
Es ist ein riesiges Gebäude, das im Osten Volkachs entsteht: Mitten in den Weinbergen liegt das "Sonnenhotel Weingut Römmert" mit seinen 104 Zimmern, das ab 1. September in Betrieb gehen soll. Doch die Nachbarn Manfred Fleischmann, Thomas Jäcklein und Winfried Langer haben sich zur Interessengemeinschaft (IG) Erlachhof zusammengeschlossen und klagen gegen die vom Landratsamt 2017 erteilte Baugenehmigung. Am Dienstag, 28. Mai, findet dazu die Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Würzburg statt.
Allzu groß scheint tags zuvor die Hoffnung Winfried Langers nicht, dass der Fall diesmal anders entschieden wird als bei den ersten beiden Anläufen im Sommer 2018. Erst hatte das Verwaltungsgericht Würzburg, dann der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München die Eilanträge von Wolfgang Baumann, Rechtsanwalt der IG Erlachhof, abgelehnt. Der Grund dafür war die deutliche Überschreitung der Frist für einen solchen Einspruch.
Langer und seine Mitstreiter ärgert vor allem, als Nachbar von Anfang an zu wenig in das Großprojekt einbezogen worden zu sein: "Man hätte beizeiten alle an einen Tisch holen müssen, aber das ist nicht passiert." Es sei zwar nicht notwendig gewesen, erklärt der Winzer, die Baupläne zu unterzeichnen, aber man hätte sie den Nachbarn wenigstens direkt zeigen müssen. "Das gehört sich doch so!" Für die mündliche Verhandlung erhofft er sich vor allem, persönlich erklären zu können, welche Probleme er bei dem Großprojekt Weinhotel sieht.

Langer betont abschließend: "Ich bin nicht gegen Fortschritt und Übernachtungsmöglichkeiten, die bei uns tatsächlich gebraucht werden." Er hat aber grundsätzlich Sorge, dass der Betrieb ihrer Höfe, die in den 50er-Jahren in den Außenbereich verlagert wurden, zu Konflikten mit den Hotelgästen führt. Ganz zu schweigen von den weiteren Kritikpunkten, wie fehlende Stellplätze, nicht genehmigten Kellerräumen und einer veränderten Außenfassade.
Ortstermin mit Sachverständigem war am 23. Mai
Fest steht aber, dass diese Punkte nicht Thema bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag in Würzburg sind. Tags zuvor hat das von Anwalt Baumann stark kritisierte Kitzinger Landratsamt dennoch dazu eine Stellungnahme herausgegeben. Die Behörde verweist auf einen Ortstermin an der Baustelle in Volkach am 23. Mai. Das Ergebnis des Sachverständigen in punkto Brandschutz und durchgängige Holzfassade laute: "Das nach Bauordnung geforderte Sicherheitsniveau des baulichen Brandschutzes wird eingehalten." Zudem hält das Landratsamt die Erläuterungen des Bauherren zu den Fragen der Entwässerung, der Versammlungsräume und der Stellplätze für plausibel. Diese "werden aber noch im Detail überprüft". Derzeit bestehe kein Anlass für die von den Rechtsanwälten geforderte Baueinstellung, heißt es in dem Schreiben abschließend.
Weder einen solchen Baustopp noch eine Niederlage vor Gericht befürchtet Investor Peter Heidecker am Tag vor der Verhandlung. Er bezeichnet die erneuten Vorwürfe Baumanns als "Versuch, irgendwas zu erzählen, was ganz schlimm klingt". Erst sei von einem hässlichen Betonklotz die Rede gewesen, nun von einem gefährlichen Holzbau. Was Heidecker allerdings einräumt, sind Kommunikationsfehler, die "sicher gemacht worden sind". Vor allem zwischen dem ersten Antrag 2016 und den veränderten Bauplänen 2017. "Ich hätte nochmal auf die Leute zugehen sollen."
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