Der Dorfladen in Wiesenfeld trägt nun den Titel "Gold-Dorfladen des Jahres 2022/2023". Deutschlandweit hatten sich 284 Geschäfte beworben, darunter auch der Betrieb aus dem Karlstadter Ortsteil. Die Delegation des Lebensmittelgeschäfts hat den Preis Ende Januar auf der Landwirtschaftsmesse "Grüne Woche" in Berlin entgegengenommen. In dem Wettbewerb gab es fünf Kriterien: Wirtschaftlichkeit, Regionalität, Sortimentvielfalt, Personalführung und Werbung. Wiesenfeld hat insgesamt die höchste Punktzahl erreicht. "Wir waren hin und weg", berichtet Peter Knöll, Teil der ehrenamtlichen Geschäftsleitung des Dorfladens.
Geschäftsführer: Bevölkerung steht hinter dem Dorfladen
Initiiert hat den Preis der Bundesverband der Bürger- und Dorfläden. In der Jury vertreten waren unter anderem die Industrie- und Handelskammer und der Einzelhandelsverband. Der Dorfladen hat ein Preisgeld in Höhe von 800 Euro gewonnen. Damit soll für die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, die im Laden helfen, als Dank ein schöner Abend ausgerichtet werden.
Geschäftsführer Rainmund Eirich nennt mehrere Gründe, warum der Wiesenfelder Dorfladen gut läuft. Ein wichtiger Punkt aus seiner Sicht: "Die Bevölkerung steht dahinter und kauft hier jeden Tag ein." Knöll fügt hinzu, dass es eine "breite Basis" war, die das Projekt gestartet hat: "Es war keine Einzelperson, kein Verein, keine Partei, sondern eine Gemeinschaft. Dadurch hat der Laden im Dorf auch eine große Akzeptanz." Das spiegelt sich in dem Beteiligungsmodell wider. Es gibt rund 270 Gesellschafter, darunter auch die Vereine im Ort.
Die Beliebtheit bei der Kundschaft hänge aber auch mit dem freundlichen Personal zusammen, glaubt Eirich. Dieses spreche die Kundschaft mit Namen an. "Hier kennt man sich, hier trifft man sich." Und dann seien da noch die Räumlichkeiten. "Es heißt immer, es gibt drei Punkte für den Erfolg: Lage, Lage, Lage", so Eirich. Das Geschäft mit Café-Bereich befindet sich in der Ortsmitte zwischen Kirche, Raiffeisenbank, Kindergarten und Grundschule. Dadurch kämen viele an dem Lebensmittelgeschäft vorbei.
Keine Angst vor der Umgehungsstraße
Ob die geplante Umgehungsstraße für Wiesenfeld das Geschäft beeinträchtigen wird, wenn weniger Auswärtige durch den Ort fahren? Das glaubt Eirich nicht. "Den richtigen Einkauf macht nicht der Durchgangsverkehr." Da würde sich eher mal ein Brötchen gekauft. Größere Einkäufe erledige hier vor allem die Wiesenfelder Bevölkerung und Kundschaft aus umliegenden Gemeinden. "Da müssen wir uns keinen Befürchtungen hingeben."