
Die Oberdorfstraße in Wernfeld, die schlechteste Straße im Stadtgebiet Gemünden, gibt kein gutes Bild ab. Der Beginn der engen Straße in der Ortsmitte ist teils gepflastert, teils geteert. Noch im Februar soll nun die Erneuerung beginnen. Es sei geplant, dass kommenden Montag die Bagger anrücken, sagt Henry Bürgermeister, technischer Leiter bei Kommunalunternehmen Stadtwerke Gemünden (KU). Einige Vorarbeiten seien bereits gelaufen. In der Straße verlaufen mehrere Stromkabel, Breitbandkabel, Telefon, außerdem Wasser und Abwasser.
Die Bauarbeiten dauern laut Mitteilung des KU bis mindestens Ende November. Erneuert werden der Straßenaufbau und die Stützmauern sowie die Wasser- und Abwasserleitungen. Zugleich sollen ein Kabelleerrohr verlegt und das Glasfasernetz ausgebaut werden. In den zwei geplanten Bauabschnitten muss laut Bürgermeister zunächst jeweils noch der Kampfmittelräumdienst die Straße auf mögliche heikle Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg untersuchen. Wernfeld hat 1945 einen Luftangriff erlebt.
Grundstückseigentümer müssen mit starken Einschränkungen rechnen
Die Arbeiten werden ausgeführt von der Firma Zöller-Bau aus Triefenstein. Begonnen wird im Kreuzungsbereich Karlstadter Straße zwischen Oberdorfstraße Hausnummer 29 und 31 bis zur Kreuzung Oberdorfstraße/Heckenweg. Dabei soll versucht werden, die Einschränkungen für alle Anwohner und Gewerbe zu begrenzen, so die KU-Mitteilung. Aufgrund der Enge wird es in den Arbeitszeiten und je nach Baufortschritt tagsüber nicht möglich sein, alle Grundstücke, insbesondere mit dem Fahrzeug, zu erreichen. Formal habe daher eine Vollsperrung beantragt werden müssen.
Es werde sich um eine wandernde Baustelle mit einer Länge von etwa 20 Metern handeln, sagt Bürgermeister. Die Grundstücke bis zur Baustelle sollen aber erreichbar sein. Das KU wisse, dass die Parksituation in der Karlstadter Straße jetzt schon schwierig sei, aber es können leider keine offiziellen Ausweichparkplätze ausgewiesen werden. Bürgermeister hofft darauf, dass sich die Wernfelderinnen und Wernfelder bei der Parkplatzsuche solidarisch verhalten.
Im Zuge der Straßenerneuerung werden alle alten Leitungen in der Straße bis zur Grundstücksgrenze erneuert. Aufgrund einiger Grenzbebauungen empfiehlt das KU, notwendige Erneuerungen im privaten Bereich mit einzuplanen, etwa alte Stahlleitungen (Wasser), Rohre aus Beton oder Ton (Abwasser).
Seit zehn Jahren ist die Obertorstraße offiziell die schlechteste Straße in Gemünden
Offiziell die schlechteste Straße im Gemündener Stadtgebiet ist die Oberdorfstraße seit 2015. Damals erfasste das städtische Bauamt erstmals den Zustand aller 140 Gemeindestraßen und stellte die Liste dem Stadtrat vor. Die Oberdorfstraße erhielt als schlechteste Straße die Note 5, im schlechtesten Teilstück war sie seinerzeit schon nur für Anlieger freigegeben. Ursprünglich war die Erneuerung der Straße schon für 2020 vorgesehen, der Beginn der komplexen Arbeiten wurde aber mehrfach verschoben.