Am vergangenen Wochenende haben Hilfskräfte die Notunterkunft in der Spessarttorhalle in Lohr zurück gebaut. Nachdem immer weniger Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis Main-Spessart ankommen, werden die Spessarttorhalle in Lohr und die Main-Spessart-Halle in Marktheidenfeld nicht mehr als Notunterkünfte benötigt.
Große Teile wie Absperrzäune und Kühlschränke wurden am Samstag aus der Spessarttorhalle abtransportiert, berichtet Jaqueline Ratka, Leiterin der Führungsgruppe Katastrophenschutz am Landratsamt Main-Spessart.
Insgesamt 50 Helferinnen und Helfer haben die Feldbetten abgebaut, die dem Katastrophenschutz des Landkreises gehören. Sie werden zusammen mit denjenigen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) dort eingelagert. Die Decken und Kissen, die den Geflüchteten zur Verfügung standen, werden gereinigt und dann bis zum nächsten Einsatz in Folie eingeschweißt.
Ab dem 4. Juli kann die Spessarttorhalle wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt werden
Das Landratsamt Main-Spessart informiert außerdem in einer Pressemitteilung, dass die Spessarttorhalle ab dem 4. Juli und die Main-Spessart-Halle ab dem 11. Juli wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Bereits in der vergangenen Woche wurden die bislang letzten dort untergebrachten Geflüchteten, 20 Erwachsene und drei Kinder, in dezentrale oder private Unterkünfte im Landkreis verteilt.
Im Klinikum Main-Spessart in Marktheidenfeld sind derzeit noch 55 Personen, darunter 17 Kinder, untergebracht, in der Jugendherberge in Lohr sind es 54 ukrainische Geflüchtete. 23 von ihnen sind Kinder. 308 Geflüchtete konnten inzwischen auf dezentrale oder private Unterkünfte im Landkreis umverteilt werden.
843 Anträge auf Aufenthaltserlaubnis wurden bisher gestellt
In Main-Spessart wurden bis zum 14. Juni 1179 Personen registriert, 551 sind bereits PIK-registriert, also erkennungsdienstlich behandelt. PIK steht für Personalisierungsinfrastrukturkomponente. 843 Anträge auf Aufenthaltserlaubnis liegen dem Landratsamt vor.
Da es für ukrainische Geflüchtete keine Residenzpflicht gibt, ist davon auszugehen, dass sich nicht mehr alle im Landkreis registrierten Geflüchteten auch tatsächlich in Main-Spessart aufhalten. Von mindestens 120 Personen ist bekannt, dass diese inzwischen in andere Landkreise oder Länder verzogen sind.
812 Geflüchtete aus der Ukraine erhalten derzeit Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, darunter befinden sich 342 Kinder. Entsprechend der Gesetzesänderung werden in nächster Zeit nach und nach Geflüchtete aus der Ukraine mit Aufenthaltserlaubnis in das System des Sozialgesetzbuchs (SGB) übernommen und erhalten dann, soweit sie sich nicht selbst bereits durch eigene Arbeit versorgen können, SGB-II-Leistungen vom Jobcenter (Hartz IV).