Diese Nachricht wird zehntausende Auto- und Lkw-Fahrer aus der Region freuen: Die A3 zwischen Würzburg und der hessischen Landesgrenze bei Aschaffenburg ist nun durchgehend sechsstreifig befahrbar. Lange Zeit war die stauträchtige Strecke zwischen Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) und Rohrbrunn (Lkr. Aschaffenburg) der letzte Teil, der nur vier Spuren hatte. Das ist jetzt vorbei.
Nach beinahe vier Jahren Bauzeit gab am Dienstagmittag Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die beiden insgesamt 13 Kilometer langen Bauabschnitte für den Verkehr frei. Die Kosten von 178 Millionen Euro trägt der Bund.
In seiner Rede lobte Scheuer die Arbeit der beteiligten Unternehmen und Bauarbeiter. Diese seien nicht nur im Budget geblieben, sondern auch vor Plan fertig geworden. Scheuer weiter: "Die A3 ist die zweitwichtigste Autobahn Deutschlands." Sie verbinde Emmerich an der niederländischen Grenze mit Passau im Südosten, "das Ruhrgebiet mit Bayern".
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Die Trasse quer durch Unterfranken gehört zu den am meisten benutzten Straßen Deutschlands. Auf dem Abschnitt rund um Würzburg fahren täglich rund 70 000 Fahrzeuge, davon 15 000 Lkw: Eine Steigerung zum Verkehrsaufkommen des Jahres 1970 um 350 Prozent.
Helmut Schütz, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, sprach von einem "guten und großen Tag für uns". Er dankte den Anwohnern für ihre Geduld und den Grundbesitzern, die ihre Grundstücke für den Ausbau abgetreten hatten. Es sei zum Wohl der Allgemeinheit gewesen, so Schütz.
Abschnitt bei Würzburg soll nächstes Jahr fertig werden
Im weiteren Verlauf wird an der A3 seit Juni 2014 zwischen den Anschlussstellen Heidingsfeld und Randersacker (Lkr. Würzburg) gebaut. Auf einer Strecke von rund 5,4 Kilometern wird die Autobahn saniert und aus Lärmschutzgründen bis zwölf Meter tiefer gelegt. Die in den 1950er und 60er Jahren entstandene Strecke umschlingt den Katzenberg mit kühnem Schwung, um die 90 Meter Steigung von Randersacker her auszugleichen.
Hauptarbeiten sind der Ersatzneubau der rund 630 Meter langen zweiteiligen Talbrücke bei Heidingsfeld, deren letzter Brückenschlag im Oktober dieses Jahres erfolgte, sowie die beiden Röhren des 570 Meter langen Katzenbergtunnels, einem Trogbauwerk, dessen betonierte Deckel nach Abschluss der Bauarbeiten mit Erde überdeckt und als Naherholungsflächen begrünt werden sollen.
Nach der Freigabe dieses Abschnitts, die für Herbst 2021 geplant ist, soll der Verkehr dann auf vier Fahrspuren Richtung Frankfurt und auf drei Spuren in Richtung Nürnberg rollen. Bis zum Ende der endgültigen Baumaßnahmen im Jahr 2022 werden alleine auf diesem Abschnitt über 220 Millionen Euro verbaut worden sein.
Zwischen Geiselwind und Erlangen stockt der Ausbau
Im weiteren Verlauf bis Erlangen stockt der Ausbau: Ursprünglich hätte der Baubeginn zwischen Biebelried (Lkr. Kitzingen) und dem Kreuz Fürth/Erlangen im vergangenen Mai beginnen sollen. Los geht's nun wahrscheinlich erst im kommenden Frühjahr. Den Ausbau soll ein privates Konsortium bewerkstelligen. Das Ganze läuft unter dem Begriff Öffentlich-Private-Partnerschaften (ÖPP), die Autobahn bleibt dabei in öffentlicher Hand.
Ein privates Konsortium, hinter dem im Regelfall größere Baufirmen stecken, baut zunächst auf eigene Rechnung und ist anschließend auch 30 Jahre für Erhaltungs- und Betriebsmaßnahmen zuständig. Dafür gibt es innerhalb dieses Zeitraumes eine monatliche Vergütung, die der Staat dem Konsortium zahlt.
Statt der angepeilten Fertigstellung 2024 soll die Strecke nunmehr im Herbst 2025 fertig sein, so die Aussage aus Nürnberg. Bei Geiselwind (Lkr. Kitzingen) gab es über fünf Kilometer einen zeitlich vorgezogenen Ausbau wegen des dringend nötigen Lärmschutzes.
Bem Ausbau durch die öffentliche Hand würde schon über ein Jahr gebaut werde, So wird der Investitionsstau nie abgebaut.