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RETZBACH
Fäkalkeime im Wasser: Wie lange muss noch abgekocht werden?
Wasser       -  Erneut wurden in der Region Fäkalkeime im Trinkwasser gefunden.
Foto: Daniel Reinhardt, dpa | Erneut wurden in der Region Fäkalkeime im Trinkwasser gefunden.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:27 Uhr

Die Einwohner von Retzbach (Lkr. Main-Spessart) müssen auch drei Wochen nach dem ersten Fund von Fäkalkeimen im Hochbehälter Zellingen ihr Leitungswasser abkochen. Dies teilte das Landratsamt Main-Spessart am Donnerstag auf Anfrage mit. Der Grund: Wieder wurden bei einer Probe am Mittwoch, 26. September, drei coliforme Keime pro 100 Milliliter Wasser in einem Übergabeschacht in Retzbach nachgewiesen.

Wird das Abkochgebot am Freitag aufgehoben?

Jetzt müssen erst erneut drei aufeinander folgende unauffällige mikrobiologische Proben gezogen werden, damit das Gesundheitsamt das Abkochgebot aufheben kann. Die Verantwortlichen rechnen mit dem Ergebnis und vielleicht auch dem Ende des Abkochgebots an diesem Freitag.

In Holzkirchhausen, der letzten vom Abkochgebot betroffenen Gemeinde im Landkreis Würzburg, wurde die Warnung bereits am Dienstagnachmittag aufgehoben. Wie und warum die Keime ins Wasser gelang sind, ist immer noch unklar. Fast 50 000 Menschen in der Region nordwestlich von Würzburg mussten über zwei Wochen lang das Wasser aus der Leitung abkochen. In der Affäre standen in den vergangenen 14 Tagen der Wasserversorger, Behörden und Gemeinden in der Kritik. Vor allem die Informationspolitik hatte viele Bürger verärgert.

Auch wenn das Abkochgebot in fast allen Gemeinden aufgehoben ist, wird das Trinkwasser weiter engmaschig untersucht und vorsorglich gechlort, so das Landratsamt Würzburg.

Wieder rätselt man über die Ursache der Keime

Auch im Landkreis Schweinfurt wurden vergangenen Samstag bei einer der vierteljährlichen Routinekontrollen am Hochbehälter Brebersdorf, an dem die Wasserversorgung von drei Ortsteilen der Gemeinde Wasserlosen hängt, drei Fäkalkeime pro 100 Milliliter Wasser entdeckt. Betroffen waren die Ortsteile Rütschenhausen, Brebersdorf und Kaisten. Das Gesundheitsamt Bad Neustadt erließ ein Abkochgebot. Samstagnachmittag verständigten die örtlichen Feuerwehren mittels Lautsprecherdurchsagen, Handzetteln sowie direkt an der Haustür die betroffenen 850 Einwohner.

Am Donnerstag hob das Gesundheitsamt Schweinfurt das Abkochgebot wieder auf. Matthias Pfeuffer, der technische Betriebsleiter des Wasserversorgers Kaistener Gruppe, ist ratlos, woher die Keime kamen. „Noch haben wir keine Vermutung. Es ist das erste Mal seit 1963.“ Jetzt wird der Hochbehälter vorerst wöchentlich kontrolliert und das Wasser vorsorglich noch eine weitere Woche lang gechlort.

 
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