zurück
Prichsenstadt
Wechsel in der Gastronomie in Prichsenstadt: Neues Leben im Gasthaus Goldener Adler – Ende des Café Römer
Eine Gaststätte mit fränkischer Küche, dazu ein großer Biergarten: Der Goldene Adler in Prichsenstadt wird neu belebt. Auch für das "Hochzeitszimmer" gibt es Ideen.
In das Gasthaus 'Zum Goldenen Adler' in Prichsenstadt soll wieder neues Leben einziehen.
Foto: Andreas Stöckinger | In das Gasthaus "Zum Goldenen Adler" in Prichsenstadt soll wieder neues Leben einziehen.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:40 Uhr

Es ist derzeit einiges in Bewegung in der Gastronomie in Prichsenstadt. Das gastronomische Leben spielt sich rund rund um den Karlsplatz ab, direkt am Rathaus. Im Umkreis davon schließen die einen, andere wollen bald neu eröffnen, wieder andere wissen nicht so recht, wie es weitergeht.

Während die Betreiber des Café Römer nach nicht einmal zwei Jahren schweren Herzens wieder zusperrten, sollen im Gasthaus Goldener Adler einige Meter weiter bald wieder Gäste bewirtet werden. Dessen Besitzer Ewald Roppelt will dort eine Gaststätte mit fränkischer Küche einrichten.

Erst Bäckerei, später Wirtshaus mit Disco: Das Gasthaus 'Zum Goldenen Adler' in der Prichsenstädter Altstadt hat eine lebendige Vergangenheit.
Foto: Andreas Stöckinger | Erst Bäckerei, später Wirtshaus mit Disco: Das Gasthaus "Zum Goldenen Adler" in der Prichsenstädter Altstadt hat eine lebendige Vergangenheit.

Roppelt hat das seit etwa zwei Jahren leer stehende Anwesen gemeinsam mit Alexander Röll gekauft, beide haben dort einiges vor. „Wir planen mit einem großen Biergarten“, verrät Roppelt. Als Ziel habe man sich gesteckt, „dass wir nächstes Jahr zum 1. Juni eröffnen “.

Riesige Nachfrage nach Räumen für große Feiern

Im Obergeschoss des Gasthauses will er auch "das Hochzeitszimmer", wie Roppelt den vorhandenen, großen Saal nennt, wieder für größere Gesellschaften anbieten. Die Nachfrage nach solchen Räumen etwa zu Feiern, sei riesig, das merke der auch als Caterer tätige Metzgermeister ständig. Für das Lokal habe er bereits mögliche Pächter im Auge, sagte er auf Nachfrage.

Roppelt lässt außerdem auch die Gästezimmer, die zum Lokal gehören, umbauen und modernisieren. Ihn habe der Goldene Adler gereizt, auch weil das Anwesen direkt neben seinem eigenen in der Altstadt liege: "Ich habe schon so vieles gemacht, das ist mein letztes größeres Projekt."

Die Alte Schmiede in Prichsenstadt: Im angeblich ältesten Haus der Stadt ist derzeit nur noch Hotelbetrieb.
Foto: Andreas Stöckinger | Die Alte Schmiede in Prichsenstadt: Im angeblich ältesten Haus der Stadt ist derzeit nur noch Hotelbetrieb.

Beinahe genau gegenüber vom Goldenen Adler befindet sich mit der Alten Schmiede ein weiteres schmuckes Gasthaus. In dem Fachwerkhaus, dem angeblich ältesten Haus der Stadt, ist derzeit jedoch nur das Hotel mit den Zimmern geöffnet.

Getränke Wagner ist auf der Suche nach einem Pächter für die Alte Schmiede

Die Küche muss momentan kalt bleiben, aber das soll sich wieder ändern. "Es wäre schön wenn wir wieder einen Pächter finden und auch das Gasthaus wieder aufmachen können", sagte Melanie Vollmayer vom Besitzer, dem Prichsenstädter Getränkeunternehmen Wagner, auf Nachfrage.

Melanie Vollmayer vom Prichsenstädter Getränkeunternehmen Wagner.
Foto: Matthias Endriß | Melanie Vollmayer vom Prichsenstädter Getränkeunternehmen Wagner.

Nach dem zweiten Corona-Lockdown habe sich der vorherige Pächter verabschiedet, schildert sie. Eine Gaststätte im herrlichen Fachwerkhaus direkt neben dem Rathaus "wäre auch für die Stadt schön", so Vollmayer. Man werde jedoch nichts überstürzen, und wolle das Lokal "in gute Hände geben und es nicht nach drei Monaten wieder schließen".

Risiko zu groß bei steigenden Kosten: Café Römer ist zu

Wieder zu gemacht hat dagegen das Café Römer, das Benjamin Stechowsky mit seiner Frau Helena erst Anfang 2021 gepachtet hatten. Einen Lebenstraum hätten sich beide mit dem idyllischen Café erfüllt, sagten sie damals zur Eröffnung. Zum gemütlichen und beliebten Lokal gehören ein Appartement, eine Ferienwohnung und zwei Doppelzimmer, die es mit zu betreuen galt. Dem jungen Ehepaar war das Ganze nun allerdings zu ungewiss geworden, gibt Benjamin Stechowsky zu.

Benjamin und Helena Stechowsky hatten das Cafe Römer in Prichsenstadt gepachtet, diesen Traum angesichts steigender Kosten aber wieder aufgegeben.
Foto: Andreas Stöckinger | Benjamin und Helena Stechowsky hatten das Cafe Römer in Prichsenstadt gepachtet, diesen Traum angesichts steigender Kosten aber wieder aufgegeben.

Im ersten Jahr sei viel Euphorie dabei gewesen, das Café sei trotz der Corona-Pandemie gut gelaufen. Doch dieses Jahr seien die Unkosten einfach immer mehr gestiegen, es seien auch nicht mehr so viele Gäste gekommen, man habe ein Drittel weniger Umsatz gemacht. "Wir waren an einer Grenze, mit der wir kalkuliert hatten", so Stechowsky.

Neuer Pächter des Café Römer ab dem Frühjahr?

Mit Blick auf die Zukunft und die wohl noch weiter steigenden Kosten sei man ausgestiegen, zumal das noch "mit einem blauen Auge" möglich gewesen sei. Den Entschluss dazu habe er mit seiner Frau im Sommer gefasst. "Das Risiko war uns zu groß, wir haben erst gebaut und haben kleine Kinder", schilderte Stechowsky seine Bedenken.

Mittlerweile arbeitet Benjamin Stechowsky als Restaurantleiter in einem anderen Lokal. Der Vermieter sei bereits wieder am Suchen nach einem Nachfolger, doch ein Neuer dürfte wohl erst ab dem Frühjahr starten.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Prichsenstadt
Andreas Stöckinger
Biergärten
Das Römische Reich
Gaststätten und Restaurants
Freizeit in Kitzingen
Stadt Gerolzhofen
Weitere Hochzeitsausdrücke
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • M. E.
    Sehr schön, daß diese Wirtschaft wieder aufgemacht werden soll. Zu Lesebeginn dachte ich, der Eigentümer und Metzgereibesitzer Roppelt würde diese selbst betreiben, denn in der heutigen Zeit dürfte es einem Pächter sehr schwer fallen, neben den hohen Energie- und Personalkosten auch noch Pacht zahlen zu müssen! Roppelt könnte das Fleisch aus eigener Schlachtung verarbeiten ohne Zwischenhandelspreise zu zahlen und die Immobilie wäre auch vorhanden. Ich würde mich freuen, wenn dieses Projekt "laufen" würde. Viel Erfolg
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten