Nach dem bundesweiten Probealarm sollen nun am 9. März ab 11 Uhr in ganz Bayern für eine Minute die Warnsirenen der Gemeinden und Verwaltungsbehörden getestet werden. In Gemünden braucht aber niemand auf einen auf- und abschwellenden Heulton zu warten, erklärte Bürgermeister Jürgen Lippert am Montag in der Stadtratssitzung. Denn Sirenen werden in Gemünden keine ertönen. "Da muss sich keiner wundern, weil die Sirenen das nicht können."
Nur wenige Sirenen in Main-Spessart könnten überhaupt die Bevölkerung warnen. Oft könnten sie nur Feueralarm. Beim bundesweiten Probealarm habe es Anfragen gegeben, warum die Sirenen in Gemünden nicht alarmiert hätten, so Lippert. Die Sirenen müssten erst nach und nach wieder umgestellt werden oder Sirenen, die die Bevölkerung warnen, neu installiert werden. Der Probealarm finde per Apps oder Cell Broadcast aber auch wieder über Mobiltelefone statt.
Gemündens Feuerwehrkommandant Heiko Betz sagt auf Nachfrage, dass schon vor vielen Jahren die Elektronik an den Sirenen, die zur Warnung der Bevölkerung da war, abgebaut wurde. Durch die Flutkatastrophe im Ahrtal habe man aber erkannt, dass Sirenen das doch können sollten. Drei oder vier solcher Sirenen seien für die Stadt Gemünden und Stadtteile – er nennt Wernfeld und Massenbuch – beantragt, und zwar zusätzlich zu bestehenden, weil die Häuser heute so gute Fenster hätten, dass man eine Sirene oft nur noch schwer höre. Neue Sirenen hätten eine Trötenform, die alten Tellersirenen würden gar nicht mehr hergestellt. Betz weiß, dass Sirenen in Gräfendorf bereits wieder die Bevölkerung warnen können.
Warum ist die Straßenbeleuchtung in Gemünden so lange an?
Wolfgang Remelka (BfB) fragte an, warum die Straßenbeleuchtung in Gemünden morgens so lange anbleibe und abends so früh angehe. Lippert möchte beim zuständigen Bayernwerk anfragen, ob die Schaltzeiten noch passen. Remelka nannte die ISEK-Auftaktveranstaltung neulich "recht gut besucht", allein die Jugend habe gefehlt. Ob man Jugendliche nicht gezielt über Schulen und Vereine einladen könne, schließlich gehe es ja um ihre Zukunft? Lippert sagte zu, eine Einladung noch einmal speziell an die Jugend zu richten. Über Facebook sei jedenfalls auch eingeladen worden.
Wie die Situation der Ukraine-Geflüchteten im Stadtgebiet ist, wollte Matthias Risser (CSU) wissen. In typischen dreistöckigen 1970er- und 1980er-Häusern in Gemünden wohne oft nur noch eine alte Frau. Er fände es gut, wenn die Stadt noch einmal dazu aufrufe, dass Leute doch bitte Wohnungen bereitstellen. "Wir können das gerne noch mal machen", sagte Lippert zu. Ob derzeit noch viele kämen, könne aber nur das Landratsamt sagen, das auch für die Unterbringung zuständig sei.
Erhard Wiltschko (FWG) erkundigte sich, ob die "Aktion saubere Landschaft" dieses Jahr wieder stattfinde. "Das wäre dringend erforderlich, bevor die Feriengäste wieder in unsere Stadt kommen." Das sei im April geplant, sagte Lippert.