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Karlstadt
Einbahnstraßen auf Probe: Was Karlstadter zum neuen Schilderwald meinen
Die Korbstraße und die Zahnstraße in der Alten Siedlung wurden probeweise zur Einbahnstraßen umfunktioniert. Das ruft Reaktionen hervor.
Die Zahnstraße (hier im Bild) und die Korbstraße in der Karlstadter Siedlung sind derzeit Einbahnstraßen.
Foto: Karlheinz Haase | Die Zahnstraße (hier im Bild) und die Korbstraße in der Karlstadter Siedlung sind derzeit Einbahnstraßen.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:50 Uhr

Seit Montag gibt es in Karlstadt viele zusätzliche Verkehrsschilder. In der alten Siedlung wurden - wie bereits vorher angekündigt - die Korbstraße und die Zahnstraße testhalber zu Einbahnstraßen umfunktioniert. In der Korbstraße dürfen Kraftfahrzeuge nur noch Richtung Saupurzel und in der Zahnstraße nur noch Richtung Bahnlinie fahren. Fahrräder dürfen jeweils auch die Gegenrichtung nutzen.

Erste Reaktionen gibt es in den Sozialen Medien - und dort ausschließlich gegen die Einbahnstraßen. "In der Weltstadt braucht‘s anscheinend klare Regelungen", lästert eine Nutzerin. "Karscht halt", meint ein anderer knapp. Ein weiterer ebenso kurz: "Idiotisch!" Eine Kommentatorin: "Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln." Vermeintlichen Spielraum für Interpretationen lässt einer mit der ironischen Bemerkung: "Ich finde es gut, da fühle ich mich gleich viel sicherer." Sein hinzugefügtes Emoji schlägt sich die Hände vor den Kopf.

Breiter Gehsteig für Schulkinder im Krönleinsweg

Schon im Vorfeld hatten einige Siedlungsbewohner kritisch zu weiteren Einbahnstraßen geäußert. Die Ostlandstraße habe gezeigt, dass diese längere Fahrstrecken in der Siedlung mit sich bringt - und damit mehr Verkehr in das eigentlich beschauliche Wohngebiet bringt.

Als die Stadtverwaltung ankündigte, dass die Schilder aufgestellt werden, vermerkte sie in derselben Pressemitteilung, die Einbahnstraßen seien Teil des Radverkehrskonzepts. In die Bürgerwerkstatt zu diesem Radverkehrskonzept hatte allerdings die Stadtverwaltung selbst die Idee mit den Einbahnstraßen eingebracht - nicht die anderen Teilnehmer. Die hatten schwerpunktmäßig auf neuralgische Punkte wie beispielsweise die Brücken verwiesen.

Die Korbstraße ist erst oberhalb des Krönleinswegs Einbahnstraße. Sie soll eines Tages wie der untere Abschnitt des Krönleinswegs mit einem breiten Gehsteig für Schulkinder ausgebaut werden. Die Zahnstraße soll sozusagen eine "Magistrale" für Fußgänger werden - als Verbindung zwischen Tiefenweg und Stadt.

 
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  • rotkaeppchen.65
    Karlstadt wird jetzt Radler-Stadt, Gemünden in der Innenstadt mit Fußgängerzone. Alles wird "verkehrsberuhigter", daher auch weniger Geschäfte. Können ja vielleicht Rad-Läden aufmachen für Verkauf und Reparatur....
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  • schnuffi
    Ich bin mal gespannt, wann der/die erste über die Sockel der Schilder, die mitten auf dem Gehweg stehen stolperte.
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  • oliver-stuettgen@t-online.de
    Ob Karlstadt nun einige neue Gefahrenstellen hat wird sich in der nächsten Zeit zeigen.
    Dieses beidseitige Befahren für Radfahrer / Lastenräder wird bestimmt für Aufregung sorgen.
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  • inderwiese
    Als Auto- und Radfahrer finde ich die neue Regelung unsinnig.
    Die Korbstraße ist einige der wenigen Straßen in der Siedlung, die genügend Platz für Auto- und Radfahrer bietet und zudem einen sehr breiten Gehsteig für Schüler*innen auf der einen Seite hat.
    Ich finde es nicht gut, wenn die Verkehrssituation durch zusätzliche Einbahnstraßen verkompliziert wird.
    Was ist eigentlich mit den "probeweisen Fahrbahnverengungen" in der Bodelschwinghstraße?
    Habe noch keinen Fußgänger gesehen, der sie nutzt - und als Fahrradfahrer wird man durch die Verengungen gefährdet, wenn Autofahrer meinen, dass Platz für Auto und Rad gleichzeitig ist ...
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  • mawekar@gmx.de
    Korbstrasse breit? Genügend Platz? Sehr breiter Gehsteig für Schüler? Entweder verwechseln sie aufgrund mangelnder Ortskenntnis etwas oder sie benötigen eine Brille. Gerade im mittleren Bereich ist genau das Gegenteil der Fall....
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  • streetmak@t-online.de
    Na endlich, es darf wieder geradelt werden! Die Karschter Radfahrer sind doch das Wichtigste in unserer Region. Niemand bekommt so viel Aufmerksamkeit. Weiter so!!!
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  • rauch.reinhard@t-online.de
    @DoStr, bezüglich Aufmerksamkeit haben Sie vielleicht Recht. Beim Anteil am öffentlichen Verkehrsraum sind Radfahrer und Fussgänger gegenüber dem Autoverkehr aber noch nicht gerecht berücksichtigt.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Mal zurück zur Sachlichkeit:

    Ich bin beruflich vom Fach und halte die Einbahnstraßen zwar für unnötig, aber wenn man sie schon beschildert, dann KEINESFALLS so, daß Radfahrer in Gegenrichtung fahren dürfen.

    Die bisherige Lage ist so, daß auf beiden Straßenseiten mal rechts/mal links ein Auto parkt, das führt automatisch zu einer Verkehrsberuhigung , die auch den Radlern zugute kommt.

    In Zukunft dürfen die Autos nur noch rechts parken und der Rest der Fahrbahn ergibt eine tolle Rennstrecke für Autos - bis dann doch ein Radfahrer entgegenkommt. Und dann wird´s tatsächlich eng für diesen und es verbleibt gar nicht die Möglichkeit, ausreichend Abstand zu halten.

    Also wie so oft: gut gemeint, aber nicht gut gemacht.
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  • christian@kreatil.de
    @nogel: In anderen Kommentaren unter MP-Artikeln zur Energiewende behaupten Sie, Sie seien Dipl. Ing. Elektrotechnik. Sind Sie auch Verkehrsplaner?
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  • steffen.cyran@freenet.de
    aaS (amtlich anerkannter Sachverständiger für den Kraftfahrzeugverkehr) und Fahrerlaubnisprüfer.
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  • batavia
    Reiner Aktionismus der Stadtverwaltung und ihres Oberhaupts. Wie lange will man dort noch den "Fahrrad-Ökos" gefallen wollen um dabei damit gegen die große Mehrheit zu agieren. Mit den Einbahnstraßen fährt man längere Wege in der Siedlung, verbraucht mehr Sprit und verursacht mehr Emissionen.
    Schilda in Reinkultur. Dem Bürgermeister reicht die Main-Post nicht mehr. Es muss unbedingt die "Bild" sein. Bravo!!!
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  • mawekar@gmx.de
    Ich finde man sollte die Testphase erstmal abwarten, bevor man mit Initiativen etc. Sturm läuft, Kommunikation der Stadt hin oder her.
    Sicherlich gibt es an der einen oder anderen Stelle Diskussionsbedarf, aber im Ansatz finde ich die Idee super. Auch bei Krönleinsweg / Bodensteinstraße hat sich die Einbahnstraße entgegen meiner ursprünglichen Erwartung bewährt. Das für die Anwohner u.U. ein Umweg nötig ist ist unvermeidbar, aber sicherlich nicht diesen Aufstand wert. Nach den Planungen ist langfristig ein Umbau dieser beiden Straßen ähnlich Krönleinsweg vorgesehen (?), da ergibt sich dann auch der Sinn für die Einbahnstraßen. Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer (ich möchte in der zugeparkten Korbstraße keinem Schulbus begegnen) und auch geordnetes Parken macht dann vieles Einfacher. Auch die Einfahrt Bodelschwinghstraße vom TiefenWeg kommend ist so deutlich einfacher möglich. Die Einführung der Regelung sollte aber eine zügige Realiserung der Straßenrenovierung nach sich ziehen.
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  • marcokohlhepp@gmx.de
    Täglich fahre ich mit dem Rad in Karscht und über die Südbrücke über die Bahn... Gefährdung von "Hastenichtgesehen". Die Menge der Laster zum Schwenk, Wahnsinn. Abstände und Geschwindigkeit einhalten? Fehlanzeige. Ich verstosse daher täglich gegen die Gesetze und fahre auf dem Gehsteig verbotswidrig. Und: Hab noch nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei. grinsen Nein, die Unterführung durchzuschieben habe ich keine Lust drauf.
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  • n.blatterspiel@web.de
    ....und, wie sollen denn die LKW zum Schwenk kommen? Die Alte Mainbrücke ist für LKW ja gesperrt. Lösung: das Fahrrad auf dem Gehweg schieben, sind ja nur 200 Meter.
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  • marcokohlhepp@gmx.de
    Sammy, die lösung ist oft so einfach! zwinkern ps. Durch die Unterführung schieben wäre kürzer! und unterhaltsamer! Die Stadt hat damals versäumt eine Schwenkbrücke bauen zu lassen (oder verhindert) haben daher ca. 40.000 LKW im Jahr (Zahlen nicht genau bekannt)
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  • seitz-marco@web.de
    Karscht at its best - ohne Worte, mehr Spritverbrauch (es soll auch Leute geben, die nicht ohne weiteres mit dem Fahrrad Ihre Arbeitsstelle erreichen können); Radfahrer dürfen entgegen Einbahnstraße fahren, da sind heikle Verkehrssituationen in der Luft wenn plötzlich in einer Einbahnstraße doch mittig einer entgegenkommt zwinkern Am besten noch direkt probehalber den Mainkaiparkplatz sperren, sollen die auswärtigen Autofahrer doch irgendwo außerhalb Karlstadts parken, denn in Karscht werden ja die 20 Radfahrer durch Autos nur gestört. Bin gespannt, wann die ersten sich irgendwo festkleben, um die Autos aus der Metropole Karlstadt zu halten. Wahnsinn...
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  • gitte50
    Einem Jeden recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann....könnte man da sagen. Langsam bekomme ich den Eindruck, dass diese Fahrrad-Lobby mit ihren Forderungen die Lager spaltet, vorher war es irgendwie friedlicher zwischen den Verkehrsteilnehmern.
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  • BuergerKar
    Könnten wir bitte nun noch im Stile der Visionen zur Würzburger Residenz vor dem Karlstadter Rathaus einen Brunnen aufstellen und Wandelgänge anlegen?
    Mal im Ernst: was kostet uns alleine dieser testweise "Schilda"-Wald schon wieder? War nicht das frostschutzmittel für die Rot-Weissen übergänge in der Bodelschwinghstrasse teuer genug?
    Und wofür das alles?
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  • dinoduenn@gmx.de
    Sie fragen wofür wir das brauchen?? Leider ist der Radfahrer jahrzehntelang nicht als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer bei den Verkehrsplanungen berücksichtigt worden und musste sich immer dem Autoverkehr / MIV unterordnen. Die führt seitdem zu gefährlichen Situationen für den Radfahrer und/oder Radfahren wurde derart unattraktiv, dass es als keine sinnvolle Alternative zu Auto angesehen wurde. Dies wurde nun auch im Rahmen der Klimadiskussion erkannt und die Verfehlungen werden nun Stück für Stück abgebaut.

    Die Welt dreht sich nun mal weiter und Veränderungen treffen auf unsere Wohlstandsgesellschaft, die ein "immer weiter so" wird sich vehement einfordert.
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  • flyarcus@gmx.de
    ...und Verkehrsteilnehmer wie Radler brauchen mal wieder mal eine Extrawurschd?
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