Wie kann man sanften Tourismus im Einklang mit der Natur bei hoher Qualität gewährleisten? Damit befasste sich eine Veranstaltung am vergangenen Dienstagabend im Feuerwehrhaus Nenzenheim. Die Vorsitzende des Weinparadieses Franken, Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert, stellte gemeinsam mit Projektleiterin Silke Petzold und Projektkoordinatorin Sarah Dietz vom Büro Erlebniskontor die Ergebnisse der "Machbarkeitsstudie Archäologie und Geschichte Weinparadies Franken" vor.
Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) südlicher Steigerwald hatte im letzten Jahr im Rahmen des LEADER- Kooperationsprojektes die Machbarkeitsstudie beauftragt, um das kulturtouristische Potenzial der archäologischen und historischen Besonderheiten zu ermitteln.
Rund 40 Gäste waren gekommen, darunter Reinhard Streng, stellvertretender Landrat im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Robert Finster, stellvertretender Landrat im Landkreis Kitzingen, Prof. Dr. Frank Falkenstein, Lehrstuhlinhaber für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Würzburg, Heinz Dorsch, ehemaliger Bürgermeister und Ehrenbürger Seinsheims, sowie zwei Vertreterinnen der LAG.
Konzept ist nun konkreter geworden
Im Februar waren bereits erste Ergebnisse evaluiert worden. Zielgruppenorientiert, finanzier- und vernetzbar mit dem Bullenheimer Berg soll sanfter Tourismus gefördert werden – das alles mit digital aufbereiteten Informationsangeboten, die sich klein, aber fein in die Region integrieren und die archäologischen sowie geschichtlichen Besonderheiten rund um das Bodendenkmal aufzeigen.
Dieses Mal wurde es konkreter: Das vorgestellte Konzept verspricht eine weitere spannende und moderne Möglichkeit für Touristen, Familien und Fachbesucher, sich mit den allgemeinen und besonderen Merkmalen des Weinparadieses Franken zu beschäftigen.
Ausgehend von der Weinparadiesscheune am Plateau des Bullenheimer Bergs soll es zahlreiche Stationen geben: ein kleines Infocenter, eine Forschergrube für Kinder, Schaufenster mit Repliken, einen Goldhut, auditiv erlebbare Inhalte und Fotopoints. Das Angebot wird abgerundet durch eine interaktive App, durch die unter anderem für Fachbesucher zusätzlich Fundstellen ersichtlich werden. Verschiedene Sichtachsen auf die Weinregion sollen gestärkt werden. Kurz: ein Erlebnispfad für alle.
Projekt lässt sich nur gemeinsam stemmen
Weitere Ziele: Neue und alte Gäste werden angesprochen, die Identifikation mit der Region und die Lebensqualität erhöht. Neben Wein, Kulinarik, Rad- und Wanderwegen birgt dieses Projekt großes Potenzial hinsichtlich einer Erweiterung der Angebotspalette des Weinparadieses Franken.
Die Angebote sollen weitestgehend ohne Personal umsetzbar sein, um die Finanzierbarkeit zu sichern, wobei die gesetzte Kostensumme von rund 400.000 Euro nachhallt.
Die Weinparadies-Vorsitzende und Willanzheimer Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert gab sich optimistisch in ihrem Ausblick. Noch sind Abstimmungen wegen der Fördermittel und ein Feinkonzept nötig. Aber das Projekt sei von überregionaler Bedeutung und könne ihrer Überzeugung nach gemeinsam mit der LAG, weiteren Förderern, den Kommunen, privaten und öffentlichen Partnern gestemmt werden.