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Marktheidenfeld
Besitzgesellschaft des Marktheidenfeld Wonnemar ist insolvent: Wie geht es weiter mit dem Schwimmbad?
Die InterSPA GmbH hat Antrag auf Insolvenz gestellt. Schuld ist aus Sicht des Unternehmens die Niederlage im Schiedsgerichtsverfahren mit der Stadt Marktheidenfeld.
Die Besitzgesellschaft des Wonnemars ist insolvent.
Foto: Berthold Diem | Die Besitzgesellschaft des Wonnemars ist insolvent.
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

Die Besitzgesellschaft des Erlebnisbades Wonnemar Marktheidenfeld, die InterSPA GmbH & Co. KG, hat beim zuständigen Amtsgericht in Stuttgart einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Diesem Antrag wurde stattgegeben und ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet. Auf Anfrage macht das Unternehmen die Niederlage im Schiedsgerichtsverfahren im Juli mit der Stadt Marktheidenfeld für die Insolvenz verantwortlich. "Grund für die Stellung des Insolvenzantrags sind drohende Zahlungsverpflichtungen des Unternehmens aus dem ergangenen Schiedsspruch", erklärt Pressesprecher Stephan Distel.

Es wurde mit Jochen Sedlitz bereits ein vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Dieser ist mit der Bädergruppe InterSPA bestens vertraut. Sedlitz hatte schon die Insolvenz der interSPA-Holdinggesellschaft mit den fünf Betriebsgesellschaften vor zwei Jahren infolge der Schließung der Bäder aufgrund der Corona-Pandemie betreut. Damals waren die Wonnemar-Erlebnisbäder in Wismar, Sonthofen, Bad Liebenwerda, Marktheidenfeld und Backnang betroffen. Bekanntlich hatte Sedlitz vor knapp zwei Jahren mit AIM Spa aus Passau einen Investor gefunden, der die Bäder übernommen hat.

Die Aufgabe von Sedlitz ist es nun, sich einen Überblick über das Vermögen und die Schulden des Marktheidenfelder Tochterunternehmens der InterSPA-Gruppe zu verschaffen. Er hat dann zu entscheiden, ob es überhaupt zu einem Insolvenzverfahren kommt oder ob dieses mangels Masse abgelehnt wird. Auf Anfrage teilte Sedlitz mit, dass er zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben könne. Er verstehe das Interesse. "Wir werden versuchen, so schnell wie möglich über alle Punkte Klarheit zu haben", erklärte er. Dann wolle er gerne Auskunft geben.  

Bleibt Marktheidenfeld auf ihren Ansprüchen hocken?

Was bedeutet das für die Stadt Marktheidenfeld? Bleibt die Stadt auf ihren Ansprüchen hocken? Bürgermeister Thomas Stamm befürchtet, dass aufgrund des Insolvenzantrags die finanziellen Ansprüche der Stadt nicht umfassend beglichen werden können. Denn laut Schiedsspruch hat die Stadt das Recht, die Schäden der interSPA GmbH in Rechnung zu stellen. "Wir haben noch keinen Überblick über die Schäden", meint Stamm. Die Stadt habe ein Kontrollrecht, das einen regelmäßigen Rundgang durch das Bad erlaubt. "Da sehen Sie, wenn eine Fliese von der Wand fällt", sagt Stamm, aber das reiche nicht, um zu beurteilen, in welchem Zustand die Technik ist. Daher ist Stamm von der Insolvenz des Unternehmens aufgrund des möglichen Umfangs der Schadenersatzansprüche nicht wirklich überrascht.

Stamm glaubt, dass die Umsetzung des Schiedsspruchs - also die notarielle Überführung des Bads in den Besitz der Stadt - durch das Insolvenzverfahren verzögert wird. "Viel hängt jetzt vom vorläufigen Insolvenzverwalter ab, der handlungsbevollmächtigt ist und die weiteren Schritte einleiten muss", meint er.

Die InterSPA GmbH & CO KG hatte das Erlebnisbad Marktheidenfeld im Rahmen eines Public-Private-Partnership-Modells (PPP-Modell) gemeinsam mit der Stadt Marktheidenfeld konzipiert, finanziert und errichtet. Hierfür stellte die Stadt ein städtisches Grundstück im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrags zur Verfügung. Zwischen den Partnern war ein Schiedsgerichtsverfahren anhängig, denn die Stadt hatte den Heimfall erklärt. Sie will das Bad aufgrund nicht eingehaltener Verpflichtungen des Betreibers in ihren Besitz zurück.

Im Schiedsgerichtsverfahren wurde der Stadt Marktheidenfeld im Juli dieses Jahres das Bad zugesprochen und zugleich erklärt, dass die Betreibergesellschaft InterSPA mit dem Investor AIM für eventuelle Schäden aufzukommen habe, die in dem Bad in dem vergangenen beiden Jahren entstanden sind.  

 
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  • IHS
    Am Besten zurück bauen auf Maradiesniveau zu vernünftigen Preisen für Familien, dass die Kinder wieder schwimmen lernen können und bitte den Namen auf Maradies ändern.
    So ein riesiges Bad wie das Wonnemar braucht man nicht mal in Würzburg und bei den Energiepreisen dreimal nicht. Oder soll der Unterhalt für das Bad so enden, wie die Nebenkosten bei der Stadthalle in Lohr?
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  • berndschebler@mail.de
    Die Stadt Marktheidenfeld ist doch selbst schuld, wenn man nur Geld einnehmen will und nichts investieren, da kommt sowas dabei raus. Siehe Schulen, Turnhalle, was weiß ich noch.
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  • schnuffelteddybaer@yahoo.de
    Wen wunderts, war doch fast abzusehen das so was kommt.
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  • american182
    Leider kann man die "Endscheider" von damals nicht in die Verantwortung nehmen.
    Diese "Insolvenz-Nummer" wird der Stadt M`feld noch einiges kosten. Die Gerichtsmühlen mahlen langsam und bei der unklaren Sachlage bzw. dem Gemenge an Pflichten & Rechten, wird es bestenfalls ca. 2030 sein, bis die Stadt endscheiden kann Abriss und/oder Neubau.
    ...wie bereits erwähnt, da hat die MP noch zu berichten - think positiv grinsen
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wenn sich eine Kleinstadt kein Spassbad leisten kann, dann soll sie es halt bleiben lassen. Und wo ein rentabler Betrieb nicht möglich ist wird auch kein seriöser Investor investieren.
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  • waldwichtel
    Schwimmbäder sind selten wirtschaftlich. Doch gerade Marktheidenfeld kann und sollte sich ein öffentliches Bad leisten.
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  • klafie
    auch wieder eine ewige Ruine in Marktheidenfeld - machen die das jetzt den Würzburgern nach????
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  • matthias.sendelbach@gmail.com
    Das Ganze war von Anfang an Murks!
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