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Kitzingen
7 Dinge, die Sie noch nicht über die Kitzinger Feuerwehr wussten
Spannung, Action, Informationen: Nach mehrjähriger Pause öffnet die Freiwillige Feuerwehr Kitzingen am 10. September wieder ihre Tore für alle Interessierten.
Von außen kennt den Kitzinger Schlauchturm jeder – wie er innen aussieht, weiß kaum jemand. 
Foto: Daniela Röllinger | Von außen kennt den Kitzinger Schlauchturm jeder – wie er innen aussieht, weiß kaum jemand. 
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 08.09.2023 03:15 Uhr

Tatütata – und schon rauscht ein rotes Fahrzeug vorbei: Viel mehr Kontakt haben die meisten Menschen nicht zur Feuerwehr. Zum Glück, denn wer die Hilfe der Feuerwehrfrauen und -männer braucht, befindet sich meist in einer Notlage. Der Tag der offenen Tür am 10. September bietet die Gelegenheit, hinter die Tore des Kitzinger Feuerwehrhauses in der Landwehrstraße zu blicken, zu sehen, zu staunen und zu lernen. Kommandant Matthias Gernert verrät im Vorfeld ein paar spannende Details.

1. Wie viele Stufen hat der Schlauchturm?

Ein Feuerwehrmann muss fit sein: Kommandant Matthias Gernert läuft schnell die Treppe rauf und wieder runter, um zu zählen, wie viele Stufen hoch in den Schlauchturm führen.
Foto: Daniela Röllinger | Ein Feuerwehrmann muss fit sein: Kommandant Matthias Gernert läuft schnell die Treppe rauf und wieder runter, um zu zählen, wie viele Stufen hoch in den Schlauchturm führen.

Den halbrunden Turm kennt jeder, der über die Konrad-Adenauer-Brücke fährt: Seit dem Neubau des Feuerwehrhauses 1995/96 gehört der Schlauchturm zur Stadtsilhouette. Von der Hofseite des Feuerwehrgeländes ragt er 24 Meter in die Höhe, wobei er eigentlich noch ein Stockwerk tiefer in die Pkw-Tiefgarage reicht. Eine Treppe führt nach oben. Wie viele Stufen sie hat? Kommandant Gernert läuft kurzerhand bis in den obersten Stock und ist erstaunlich schnell und nicht mal außer Atem wieder da: "Es sind 110 Stufen."

2. Was passiert nach dem Einsatz mit den Schläuchen?

Die Schlauchwaschanlage im Kitzinger Feuerwehrhaus.
Foto: Daniela Röllinger | Die Schlauchwaschanlage im Kitzinger Feuerwehrhaus.

Natürlich muss niemand die Schläuche über die Treppe hoch in den Turm hängen, das geschieht automatisch. Einhängen, Bahn wählen und ab geht es nach oben. 15 Meter und 20 Meter sind die normalen Schläuche lang, sie können ganz in den "Vollturm" gehängt werden. Die 35 Meter langen Schläuche für die Drehleiter werden gefaltet aufgehängt. Vorher werden sie in einem Trog in Wasser eingeweicht, durchlaufen dann die vollautomatische Schlauchpflegeanlage, werden mit 16 bar Wasserdruck geprüft, entwässert und aufgehängt. Im Turm ist Platz für 180 Schläuche.

Auf großen Wagen warten die gereinigten und aufgerollten Schläuche auf ihren nächsten Einsatz.
Foto: Daniela Röllinger | Auf großen Wagen warten die gereinigten und aufgerollten Schläuche auf ihren nächsten Einsatz.

Nach einer Woche werden sie abgehängt, vollautomatisch aufgewickelt und warten dann auf Rollwägen auf ihren nächsten Einsatz.

3. Wie viele Fahrzeuge hat die Kitzinger Feuerwehr?

Der Schlauchturm reiht sich ein in die Silhouette der Stadt Kitzingen. Dass dies auf den Einsatzfahrzeugen zu sehen ist, ist dem Feuerwehrverein zu verdanken, der die Beschriftung finanziert.
Foto: Daniela Röllinger | Der Schlauchturm reiht sich ein in die Silhouette der Stadt Kitzingen. Dass dies auf den Einsatzfahrzeugen zu sehen ist, ist dem Feuerwehrverein zu verdanken, der die Beschriftung finanziert.

Vom Auto des Kommandanten über die Drehleiterfahrzeuge bis zum Tanklöschfahrzeug verfügt die FFW Kitzingen über zwölf Fahrzeuge. Was losfährt, hängt vom Einsatz ab, denn die Bandbreite ist groß und reicht von der Türöffnung über Verkehrsunfälle bis zum Großbrand. Die Drehleiter ist 30 Meter lang, damit kann bei zwölf Meter Ausladung eine Rettungshöhe von 23 Metern erreicht werden. Das Tanklöschfahrzeug enthält 500 Liter Schaum und 4800 Liter Wasser. 

4. Welches Fahrzeug ist das älteste?

Kommandant Matthias Gernert und die alte 'Emma': Zu Unfällen und Bränden rückt das Fahrzeug  nicht mehr aus, aber bei Oldtimer-Shows und Hochzeiten von Feuerwehrleuten ist sie sehr gern im Einsatz.
Foto: Daniela Röllinger | Kommandant Matthias Gernert und die alte "Emma": Zu Unfällen und Bränden rückt das Fahrzeug  nicht mehr aus, aber bei Oldtimer-Shows und Hochzeiten von Feuerwehrleuten ist sie sehr gern im Einsatz.

In der Garage steht auch die alte "Emma", ein Tanklöschfahrzeug des Baujahrs 1956. Zu Einsätzen ausrücken muss die alte Dame nicht mehr, aber bei Oldtimer-Ausstellungen und vor allem bei Hochzeiten der Feuerwehrmitglieder ist sie sehr beliebt.

5. Warum steht auch ein Boot im Feuerwehrhaus?

Das neue Rettungsboot der Feuerwehr Kitzingen hat schon einige Einsätze hinter sich.
Foto: Alexander Zorr/Feuerwehr Kitzingen | Das neue Rettungsboot der Feuerwehr Kitzingen hat schon einige Einsätze hinter sich.

Bei Wassernotfällen auf dem Main wird die Wehr mit alarmiert. Lange hatten die Kitzinger nur ein Schlauchboot mit Paddel auf dem Rüstwagen. "Am schlimmsten ist es, wenn Sie vor Ort sind und nicht helfen können", sagt Kommandant Matthias Gernert. Seit November 2020 hat die Wehr nun ein motorisiertes Boot, das schon mehr als 10-mal im Einsatz war. So sprang in einer Februarnacht 2022 eine Person bei starker Strömung von der Südbrücke. "Wäre das Boot nicht so schnell gefahren, wäre der Mensch ertrunken", so Gernert. 

6. Wie schwer ist die Atemschutz-Ausrüstung?

Etwa 30 Kilo schwer ist die Ausrüstung der Atemschutzträger.
Foto: Daniela Röllinger | Etwa 30 Kilo schwer ist die Ausrüstung der Atemschutzträger.

Die Rauchentwicklung bei Bränden ist nicht nur für die Brandopfer gefährlich, sondern auch für die Einsatzkräfte. Um sich zu schützen, absolvieren sie eine besondere Ausbildung und haben eine extra Schutzausrüstung. Der Anzug ist dreilagig, um den hohen Temperaturen stand zu halten. Über den Kopf wird eine Haube gezogen, dann der normale Helm, dazu eine Maske. Die gesamte Ausrüstung mit Atemschutzgerät wiegt etwa 30 Kilo. Die Kitzinger Wehr hat 56 ausgebildete Atemschutzträger, darunter vier Frauen.

7. Wie viele Mitglieder hat die Freiwillige Feuerwehr Kitzingen?

Jugendliche ab zwölf Jahren fühlen sich bei der Kitzinger Feuerwehr schon länger wohl. Seit kurzem gibt es auch eine Kinderfeuerwehr.
Foto: Dominik Stengel | Jugendliche ab zwölf Jahren fühlen sich bei der Kitzinger Feuerwehr schon länger wohl. Seit kurzem gibt es auch eine Kinderfeuerwehr.

Die Feuerwehr Kitzingen hat 92 Aktive – 75 Männer und 18 Frauen – von 18 bis 65 Jahren. Dazu kommen zwölf Mitglieder der Jugendfeuerwehr (darunter drei Mädchen). Seit kurzen gibt es zudem eine Kinderfeuerwehr, etwa 30 Kinder machen mit. Interessierte aller Altersgruppen sind jederzeit willkommen, betont Stadtbrandinspektor Gernert.

Tag der offenen Tür der Feuerwehr Kitzingen

Der Tag der offenen Tür der Feuerwehr Kitzingen findet am Sonntag, 10. September, von 10 bis 17 Uhr statt. Das neue Löschgruppenfahrzeug und das Rettungsboot werden gleich zu Beginn offiziell übergeben und gesegnet. Anschließend gibt es Weißwurstfrühstück, Aktionen für Kinder, Fahrzeugausstellungen, Führungen durchs Gerätehaus, Fahrten mit der Drehleiter oder im Rettungsboot und verschiedene Vorführungen. Gezeigt wird unter anderem, wie ein Fettbrand bekämpft wird und und wie die technische Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall abläuft. Es werden Lose verkauft, der Erlös geht an die neu gegründete Kinderfeuerwehr. Auch die Polizei und das THW sind vor Ort. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Quelle: Feuerwehr
 
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