
Ab 2028 sollen die Restmülltonnen in Main-Spessart nur noch alle vier und nicht, wie bislang üblich, alle zwei Wochen abgeholt werden. Diese Änderung hatte der Umweltausschuss des Landkreises im Februar einstimmig beschlossen. Zusätzlich zu den dann nur noch 13 statt 26 regulären Leerungen im Jahr, können weitere 13 kostenpflichtig dazugebucht werden. Gegenüber des bisherigen Pauschalsystems soll sich dadurch die Restabfallmenge reduzieren. Markus Rill, Pressesprecher des Landratsamts Main-Spessart, gibt Antworten auf Fragen zu dieser Änderung.
Welchen Grund hat diese Änderung? Was ist bisher in der schwarzen Tonne, was da nicht hineingehört? Und wie könnte die Restmüllmenge durch diese Neuerung sinken?
Die Umstellung erfolge aus mehreren Gründen. Grundsätzlich solle Anreiz zu einer besseren Mülltrennung geschaffen und der Restabfall reduziert werden. "Bei einer im vergangenen Jahr durchgeführten Analyse des Restabfalls im Landkreis MSP zeigte sich, dass die schwarzen Tonnen durchschnittlich zu 45 Prozent mit Wertstoffen befüllt waren, die gar nicht in die schwarze Tonne gehören, sondern im Sinne der Kreislaufwirtschaft wieder verwertet werden sollten", so Rill.
Dies betreffe beispielsweise Glas, Metall, Papier oder Kunststoffverpackungen und besonders organische Abfälle (zum Beispiel Speisereste), die etwa 25 Prozent der Tonnenfüllungen ausmachen würden. Für diese Stoffe bestehe ausreichend Entsorgungsinfrastruktur, die in den Müllgebühren enthalten ist, so Rill. Bei der Restabfallanalyse habe sich gezeigt, dass die schwarzen Tonnen durchschnittlich nur zu 75 Prozent gefüllt sind.
Bei richtiger Befüllung ergebe sich rechnerisch ein durchschnittlich ausreichender Leerungsturnus von vier Wochen, so der Leiter der Medienkommunikation des Landratsamtes. "Die Umstellung führt zu individualisierten Gebühren – weg von einer pauschalen Gebühr, hin zu einem stärkeren individuellen Nutzungsbezug.", so Rill.
Wie viel könnte ein häufigeres Leeren als 13-mal jährlich kosten? Und können Bürger durch nur 13 Leerungen im Vergleich zu bisher sparen?
Die Frage der Kostenhöhe könne derzeit noch nicht abschließend beantwortet werden, da sie von Ergebnissen des Ausschreibungsverfahrens und darauf basierenden Gebührenkalkulationen für den Zeitraum ab 2028 abhänge. Von Kostensenkungen sei jedoch nicht auszugehen.
"Jüngste Ausschreibungsverfahren in anderen Landkreisen lassen erwarten, dass sich die allgemein deutlichen Kostensteigerungen der letzten Jahre auch bei uns niederschlagen werden.", dies gelte unabhängig vom Gebührensystem, so Rill. Die zu erwartende Kostensteigerung solle sich jedoch bei konsequent durchgeführter Abfalltrennung begrenzen lassen. Enthalten sind in der Müllgebühr als Basisleistung sämtliche Leistungen, die ohne zusätzliche Kosten in Anspruch genommen werden können (siehe Infokasten).
Wie hoch ist die bisherige Restmüllmenge in MSP im Vergleich zu anderen Kommunen/Landkreisen?
In Main-Spessart sei bei der Abfallanalyse ein durchschnittlicher Restmüllverbrauch von 114,5 kg pro Kopf im Jahr ermittelt worden. Im Landkreis Kitzingen habe das Restmüllaufkommen vor Einführung des neuen Gebührenmodells bei 101 kg pro Kopf im Jahr gelegen. Seit der dortigen Einführung des Inklusivleerungssystems sei der Restmüllverbrauch um rund 40 % gesunken und liege derzeit bei 62,2 kg pro Kopf im Jahr, erklärt Rill. Ein Positiveffekt, auf den auch das Landratsamt hofft.
Wie und wie oft wird künftig abgerechnet, wenn ich meine Tonne häufiger als alle vier Wochen leeren lasse?
Die jährliche Müllgebühr werde wie gewohnt erhoben. Gegebenenfalls werde am Ende des Berechnungszeitraums eine Nachzahlung (ähnlich wie bei der Stromrechnung) erfolgen. Für die Vorauszahlung 2029 sollen die Leerungen der Restabfalltonne angesetzt werden, die im Jahr 2028 tatsächlich in Anspruch genommen wurden.
Was in die Restmülltonne darf und was nicht, können Sie hier auf der Seite des Verbraucherschutzforums nachlesen: Welche Stoffe ab 2025 im Restmüll verboten sind: Neue Regelungen zur Abfallentsorgung
Soviel zu Leerungstournus!
Da zahlt man volle Gebühren und geleert wird nur sporadisch.
Leistungsverweigerung gepaart mit indirekter Erhöhung, das nenne ich 'Fullservice am Bürger'. Toll!
ich kann ihre Kritik nicht verstehen und muss stattdessen Sie kritisieren. Bei mir wird schon seit Jahren gegen 06.10 Uhr die Mülltonne bzw die Biotonne geleert und ich hatte dieses Problem noch nie. Warum? Weil ich meinen Bioabfall soweit nötig in Zeitungspapier wickle, so dass die Tonne nicht feucht wird. Zudem kaufe ich mir für wenig Geld Papiersäcke, so dass die Tonne ausgekleidet ist. Klar, kostet was, dafür spare ich gerade im Sommer viel Wasser zum reinigen der Biotonne. Es gibt also Möglichkeiten dem ganzen gezielt entgegenzutreten, noch dazu ohne viel Aufwand.
Zudem: Wenn jeder seine Tonne zu Wunschzeiten geleert werden soll, wie soll das funktionieren? Irgendwo muss angefangen werden.
Zu dem neuen System: Was im MSP 2028 eingeführt werden soll, ist im LKR Kitzingen seit Jahren im Betrieb und funktioniert sehr gut. Der Müll wurde reduziert, weil die Leute besser getrennt haben, die Kosten sind gesunken.
... Da ich stets um 6.30 Uhr und auch schon früher angefahren werde ...
Vielleicht sollten Sie ihre Mülltonne in ihrer Wohnung aufbewahren und erst um 6 Uhr morgens rausstellen.
durchsetzen zu können .
Allein schon das man einen " Leiter der Medienkommunikation " braucht in einen kleinen
Landratsamt , möchte ich nicht wissen wieviel Steuergelder und Umlagekosten diese
Bürokratie verbraucht !
Und wo ist das am leichtsten zu holen, als beim Bürger, nein nicht direkt vom Kreistag an den Bürger mit Erhöhungsaussagen , sondern versteckt über Dritte durch die Hintertüre.
Die Tonnen werden von den Anwohnern am Abend vorher in die Nischen der Hofeinfahrten gestellt.
Dann müssen sie mal schauen wenn das Müllauto durch ist, kreuz und quer stehen die Tonnen, durchkommen ohne auf Straße auszuweichen mit Kinderwagen oder Rollator unmöglich.
Beschwerden beim Entsorger verpuffen nach 4bis 6 Wochen.
Zum rechtlichen Teil: Das Abstellen von Gegenständen jeglicher Art ist per Gesetz auf den Straßen verboten und kann Ordnungsgelder nach sich ziehen. Straßen sind definitionsgemäß alle Flächen, die mittelbar und unmittelbar miteinander verbunden sind und zur Fortbewegung dienen.
Das heißt, Fuß- und Radwege, Grün- und Schutzstreifen und selbstredend die Fahrbahnen.
Zu einer Lösung des Problems kann nur in Zusammenarbeit von Behörden, Entsorgungsunternehmen sowie Haus- und Grundbesitzern kommen.
Während sich Fußgänger an den kreuz und quer stehenden Tonnen vorbei zwängen können, wird es für Nutzer*innen von Rollatoren und Kinderwägen
Der Winkel zum hoch heben ist exakt der selbe wie der Winkel zum abstellen!
Diese angeblichen Mehrwerte sind doch nur Augenwischerei.
Anstelle das Geld bei denen zu holen, die sich erfolgreich vor der Steuer drücken wird wieder der normale Bürger zur Kasse gebeten.
Dafür riecht es bald ganz ordentlich, wenn der Restmüll doppelt so lange Zeit zur Reifung bekommt.
Das Leben in Karlstadt wird ein ganzes Stück weniger lebenswert, wenn es bei uns stinkt wie im Mittelalter!
Das ist der Grund, warum ich schon seit Jahren nur noch mit widerwillen durch den Landkreis Kitzingen fahre. Da wird schon seit Jahren nur noch alle 4 Wochen der Restmüll geleert. Macht mal beim durchfahren eure Fenster auf und riecht die Zustände. LOL