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Main-Spessart
Ab 2028 13 statt 26 Restmüllleerungen zum gleichen Preis: Landratsamt Main-Spessart erklärt, warum das nötig ist
Ab 2028 wird die schwarze Mülltonne in Main-Spessart nur noch alle vier statt alle zwei Wochen geleert. Das Landratsamt erklärt, warum dies nötig und möglicherweise ausreichend ist.
Die Restmülltonne alle zwei Wochen vor die Tür zu stellen, ist heute Routine. Ab 2028 wird die schwarze Tonne alle vier Wochen und weitere Male nach Bedarf geleert.
Foto: Jürgen Kamm | Die Restmülltonne alle zwei Wochen vor die Tür zu stellen, ist heute Routine. Ab 2028 wird die schwarze Tonne alle vier Wochen und weitere Male nach Bedarf geleert.
Emma Janßen
 |  aktualisiert: 22.03.2025 02:32 Uhr

Ab 2028 sollen die Restmülltonnen in Main-Spessart nur noch alle vier und nicht, wie bislang üblich, alle zwei Wochen abgeholt werden. Diese Änderung hatte der Umweltausschuss des Landkreises im Februar einstimmig beschlossen. Zusätzlich zu den dann nur noch 13 statt 26 regulären Leerungen im Jahr, können weitere 13 kostenpflichtig dazugebucht werden. Gegenüber des bisherigen Pauschalsystems soll sich dadurch die Restabfallmenge reduzieren. Markus Rill, Pressesprecher des Landratsamts Main-Spessart, gibt Antworten auf Fragen zu dieser Änderung.

Welchen Grund hat diese Änderung? Was ist bisher in der schwarzen Tonne, was da nicht hineingehört? Und wie könnte die Restmüllmenge durch diese Neuerung sinken?

Die Umstellung erfolge aus mehreren Gründen. Grundsätzlich solle Anreiz zu einer besseren Mülltrennung geschaffen und der Restabfall reduziert werden. "Bei einer im vergangenen Jahr durchgeführten Analyse des Restabfalls im Landkreis MSP zeigte sich, dass die schwarzen Tonnen durchschnittlich zu 45 Prozent mit Wertstoffen befüllt waren, die gar nicht in die schwarze Tonne gehören, sondern im Sinne der Kreislaufwirtschaft wieder verwertet werden sollten", so Rill.

Dies betreffe beispielsweise Glas, Metall, Papier oder Kunststoffverpackungen und besonders organische Abfälle (zum Beispiel Speisereste), die etwa 25 Prozent der Tonnenfüllungen ausmachen würden. Für diese Stoffe bestehe ausreichend Entsorgungsinfrastruktur, die in den Müllgebühren enthalten ist, so Rill. Bei der Restabfallanalyse habe sich gezeigt, dass die schwarzen Tonnen durchschnittlich nur zu 75 Prozent gefüllt sind.

"Die Umstellung führt zu individualisierten Gebühren – weg von einer pauschalen Gebühr, hin zu einem stärkeren individuellen Nutzungsbezug."
Markus Rill, Landratsamt Main-Spessart

Bei richtiger Befüllung ergebe sich rechnerisch ein durchschnittlich ausreichender Leerungsturnus von vier Wochen, so der Leiter der Medienkommunikation des Landratsamtes. "Die Umstellung führt zu individualisierten Gebühren – weg von einer pauschalen Gebühr, hin zu einem stärkeren individuellen Nutzungsbezug.", so Rill.

Wie viel könnte ein häufigeres Leeren als 13-mal jährlich kosten? Und können Bürger durch nur 13 Leerungen im Vergleich zu bisher sparen?

Die Frage der Kostenhöhe könne derzeit noch nicht abschließend beantwortet werden, da sie von Ergebnissen des Ausschreibungsverfahrens und darauf basierenden Gebührenkalkulationen für den Zeitraum ab 2028 abhänge. Von Kostensenkungen sei jedoch nicht auszugehen.

"Enthalten sind in der Müllgebühr als Basisleistung sämtliche Leistungen, die ohne zusätzliche Kosten in Anspruch genommen werden können."
Markus Rill, Landratsamt Main-Spessart

"Jüngste Ausschreibungsverfahren in anderen Landkreisen lassen erwarten, dass sich die allgemein deutlichen Kostensteigerungen der letzten Jahre auch bei uns niederschlagen werden.", dies gelte unabhängig vom Gebührensystem, so Rill. Die zu erwartende Kostensteigerung solle sich jedoch bei konsequent durchgeführter Abfalltrennung begrenzen lassen. Enthalten sind in der Müllgebühr als Basisleistung sämtliche Leistungen, die ohne zusätzliche Kosten in Anspruch genommen werden können (siehe Infokasten).

Wie hoch ist die bisherige Restmüllmenge in MSP im Vergleich zu anderen Kommunen/Landkreisen?

In Main-Spessart sei bei der Abfallanalyse ein durchschnittlicher Restmüllverbrauch von 114,5 kg pro Kopf im Jahr ermittelt worden. Im Landkreis Kitzingen habe das Restmüllaufkommen vor Einführung des neuen Gebührenmodells bei 101 kg pro Kopf im Jahr gelegen. Seit der dortigen Einführung des Inklusivleerungssystems sei der Restmüllverbrauch um rund 40 % gesunken und liege derzeit bei 62,2 kg pro Kopf im Jahr, erklärt Rill. Ein Positiveffekt, auf den auch das Landratsamt hofft.

Wie und wie oft wird künftig abgerechnet, wenn ich meine Tonne häufiger als alle vier Wochen leeren lasse?

Die jährliche Müllgebühr werde wie gewohnt erhoben. Gegebenenfalls werde am Ende des Berechnungszeitraums eine Nachzahlung (ähnlich wie bei der Stromrechnung) erfolgen. Für die Vorauszahlung 2029 sollen die Leerungen der Restabfalltonne angesetzt werden, die im Jahr 2028 tatsächlich in Anspruch genommen wurden.

Was in die Restmülltonne darf und was nicht, können Sie hier auf der Seite des Verbraucherschutzforums nachlesen: Welche Stoffe ab 2025 im Restmüll verboten sind: Neue Regelungen zur Abfallentsorgung

Aktuell in der Abfallgebühr enthaltene Basisleistungen:

Biotonne: 14-tägige Regelabfuhr (26 Leerungen jährlich inkludiert)
Papiertonne: Monatliche Regelabfuhr (12 Leerungen jährlich inkludiert)
Restabfalltonne: 14-tägige Regelabfuhr (26 Leerungen jährlich inkludiert)
Für alle drei Tonnen gilt: Bereitstellung des Behälters und kostenloser Tausch bei nicht selbst verursachtem Defekt
Außerdem: Zweimal jährlich Abfuhr von Sperrabfall auf Abruf bis zu jeweils zehn Kubikmeter; zweimal jährlich Sammlung von Problemabfällen in jedem Ort, monatlich in den Städten Gemünden, Lohr und Marktheidenfeld, stationäre Sammelstelle am Abfallwirtschaftszentrum Karlstadt; zweimal jährlich Sammlung von Garten- und Grüngut und Nutzung der 15 Wertstoffhöfe im Landkreis mit kostenfreier Abgabemöglichkeit an Wertstoffen wie beispielsweise Elektro- und Elektronikgeräte
Quelle: Landratsamt Main-Spessart
 
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  • Paul Merklein
    Heute wurde meine Biotonne nur zu 25% geleert, weil das Grüngut in der Tonne eingefroren war. Da ich stets um 6.30 Uhr und auch schon früher angefahren werde ist natürlich bei den Minusgraden alles eingefroren. Auf meine Bitte an die Entsorgungsfirma nochmals später anzufahren, wenn die Sonne das Grüngut angetaut hat, bekam ich nur zu hören, nein das ist ihr Pech, ein zweites Mal fahren wir nicht hin um zu leeren.
    Soviel zu Leerungstournus!
    Da zahlt man volle Gebühren und geleert wird nur sporadisch.
    Leistungsverweigerung gepaart mit indirekter Erhöhung, das nenne ich 'Fullservice am Bürger'. Toll!
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  • Ewald Schuhmann
    Lösung: Bei Minusgraden keine Mülltonnen mehr leeren. 🙂
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  • Thomas Hemmerich
    @Hr. Merklein,
    ich kann ihre Kritik nicht verstehen und muss stattdessen Sie kritisieren. Bei mir wird schon seit Jahren gegen 06.10 Uhr die Mülltonne bzw die Biotonne geleert und ich hatte dieses Problem noch nie. Warum? Weil ich meinen Bioabfall soweit nötig in Zeitungspapier wickle, so dass die Tonne nicht feucht wird. Zudem kaufe ich mir für wenig Geld Papiersäcke, so dass die Tonne ausgekleidet ist. Klar, kostet was, dafür spare ich gerade im Sommer viel Wasser zum reinigen der Biotonne. Es gibt also Möglichkeiten dem ganzen gezielt entgegenzutreten, noch dazu ohne viel Aufwand.
    Zudem: Wenn jeder seine Tonne zu Wunschzeiten geleert werden soll, wie soll das funktionieren? Irgendwo muss angefangen werden.

    Zu dem neuen System: Was im MSP 2028 eingeführt werden soll, ist im LKR Kitzingen seit Jahren im Betrieb und funktioniert sehr gut. Der Müll wurde reduziert, weil die Leute besser getrennt haben, die Kosten sind gesunken.
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  • Paul Merklein
    Völliger Unsinn! Laut Fa. Kirsch wird frühestens ab 6.30 Uhr geleert. Aber von mir aus können Sie Ihre Mülltonne auch gerne tapezieren oder eine Heizung einbauen, doch ich erwarte, dass die Tonnne auch ohne 'Spezialbehandlung' geleert wird.
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  • Ewald Schuhmann
    Sie widersprechen sich.

    ... Da ich stets um 6.30 Uhr und auch schon früher angefahren werde ...

    Vielleicht sollten Sie ihre Mülltonne in ihrer Wohnung aufbewahren und erst um 6 Uhr morgens rausstellen.
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  • Günther Schreiber
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Thomas Diener
    Was bitte schön ist beim Landratsamt und beim Staat jemals billiger geworden . Die finden immer wieder Gründe und Ausreden Um Preiserhöhungen und Leistungsreduzierungen
    durchsetzen zu können .
    Allein schon das man einen " Leiter der Medienkommunikation " braucht in einen kleinen
    Landratsamt , möchte ich nicht wissen wieviel Steuergelder und Umlagekosten diese
    Bürokratie verbraucht !
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  • Paul Merklein
    Der "Leiter der Medienkommunikation" hat doch selbst keine Ahnung von dem was er da zum besten gibt. Er reproduziert doch nur was der Kreistag sich selbst nicht zu sagen traut. Sie wollen mehr Geld für die Müllentsorgung, damit mehr Geld für andere Kirchturmprojekte wie Krankenhaus, etc..übrig ist.
    Und wo ist das am leichtsten zu holen, als beim Bürger, nein nicht direkt vom Kreistag an den Bürger mit Erhöhungsaussagen , sondern versteckt über Dritte durch die Hintertüre.
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  • Norbert Sandmann
    Einmal den Fokus auf das Titelbild gerichtet; wie soll dort ein Rollstuhlnutzer durchkommen? Das leidige Problem findet sich überall und ist zudem nicht ungefährlich, besonders dann, wenn man auf die Fahrbahn ausweichen muss.
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  • Steffen Cyran
    Das Foto wurde im verkehrsberuhigten Bereich aufgenommen, Fzge müssen Schrittgeschwindigkeit einhalten und Fußgänger (auch Rollstuhlfahrer) können die gesamte Straßenbreite beliebig benutzen.
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  • Norbert Sandmann
    Lieber Herr Cyran, es geht nicht um dieses einzelne Bild, vielmehr um die Gesamtsituation. Mülltonnen werden nicht nur im verkehrsberuhigten Bereichen abgestellt.
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  • Steffen Cyran
    Vielleicht machen Sie mal einen besseren Vorschlag, wie das gehen soll? Wo sollen die Mülltonnen zur Abholung bereitgestellt werden, zumal ein Einmann-Fahrzeug zum Einsatz kommt?
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  • Arnold Friedrich
    Ich wohne an einer vielbefahrenen Bundesstraße mit 80cm breiten Gehsteig.
    Die Tonnen werden von den Anwohnern am Abend vorher in die Nischen der Hofeinfahrten gestellt.
    Dann müssen sie mal schauen wenn das Müllauto durch ist, kreuz und quer stehen die Tonnen, durchkommen ohne auf Straße auszuweichen mit Kinderwagen oder Rollator unmöglich.
    Beschwerden beim Entsorger verpuffen nach 4bis 6 Wochen.
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  • Norbert Sandmann
    Das Problem der durch Müllbehälter verstellten Gehwege besteht nicht nur im Landkreis Main-Spessart, nein es ist ein landesweites Problem. Ein Hindernis nicht nur für Fußgänger. Nutzer von Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen und Menschen, welche explizit auf die Nutzung von Krankenfahrstühlen, wie die Rollstühle im Amtsdeutsch benannt werden, angewiesen sind.
    Zum rechtlichen Teil: Das Abstellen von Gegenständen jeglicher Art ist per Gesetz auf den Straßen verboten und kann Ordnungsgelder nach sich ziehen. Straßen sind definitionsgemäß alle Flächen, die mittelbar und unmittelbar miteinander verbunden sind und zur Fortbewegung dienen.
    Das heißt, Fuß- und Radwege, Grün- und Schutzstreifen und selbstredend die Fahrbahnen.
    Zu einer Lösung des Problems kann nur in Zusammenarbeit von Behörden, Entsorgungsunternehmen sowie Haus- und Grundbesitzern kommen.
    Während sich Fußgänger an den kreuz und quer stehenden Tonnen vorbei zwängen können, wird es für Nutzer*innen von Rollatoren und Kinderwägen
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  • Ulrike Schneider
    Herr Cyran, natürlich sollen die Mülltonnen am Gehwegrand stehen. Da stehen die auch wenn der Hauseigentümer sie raus stellt. Nach der Leerung hingegen steht die Hälfte kreuz und quer. Die andere Hälfte steht korrekt wieder da wo sie war und sein soll. Offenbar ist dies möglich sonst würden doch alle "irgendwie" abgestellt.

    Der Winkel zum hoch heben ist exakt der selbe wie der Winkel zum abstellen!
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  • Alfred Mahler
    Eine Preissteigerung von 50% durch die Hintertüre platziert.
    Diese angeblichen Mehrwerte sind doch nur Augenwischerei.
    Anstelle das Geld bei denen zu holen, die sich erfolgreich vor der Steuer drücken wird wieder der normale Bürger zur Kasse gebeten.
    Dafür riecht es bald ganz ordentlich, wenn der Restmüll doppelt so lange Zeit zur Reifung bekommt.
    Das Leben in Karlstadt wird ein ganzes Stück weniger lebenswert, wenn es bei uns stinkt wie im Mittelalter!
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  • Dietmar Eberth
    "Dafür riecht es bald ganz ordentlich, wenn der Restmüll doppelt so lange Zeit zur Reifung bekommt."

    Das ist der Grund, warum ich schon seit Jahren nur noch mit widerwillen durch den Landkreis Kitzingen fahre. Da wird schon seit Jahren nur noch alle 4 Wochen der Restmüll geleert. Macht mal beim durchfahren eure Fenster auf und riecht die Zustände. LOL
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