
Überall in Main-Spessart und darüber hinaus sind sie mittlerweile zu finden: große, rotgrundige Banner mit der Ankündigung "Rieneck feiert!". Der Untertitel "500 Jahre Fasenacht" und die abgebildeten Närrinnen und Narren verraten bereits, dass es sich dabei um eine Faschingsveranstaltung handelt. Was Sie sonst noch zu dem für mehrere tausend Menschen ausgelegten Event in der Kleinstadt Rieneck (Lkr. Main-Spessart) wissen müssen, erfahren Sie hier.
Worum geht es beim "Narrentag auf Herrenfastnacht"?

Aufhänger der Veranstaltung ist ein fiktives Jubiläum. In seinem Historienroman "Mangold von Eberstein" erdichtete der Schriftsteller Hans von Hammerstein 1922 eine Geschichte um den Grafen von Rieneck und dessen großen "Narrentag auf Herrenfastnacht". Geplant ist dieser Narrentag im Buch als Versöhnungsfest, das eine blutige Fehde beenden soll. Auf 1521 datiert Hammerstein das historisch nicht belegbare Ereignis. Davon abgeleitet feiert Rieneck jetzt erst- und einmalig ein Jubiläums-Festival zu "500 Jahre Fasenacht".
Wann und wo findet die Veranstaltung statt?
Ursprünglich geplant war die Veranstaltung eigentlich bereits für Fasching 2021. Nachdem Corona dem einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, zelebriert Rieneck am 22. Februar nun genau genommen 504 Jahre Fasenacht. Gefeiert wird auf den Straßen und Plätzen der historischen Altstadt unterhalb der Burg Rieneck (Schloßberg 1, 97794 Rieneck).
Was wird geboten?
Im Zentrum des Großevents steht ein besonderer Fastnachtszug. Über 1800 Beteiligte ziehen dabei ab 14 Uhr in historischen Motiv-, Musik-, Brauchtums- und Maskengruppen feiernd durch Rieneck und werden durch Moderatoren vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Gräfin und Graf, die für den Zug die bayerische Kultusministerin Anna Stolz und der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel verkörpern. Highlights sind auch die zahlreichen Brauchtumsgruppen aus ganz Unterfranken, Süddeutschland und dem europäischen Ausland – und ein waschechter Ochse, der bei einer der Motivgruppen mitlaufen wird.

Das Vorprogramm entlang der Zugstrecke startet mit dem Einlass um 11 Uhr. Neben Essen und Trinken gibt es dabei Musik, Gaukler, Stelzengänger und eine Feuershow. Nach Zugende gibt es ab 16.30 Uhr Darbietungen an den sieben Verpflegungsstellen. Um 18 Uhr folgt dann das Finale am Festplatz mit Licht-, Laser- und Konfettishow. Ab 19 Uhr gibt es eine After-Zug-Party im Ortskern.
Wie viel kostet der Eintritt und gibt es einen Vorverkauf?
Erwachsene zahlen fünf, Jugendliche von 12 bis 18 Jahren drei Euro Eintritt. Für Kinder und Menschen, die ihren Erstwohnsitz in Rieneck haben, ist der Eintritt frei. Die Eintrittsbändchen können online unter www.fasenacht2025.de/shop/ und am Tag der Veranstaltung an den drei Eingangsportalen erworben werden – solange der Vorrat reicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte laut Veranstalter den Vorverkauf nutzen. Neben dem Online-Shop gibt es die Möglichkeit dazu auch in folgenden Filialen der Raiffeisenbank Main-Spessart: Rieneck, Burgsinn, Gemünden, Marktheidenfeld, Karlstadt (Alte Bahnhofstraße) und Lohr (Hauptstraße).
Wie komme ich hin, wo kann ich parken?

Die Veranstalter legen eine Anreise mit dem eigens für das Fest eingerichteten Schuttlebus nahe. Dieser fährt am 22. Feburar alle 15 Minuten ab Gemünden (Edeka Bushaltestelle, Huttenschloss, Mittelschule Bushhaltestelle), Schaippach (Bushaltestelle) und Rieneck (Schellhof/Kreisel). Von dort werden zwischen 10.30 und 14 Uhr Hinfahrten sowie zwischen 16 und 20 Uhr Rückfahrten dorthin zurück angeboten. Wie die Deutsche Bahn gegenüber dieser Redaktion bestätigt hat, werden zudem Sonderzüge eingesetzt.
Für die Anfahrt mit dem Auto wurden außerhalb des Rienecker Altorts sechs Parkflächen organisiert (P1 - P5 und PM für Mitwirkende). Anreisende werden von Ordnerinnen und Ordnern auf den jeweils verfügbaren Parkplatz eingewiesen. Von dort ist das Veranstaltungsgelände fußläufig erreichbar – von P2 und P4 auch barrierefrei.
Wie viele Besucher sind zu erwarten und was ist noch zu beachten?
Der Veranstalter rechnet mit 7000 Besucherinnen und Besuchern. Beteiligt an dem Festzug und der Organisation sind noch einmal rund 2000 Menschen. Untersagt ist auf dem Veranstaltungsgelände das Mitbringen von Getränken oder gefährlichen Gegenständen wie Messer. Hierzu finden an den drei Eingängen Kontrollen statt. Auf der gesamten Veranstaltung ist nur Barzahlung möglich. Die Main-Post begleitet die Jubiläums-Fastnacht in einem Liveblog.