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Main-Spessart
Damhirsche gerissen: Offenbar ist wieder ein Wolf am Rand des Spessarts aktiv
Nach dem Video aus Mittelsinn gibt es Vorfälle im Spessart und im benachbarten Landkreis Bad Kissingen, die erneut auf einen Wolf hindeuten. Auch ein deutliches Foto soll existieren.
Ein Wolf im Wildpark Bad Mergentheim.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa | Ein Wolf im Wildpark Bad Mergentheim.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 29.02.2024 15:45 Uhr

Gut drei Wochen nach dem Video eines mutmaßlichen Wolfs in Mittelsinn (Lkr. Main-Spessart) verdichten sich die Hinweise, dass sich erneut ein Wolf am Rande des Spessarts tummelt. Am 25. November wurden in einem der beiden Damwildgehege von Walter Müller im rund elf Kilometer Luftlinie entfernten Zeitlofs-Detter (Lkr. Bad Kissingen), zwischen Spessart und Rhön gelegen, sieben gerissene Damhirsche entdeckt. Ein weiteres Tier habe mit aufgerissenem Bauch noch gelebt, berichtet Müller.

Zwei Wolfssachverständige haben bei dem außerhalb von Detter gelegenen Gehege umfangreiche Proben genommen. Demnach war der Angreifer "hundeartig", was einen Wolf einschließt. Die Tiere hatten laut Müller Bissspuren am Hals, auch Trittsiegel seien in einem nahen Acker festgestellt worden. Was für einen Wolf spricht: Zeitlich um den Vorfall herum hat eine in der Nähe aufgehängte Wildkamera ein Foto aufgenommen, das deutlich einen Wolf zeige.

Am 22. November wurde außerdem eine Ziege im hessischen Gutsbezirk Spessart und am 30. ein Reh im nahen Sinntal gerissen. Die Vorfälle werden untersucht. Dass schon wieder ein Wolf im Spessart sein könnte, überrascht etwas. Die Problemwölfin GW3092f, die auch in Mittelsinn und in Zeitlofs-Weißenbach in Damwildgatter eingebrochen war, war Anfang Oktober in die Rhön abgewandert, wo sie sich mit einem weiteren Wolf zusammengetan hat. Sie wurde dort zuletzt bei einem Riss am 13. November nachgewiesen. Auf der anderen Seite ist es möglich, dass ein Wolf die 30 Kilometer Luftlinie, die zwischen Detter und Ginolfs liegen, in kürzester Zeit zurücklegt.

 
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Kommentare
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  • Andreas Gerner
    Wenn Wölfe nicht entnommen werden, selbst wenn sie mehrfach in Weiden, Koppeln und Gehegen Tiere reißen, ist doch sonnenklar, dass diese fürchterlichen Gemetzel immer wieder geschehen werden.

    Es genügt nicht ansatzweise, nur die blanken Schäden zu begleichen. Es muss auch etwas wirksames unternommen werden, vor neuen Angriffen zu schützen.

    -

    Zum Vergleich:
    Wie groß wäre der Aufschrei, wenn bei einer steigenden Zahl von Gewaltverbrechen gegen Frauen oder Kinder keine Täter verhaftet würden, sondern man sich darauf beschränkt, immer nur Schmerzensgeld zu zahlen, nur weil eine Partei stur an einem überholten Programmpunkt festhalten will?
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  • Helga Scherendorn
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Maria Gottfried
    Der Eigentümer sollte natürlich für den entstandenen Schaden entschädigt werden.
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  • Andreas Gerner
    Wird dieser Wolf sein Verhalten irgendwann wieder ablegen?
    Nein. Er wird es immer und immer wieder tun.
    Und wenn er Nachwuchs haben sollte, oder sich mit anderen Wölfen zusammen tut, wird er auch diesen sein erlerntes "Jagdverhalten" weitergeben.

    Kann das irgendjemand wollen?
    Nein.

    Also ist klar, dass ein Wolf, der so etwas furchtbares anrichtet (7Tiere niedermetzeln + ein weiteres schwerstverletzt liegen lassen hat wenig mit Hunger stillen zu tun. Das ist Mordlust) weg muss.
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  • Maria Gottfried
    Im Übrigen: „ Der Deutsche Bauernverband schätzt für das Monitoringjahr 2021/2022 die Wolfspopulation auf etwa 1.200 bis 2.100 Tiere – Tendenz steigend. Für das Monitoringjahr 2022/2023 geht der DBV von 1.500 bis 2.700 Tieren in Deutschland aus.“

    Quelle: Bauernverband.de
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  • Andreas Gerner
    Bitte belegen Sie die Zahlen und Wachstumsrate der Wolfspopulation mit Quellen. Vielen Dank.
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  • Maria Gottfried
    Mitgefühl dafür, dass ein Tier in freier Wildbahn ein anderes Tier frisst? So wie es seiner Natur entspricht?

    Da hab ich genauso viel Mitgefühl wie bei der Mäusefamilie grinsen
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  • Andreas Gerner
    Wenn es der Natur einer Tierart entspricht, dass sie in ein Gehege eindringt (einen Zaun überwindet) und darin gleich 7 Tiere tötet und ein weiteres schwerstverletzt zurück lässt, obwohl ihm zum Stillen seines Hungers ein einziges erlegtes Tier allemal gereicht hätte, erbeben sich Fragen:

    Was hält solche Tiere davon ab, auch in Gärten, Schulhöfe, Kindergärten usw. einzudringen und dort nach Lust und Laune zu töten?

    Wollen wir immer mehr solcher Tiere?

    Falls man erkennt, dass doch nicht alle Wölfe so sind (einige trauen sich offenbar nicht an Gehege und andere menschliche Strukturen wie etwa Siedlungen. Öffenbar liegt das problematische Verhalten vielleicht doch nicht per Se in der Natur der Wölfe), wäre es dann nicht sinnvollst, die Problemtiere gezielt zu erlegen zugunsten der Akzeptanz des Menschen für die übrige Population?

    Wie ist Tierhaltern und generell der Landbevölkerung zuzumuten, dass derartige Bestien weiter unbehelligt ihr Unwesen treiben und kein Eingriff erlaubt wird?
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  • Jo Schmitt
    Vielleicht ware es ja ein Goldschakal ... und kein Wolf?
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  • Maria Gottfried
    Liebe Mainpost,

    könntet ihr bitte genauso intensiv darüber, wenn eine Katze wieder eine Maus gerissen oder ein Frosch eine Fliege gefangen hat.

    Vielen Dank
    Philipp Gottfried
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  • Irma Hoffmann
    ???
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  • Michael Kastl
    Super Vergleich, zeigt ihr Mitgefühl gegenüber der gerissenen Tiere und deren Halter!!

    Bei schon über 4000 Wölfen in Deutschland müsste doch dem letzten klar werden das es auch mal reicht.
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  • Christine Joachim
    ....recherchieren Sie bitte gründlicher....Bericht(NTV/Panorama vom 12.10.2023) EU will Schutzstatus überprüfen....Wölfe in Deutschland attackierten mehr als 4000 Nutztiere

    Im vergangenen Jahr zählte die DBBW 1136 Wolfsangriffe auf Nutztiere. Mehr als 4000 Tiere wurden dabei verletzt oder getötet oder wurden anschließend vermisst, die meisten von ihnen Schafe und Ziegen......
    Sie vergleichen Äpfel mitBirnen....
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