Die Straßen waren ein Thema bei den Gemündener Haushaltsberatungen am Montag. Ein Punkt war das ungeliebte Pflaster in der Altstadt, das irgendwann ausgetauscht werden soll. "Immer wirst du angesprochen: Das habt ihr versprochen. Irgendwann muss da Bewegung rein", sagte Stadtrat Robert Lampert (CSU). Wie da jetzt der Stand der Dinge sei, fragte auch Jörg Fella (SPD). Es habe ja die Spendenaktion gegeben und er habe gehört, dass das Pflaster gerade bei Eis und Schnee wie diesen Winter uneben gewesen sei.
Bürgermeister Jürgen Lippert sagte, es werde eine Maßnahme nach der anderen abgearbeitet. Die Synergieeffekte durch Bauarbeiten eines Netzbetreibers hätten sich leider zerschlagen. Der habe sich eine andere Trasse gesucht. Die im Haushalt angesetzten 270 000 Euro für den Straßenunterhalt könnten auch für das Altstadtpflaster hergenommen werden, so Lippert. Am besten wäre die Zeit, wenn in der Stadt wenig los ist, etwa eine Hälfte im Herbst und die andere im Frühjahr 2022. Fella, der auch Zugmarschall beim Züchle ist, sagte unter Gelächter der Stadtratskollegen: "Dass es halt vor dem Züchle am besten fertig ist."
Altstadtpflaster aus dem Kindergartentopf bezahlen?
Robert Lampert sagte: "Aus dem Unterhaltstopf die Summe zu nehmen, ist eine schlechte Idee." Das Geld werde dringend für andere Straßen benötigt. Ein Pflasteraustausch sei keine Unterhaltsmaßnahme. "Doch, das kann eine Unterhaltsmaßnahme sein", entgegnete Lippert. Das Pflaster werde nur zwischen den Rinnen ausgetauscht. "Strittig" nannte Stadtkämmerer Michael Pfeuffer eine Einstufung. Man könnte doch stattdessen einen Teil vom dieses Jahr nicht voll benötigten Betrag für den städtischen Kindergarten nehmen, war Lamperts Vorschlag. Das sah Lippert nicht ein: "Wir können den Haushalt nicht durcheinanderwirbeln, das ist schon mit System gemacht."
Warum die Oberdorfstraße in Wernfeld, die 2015 vom Bauamt schon zur schlechtesten Straße in ganz Gemünden gekürt wurde, erst kommendes Jahr saniert werden soll, wollte Lampert zudem wissen. Das sei doch ursprünglich schon für 2020 geplant gewesen. "Es wird mal Zeit, dass es gemacht wird." Laut Jörg Breitenbach vom städtischen Bauamt ist die Maßnahme in Abstimmung mit dem Kommunalunternehmen Stadtwerke (KU) auf 2022 verschoben worden. "Wir sind mit der Planung noch nicht so weit."
Helmut Aulbach (FWG) findet: "Das KU sollte sich an die Beschlüsse des Stadtrats halten." Bürgermeister Lippert sagte dazu: "Es gibt sicher gute Gründe für die Verschiebung." Die Maßnahme gehe nur in Abstimmung mit dem KU. "Da sind noch einige dicke Bretter zu bohren, bis wir so weit sind."
Demnächst gibt's Neues zur Verbindungsstraße Kleinwernfeld–Massenbuch
Die 170 000 Euro teure Maßnahme am ewigen Thema Ortsverbindungsstraße Kleinwernfeld–Massenbuch soll noch im Detail vorgestellt werden, sagte Lippert. Zum FW/FB-Antrag auf einen stationären Blitzer in der Bergstraße in Gemünden sagte er, man wolle zunächst Erfahrungen anderer Kommunen anschauen. Ein solcher Blitzer wäre auch "nicht ganz preisgünstig".
Mich erschreckt der Gedanke, dass es einmal eine Zeit geben soll, in der noch weniger los ist, als jetzt...