Die Wahlversammlung der Kitzinger Feuerwehr war gerade zu Ende, als ein Alarm am nahegelegenen Schwimmbad Aqua-sole drei Fahrzeuge unverzüglich ausrücken ließ. Da die Besatzungen bereits im Gebäude waren, verließen die Fahrzeuge das Gelände in weniger als zwei Minuten. Rekordverdächtig! Nach knapp 20 Minuten kehrten die Einsatzkräfte jedoch schon wieder zurück, ein Fehlalarm war der Auslöser für den Einsatz gewesen.
Zuvor hatte die Kitzinger Feuerwehr unter großer Beteiligung von drei Viertel der Stimmberechtigten ihre neue Führung bestimmt. Die Wahl wäre eigentlich erst im Frühjahr wieder an der Reihe gewesen, wurde jedoch aus zwei Gründen vorgezogen. Zum einen lag das am Ausscheiden des zweiten Kommandanten Andreas Wintzheimer, zum anderen an einem privaten Unfall des Kommandanten Matthias Gernert. Dieser wäre altersbedingt bei den im Frühjahr anstehenden Wahlen ohnehin ausgeschieden, nun geschah das unter Wahlleiter Frank Winterstein auf einen Rutsch.
Sohn liest den Dank seines Vaters an die Mannschaft vor
Oberbürgermeister Stefan Güntner würdigte zu Beginn die gute Zusammenarbeit mit dem bisherigen Führungsduo. Matthias Gernerts Rücktritt habe die Möglichkeit geschaffen, beide Kommandanten neu zu bestimmen. Dafür sprach er Dank und Anerkennung aus.
Kreisbrandmeister Stefan Gernert verlas ein Schreiben seines Vaters, der versicherte, seine Aufgaben mit Herzblut erledigt zu haben. In seiner Tätigkeit habe er immer auf eine zuverlässige Mannschaft bauen können. Sein Dank galt auch den Zugführern, die sofort in die Bresche sprangen, als die Kommandanten nicht verfügbar waren.
Kandidaten müssen mindestens vierjährige Dienstzeit vorweisen
Winterstein machte mit dem bayerischen Feuerwehrgesetz vertraut, das eine Kommandatenwahl binnen dreier Monate nach Ausfall eines Führungspostens vorschreibt. Die 66 Stimmberechtigten erfuhren weiter von der Vorgabe, dass Kandidaten eine mindestens vierjährige Dienstzeit vorweisen müssen und alle erforderlichen Lehrgänge für Führungskräfte vorweisen müssen. Im Vorfeld hatte eine ausgehängte Vorschlagsliste Manuel Fuchs, Kevin Gimperlein und Dominik Stengel als mögliche Nachfolger ergeben.
Bei der Wahl zum Kommandanten sammelte Kevin Gimperlein die meisten Stimmen, Stellvertreter wurde Dominik Stengel. Winterstein wünschte den neuen Kommandanten eine gute Hand bei ihren Entscheidungen und riet, immer den Menschen hinter der Sache zu sehen.
OB würdigt hohe Wahlbeteiligung als Zeichen des Rückhalts
Der OB dankte allen Kandidaten für ihre Bereitschaft zur Amtsübernahme und bat um einen guten Umgang miteinander. Er setze zudem auf Zusammenhalt. Die hohe Teilnehmerzahl würdigte er als gutes Zeichen für die Gewählten und ihren Rückhalt.
Ehe Gimperlein und Stengel ihr Amt offiziell antreten können, muss der Stadtrat die Wahl noch absegnen und auch die Kreisfeuerwehrführung zustimmen. Das ist aber nur eine Formsache. Beide Kommandanten haben noch nicht alle Lehrgänge absolviert, das wird in den nächsten Wochen nachgeholt.