
Blickt man in den Veranstaltungskalender der Sinngrundallianz sucht man ihn aktuell noch vergeblich: den Termin für die diesjährige Burgsinner Kirb. Das gilt sowohl für den herkömmlichen Termin im November, als auch für den Oktober. Dorthin sollte die Kirb auf Wunsch einer Mehrheit innerhalb des Burgsinner Vereinsrings verlegt werden – und wird es nun auch, wie Bürgermeister Robert Herold auf Anfrage bestätigte: "Die Kirb findet ab sofort im Oktober statt. Heuer vom 4. bis zum 7. Oktober."
Ivonne Jordan aus dem Vorstandsteam der SG Burgsinn freut das. Sie hatte sich bereits im Dezember dafür ausgesprochen, die Feierlichkeiten aufgrund der besseren Wetterprognosen vom November auf den Oktober vorzuverlegen. "Am Erntedankwochenende ist eigentlich immer schönes Wetter und wir wollen die Veranstaltung dadurch etwas attraktiver machen", erklärt sie die Hintergründe für die Initiative.
Historischer Termin der Kirchenweihung ist unbekannt
Wann genau die St. Michaels Kirche in Burgsinn erbaut und geweiht worden sei, sei zudem nicht bekannt – die Kirb daher auf das Wochenende des Michaelsmarkts zu legen sei jedoch naheliegend gewesen. Um dem religiösen Hintergrund Rechnung zu tragen, hole man auch die Kirchen mit ins Boot, sagt Jordan: "Es wird eine kleine Segnung des Baums geben – ökumenisch mit unserer evangelischen Pfarrerin und dem katholischen Pfarrer."
Hinter der Verlegung der Veranstaltung stehen laut Jordan nun alle Vereine innerhalb des Vereinsrings. Auch mit denen, die zunächst nicht dafür waren, stehe man in Kontakt. Neu sei zudem, dass heuer nicht mehr ein Verein federführend die Organisation und das Aufstellen des Baums übernehme, sondern Freiwillige aus dem gesamten Vereinsring mithelfen würden. "Jeder packt mit an, also von dem her ist es doch letztendlich ganz positiv geworden", lobt Jordan das allgemeine Engagement, das in den vergangenen Jahren etwas zu wünschen übrig gelassen habe.

Vorsitzender der Trachtengruppe warnt vor Tod der Tradition
Bedeckt halten sich die Verantwortlichen der Volkstanz- und Trachtengruppe. Aus deren Reihen hatte es im Frühjahr deutliche Kritik an der Verlegung der traditionsreichen Veranstaltung gegeben. Für den Vereinsvorsitzenden Erich Wolf komme die Idee einer Verlegung von Weihnachten und Ostern gleich. Er fürchtete, dass ein solcher Eingriff den Tod einer Tradition bedeuten könne.
Seine Frau Silvia Wolf betonte auf Anfrage jetzt, dass man an dem neuen Termin aufgrund der traditionellen Herbstwanderung des Vereins sowieso nicht da sei. Schriftführer Klaus Hofmann deutete an, dass man von dieser Vereinstradition wohl auch künftig nicht zugunsten des neuen Kirb-Termins abweichen wolle. Generell würde man sich natürlich der Mehrheitsmeinung beugen, sauer aufgestoßen sei den Vereinsmitgliedern jedoch, wie die Entscheidung zustande gekommen sei, so Hoffmann weiter.
Neuer Termin soll bestehen bleiben
Bei Ivonne Jordan und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern laufen die Vorbereitungen indes auf Hochtouren. SG-Vereinskollege Lorenz Hofmann hat bereits den Programmflyer fertiggestellt, der die Gemeindemitglieder informieren soll, das Restaurant Dampflok bietet am Freitag vor Beginn der eigentlichen Kirb ein Rahmenprogramm mit eigenem Baum und am Montag, dem 7. Oktober, wird es wieder das traditionelle Kesselfleischessen im Sportheim der SG geben. Die Einnahmen der "Kirbparty" am Samstag in der Sinngrundhalle sollen dem Freibad zugutekommen.

Jordan hofft, dass die Neuausrichtung Anklang finden wird. "Wir probieren das jetzt heuer aus. Das muss klar erstmal anlaufen, aber bei dem Termin wird es die nächsten Jahre auch bleiben. Es ist nicht geplant, dass wir es nochmal umstellen."