Nachdem im September 2020 viele Sirenen still blieben und auch die Benachrichtigungen auf Mobiltelefonen verzögert oder gar nicht eintrafen, sollte in diesem Jahr beim bundesweiten Warntag am 8. Dezember alles besser werden. Doch auch diesmal waren vielerorts in Main-Spessart keine Sirenen zu hören. Dies betraf unter anderem die Gemeinden Burgsinn und Aura oder die Städte Gemünden und Marktheidenfeld. In Lohr, Arnstein und Karlstadt war das Warnsignal hingegen hörbar, auch der Handy-Alarm hat hier funktioniert.
Wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf seiner Homepage informiert, ist die Teilnahme am bundesweiten Warntag für die Kommunen und Städte freiwillig. Laut Kreisbrandrat Florian List wurden im Landkreis Main-Spessart lediglich jene Sirenen aktiviert, die sich in der Nähe von Grafenrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) befinden. Dies erkläre auch, wieso beispielsweise in Arnstein eine Sirene zu hören war, denn "die Sirenen haben einen Radius von 25 Kilometern", erklärt List.
Viele Sirenen können nicht digital ausgelöst werden
Dass vielerorts keine Sirenen zu hören waren, sei kein technischer Defekt oder eine Panne gewesen, sondern die Auslösung war laut List nicht vorgesehen. Viele der Anlagen könnten etwa weiterhin nicht digital angesteuert werden und müssten ausgetauscht werden, während sich in Gebieten mit erhöhter Gefahrenlage – zum Beispiel in der Nähe von Atomkraftwerken – bereits die technisch notwendigen Sirenen befinden. Deshalb wurde seitens des BBK ein Fördermittelprogramm über 90 Millionen Euro eingerichtet, um den Ausbau des Sirenennetzes weiter voranzutreiben.
Die von der Redaktion angefragten Städte konnten am Donnerstag keine kurzfristige Antwort auf die Frage geben, warum sie sich am Warntag beteiligt oder nicht beteiligt haben – oder sie verwiesen für eine Antwort an das Landratsamt. Landkreis-Pressesprecher Markus Rill spielt den Ball zurück: Die Verwaltung, Instandhaltung und der Betrieb der 150 Sirenen in Main-Spessart obliege den Gemeinden. Der Großteil dieser Sirenen diene der Feuerwehralarmierung. An diesem Donnerstag seien nur Sirenen zur Warnung der Bevölkerung von der Rettungsleitstelle Würzburg ausgelöst worden.
Sirenen rund um Arnstein waren am bundesweiten Warntag deutlich zu hören
Einen Tag nach dem bundesweiten Warntag liefert Markus Rill eine ausführlichere Erklärung, wieso nicht in jedem Ort in Main-Spessart Sirenen zu hören waren. "Nicht alle Sirenen können alle unterschiedlichen Heultöne abspielen", so der Pressesprecher. Viele von ihnen dienten nur der Feuerwehralarmierung, wobei es sich um einen dreimaligen Heulton mit zwei Pausen von jeweils zwölf Sekunden handelt.
Um am bundesweiten Warntag teilnehmen zu können, braucht es jedoch Sirenen, die "das Schallzeichen „Alarm zur Verbreitung von Durchsagen“ – also Warnung der Bevölkerung – (Heulton von einer Minute) ausgeben" können. Sirenen des zuletzt genannten Typs sind in Main-Spessart lediglich in einem 25 Kilometerradius rund um das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld verpflichtend, in anderen Gemeinden könne auch mithilfe anderer Warnmittel – beispielsweise durch Lautsprecherdurchsagen –gewarnt werden.
Deshalb hätte laut ihm nur die Stadt Arnstein mit Ortsteilen, Bühler, Hundsbach, Münster, Obersfeld, Heßlar, Thüngen und Retzstadt am bundesweiten Warntag teilgenommen. Trotzdem stuft das Landratsamt den bundesweiten Warntag als "äußerst sinnvoll" ein, "um die unterschiedlichen Warnmittel durch die flächendeckende Auslösung einem 'Stresstest' zu unterziehen und die Bevölkerung über die verschiedenen Warnmittel aufzuklären".
Und das in der heutigen Zeit..... lächerlich!
Oh, oh, da holen wir lieber mal den Atlas raus......
--> Deswegen wenig bis kein Sireneheulen in MSP.
Bei mir kam ebenfalls keine Warnmeldung über Cell Broadcast auf das Smartphone. Wie sich heraustellte ist dafür eine Einstellung im Smartphone (Android) notwendig --> "Notfallbenachrichtigung für Mobilgeräte" zulassen
Die Warn Apps "NINA" und "KATWARN" funktionierten einwandfrei
Aus meiner Sicht war somit der bundesweite Warntag schon ein größerere Erfolg, als beim letzen Mal.
Hoffen wir mal das wir diese Systeme wenig bis gar nicht benötigen.....
😀
Ich habe auch congstar, seit ca. 9 Monaten. Bei mir im Berreich der VG MAR kam keine Meldung an. Mein Handy war seit 10:30 Uhr auch an.
Von denen bekam ich am 02. Dez. eine E-Mail mit der Ankündigung für den Warntag am 08. Dez. und eine Beschreibung wie man sein Smartphones einstellen muss um Cell-Broadcastingmeldungen zu empfangen.
Hab ich gemacht.
Am 05.(!) Dez. (in Worten: am fünften Dezember) um 11:00 Uhr schrillte mein Handy los und ich bekam von der TELEKOM eine Test-Notfallbenachrichtigung auf mein Smartphone.
Ich bin erstmal sehr erschrocken weil ich an diesem Tag nicht damit rechnete.
Am 08 Dezember blieb das Smartphone stumm!
Somit bekommen Sie in Zukunft 3 Tage vor einer Katastrophe Ihre Warnmeldung.
So haben Sie genügend Zeit , so dass Sie sich einrichten können.
🤔😏
Das war wohl ein Schuß in den Ofen.
Bei Verwandtschaft im tiefsten Niederbayern (Plattling) hat die Warnung funktioniert.