
Seit Montag ist der Gemündener Verleger Jürgen Sommerer, 62, Nachfolger der rührigen Else Platzer als Geschäftsführer des Vereins Stadtmarketing Gemünden aktiv. Seine Aufgabenschwerpunkte werden die Organisation der Märkte und Veranstaltungen in der Stadt sein. Sommerer war zuvor schon im Vorstand des Vereins aktiv. Ihm zur Seite steht Co-Geschäftsführerin Julia Schnabel, 26, die schon seit 2021 dabei ist und den Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit hat.
Die Seifriedsburgerin, die jetzt in Dattensoll wohnt, hat Tourismus und BWL studiert und eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau absolviert. Sie kümmert sich schwerpunktmäßig um den Auftritt in den Sozialen Medien, um die Internetseite und den digitalen Stadtgutschein. Sie kam zunächst als Vertreterin von Helena Götz/Neuf, die sich in Elternzeit befand, die aber nun eine andere Stelle hat. Beide haben einen 20-Stunden-Vertrag.
Gemeinsam wollen sie zunächst einmal schauen, dass die Markttage belebt sind, dass die Veranstaltungen wieder stattfinden und dass nach Corona wieder genug Ehrenamtliche als Helferinnen und Helfer aktiviert werden. Als neue Idee schwebt den beiden ein Streetfoodfestival ähnlich wie in Marktheidenfeld vor, am liebsten in der Innenstadt, aber da gelte es, die örtliche Gastronomie mit an Bord zu holen.
Das Kirchweih- und Heimatfest soll, geht es nach dem Stadtmarketing, wieder stattfinden. Die Frage sei aber, in welcher Form und ob sich etwa nach der plötzlichen Kündigung von Festwirt Franz Widmann vergangenes Jahr doch wieder ein Festwirt finde. Abhängig davon wollen die beiden machen, ob das Kleinvenedig-Fest mit dem Heimatfest verschmolzen wird.
Oldtimer-Treffen im Mai
Planen sie sonst etwas Neues? "Uns fällt mit Sicherheit noch einiges ein", sagt Sommerer. Neben den bekannten Veranstaltungen wie den Märkten, dem Heimatfest oder dem SaaleMusicum soll es am 20. und 21. Mai ein Oldtimer-Treffen in Gemünden geben. Hat der Verein auch die Scherenburg als Pfund Gemündens auf dem Schirm? Der nach dem Umzug der Scherenburgfestspiele frei gewordene Innenhof und der Burgkeller der Scherenburg wären attraktive Veranstaltungsorte, gibt Sommerer zu. Allerdings gebe es während der Festspiele keine Zufahrtsmöglichkeit, um etwa Veranstaltungstechnik anzuliefern. Ganz abschreiben möchte er die Scherenburg deswegen aber nicht.
Julia Schnabel weiß zu berichten, dass der Verein rund 100 Mitglieder hat, davon 67 gewerbliche, der Rest privat. Als neu hinzugekommene Mitglieder konnten ein Kosmetikstudio, das Schoppenwächele und das SOS-Dorf Hohenroth begrüßt werden. Durch Corona hätten sie keinen Rückgang bei der Mitgliederzahl gespürt.
Der Stadtmarketingverein, der ehrenamtlich auch das Leerstandsmanagement für die Stadt macht, finanziert sich vor allem über Einnahmen aus Veranstaltungen (2019: 35.000 Euro), einen Zuschuss der Stadt Gemünden (seit 2022 40.000 Euro) und Mitgliedsbeiträge (2019: 14.000 Euro). Auch an den Gehaltsvorstellungen der Bewerberinnen und Bewerber hatte es gelegen, dass sich trotz intensiver Suche lange keine Nachfolgerin für die langjährige Geschäftsführerin Else Platzer gefunden habe, hatte Vereinsvorsitzender Günther Felbinger vergangenes Jahr dem Stadtrat berichtet.