Die Idee, dass es in der Karlstadter Siedlung weitere Einbahnstraßen geben soll, stößt auf Widerstand. In der Bürgerwerkstatt zum Fahrradkonzept wurde vorgetragen, dass die Korbstraße von der Realschule bis zur Bodelschwinghstraße eine Einbahnstraße werden könnte. Dasselbe ist für die Zahnstraße von der Bodelschwinghstraße bis zur Energieversorgung vorgesehen. Und der Krönleinsweg soll von der Realschule bis zur Arnsteiner Straße Einbahnstraße werden. Damit würde das fortgeführt, was zwischen dem neuen Rathaus und dem Hallenbad bereits Realität ist: eine schmale Fahrbahn, dafür ein breiter Gehsteig, der entgegen der Einbahnrichtung auch mit Fahrrädern befahren werden darf.
Im Februar wurde die Ostlandstraße an der Grundschule zur Einbahnstraße erklärt - und darüber hinaus auch der obere Teil der Bodensteinstraße, über den der Verkehr der Ostlandstraße abfließt. Günther Rohm wohnt in der Ostlandstraße und hat weitere Anwohner seiner Straße, der Hohenlohe- und der Korbstraße zusammengetrommelt. Sie bringen eine ganze Reihe von Beschwerden gegen diese Einbahnstraße vor und wollen auch andere Bewohner der Siedlung "wachrütteln".
Kritik an längeren Wegen
Die Einbahnstraße führe zu längeren Wegen und damit zu mehr Verkehr, beklagen sie sich. Wer beispielsweise aus der Ostlandstraße zum Tegut wollte, konnte einstmals einfach Richtung Norden fahren. Jetzt muss erst mal Richtung Süden gefahren werden. "Das sind 600 Meter Umweg ums Karree." Anwohner der Hohenlohestraße beklagen, dass manche Lehrkräfte, wenn sie morgens spät dran sind, bei ihnen vor der Haustür zu schnell "durchrauschen". Früher hatten sie einen kurzen Weg die Bodensteinstraße hinauf zum Lehrerparkplatz.
Rohm stört auch, dass die Anwohner vorher nicht einbezogen worden seien. Als er beim Bürgermeister vorgesprochen hat, habe ihn dieser an die Bürgerwerkstatt verwiesen. "Dort fühlte ich mich aber fehl am Platz mit meinen kritischen Fragen." Er und eine andere Anwohnerin seien von der übermächtigen "Radfahrerfraktion" als nörgelnde Autofahrer hingestellt worden.
Sollte die Korbstraße so umgebaut werden wie der fertige Teil des Krönleinswegs, so werde kein Bus mehr an einem Fahrrad mit Kinderanhänger vorbeikommen, prognostiziert Rohm. Petra Schmidt ergänzt, dass an dieser engen Stelle bisher ihr Grundstück in der Korbstraße von Fußgängern genutzt wird. "Wir könnten auch einen Zaun hinmachen, dann würde es noch enger werden."
Müllabfuhr kommt teilweise nicht an die Tonnen
Vielen Anwohnern in der Siedlung sei nicht klar, dass die Parkplätze immer knapper werden. "Es parken jetzt schon Lehrer in der Hohenlohestraße", haben die Anwohner beobachtet. Teilweise würden sie auch den Lehrerparkplatz an der Grundschule nicht nutzen, sondern in der Ostlandstraße parken. "Wenn dann ein Handwerker kommt, wo soll der sich hinstellen?", fragt Rohm. "Wenn er sich auf den Lehrerparkplatz stellt, bekommt er ein Ticket." Und manchmal komme die Müllabfuhr nicht an die Tonnen ran, wenn Autos davor parken. Etwa zweimal im Jahr würden diese stehenbleiben und müssten dann nachträglich geleert werden.
Es solle aber nicht nur geschimpft werden. Rohm schlägt - statt die Ostlandstraße zur Einbahnstraße zu machen - eine temporäre "Schulstraße" vor. Morgens zum Schulbeginn wäre dann die Ostlandstraße für Autos tabu. Für Eltern, die immer noch ihre Kinder mit dem Auto abliefern wollen, wäre eine "Kiss-and-Go-Zone" eine Lösung. Eine solche "Küss-und-Tschüss-Zone", etwa an der Bodelschwinghstraße, soll geregeltes Aussteigen ermöglichen. Auch sei es Aufgabe der Stadt, für ausreichende Lehrerparkplätze auf dem Schulgelände zu sorgen. Andernfalls müssten sich die Anwohner auf die Lehrerparkplätze stellen dürfen.
Anwohner wenden sich mit Brief an die Stadt
Vor allem aber sollte von dem Vorhaben mit den Einbahnstraßen Abstand genommen werden. Besonders der obere Teil der Korbstraße sei doch breit genug, so die Meinung der Anwohner. Und wenn es schon eine Hauptverbindung zwischen der neuen Siedlung - also oberhalb der Bodelschwinghstraße - und der Stadt geben sollte, so würde sich die Grobenstraße vielmehr anbieten, denn sie sei die Verlängerung des Heidewegs, der ja ein ausschließlicher Fußgängerweg ist.
Dort sollte es dann einen Zebrastreifen geben. Von den ins Auge gefassten Querungshilfen halten die Anwohner nichts. Besser seien Zebrastreifen. "An der Engstelle bei der Heiligen Familie muss der Bus jetzt so knapp am Bordstein entlangfahren, dass mir neulich angst und bange wurde, als ein Kind auf dem Gehsteig lief, nur 50 Zentimeter vom Bus entfernt", so eine Anliegerin. Ein Zebrastreifen sei auch für die Arnsteiner Straße besser als eine Ampel, wie bei der Bürgerwerkstatt vorgeschlagen. Ein weiterer Teilnehmer der "Anliegerversammlung" hält ein zeitlich befristetes Halteverbot in der oberen Bodensteinstraße für sinnvoll. "Abends und an Wochenenden würde es doch niemanden stören, wenn dort jemand parkt."
Fünf Anwohner der Ostlandstraße - neben Günther Rohm und Petra Schmidt auch Andreas Heppenstiel, Nico Kleinstück und Alexander Löber - haben sich nun mit Briefen an die Fraktionen und den Bürgermeister gewandt. Bei "Bedarf" könnten weitere Unterzeichner gewonnen werden, kündigen sie an.
Für was hat man in Karlstadt eine Fussgängerzone wen dort die Fahrräder ohne Rücksicht auf Verluste wie Senoiren,Kinder und entsprechende Fahrzeuge durchbrettern?
Ganz schlimm im Sommer..zur Aussengastro kommen dann noch nebeneinander fahrende Fahrradgruppen..Da weicht keiner aus oder steigt ab und schiebt!!
Was auch auffällt in den Altstadtgassen kann man die Gehsteige wen vorhanden so gut wie gar nicht benutzen,entweder es stehen dort die Bänke der Anwohner oder gar ganze Gärten in Töpfen,Kübel und was noch alles,ist das eigentlich erlaubt bzw.wem gehört der Gehsteig?
Bei der Verkehrsüberwachung ist man recht schnell aber wie schaut es mit dem Fußgänger aus der trotz vorhandenem Gehsteig auf der Straße laufen muss?
Wie wäre es mit einem Fussgängerkonzept damit auch der Senior und die Mutter mit Kind gut durch die Stadt kommt,der Rest muss halt weiterhin zur Seite springen wen ein Radfahrer kommt..