region). Eine Aktualisierung des letzten Standes von 1993/95 wurde vom Stadtrat in Würzburg bereits beauftragt. Der VEP (von 1993/95) ist öffentlich und z. Bsp. in der Uni-Bibliothek zugänglich ...
Für Karlstadt ein Witz