
Die 2,5 Kilometer lange Zufahrt von der Staatsstraße 2420 bis zum Parkplatz auf dem Schwanberg-Plateau hat es in sich: Die seit Ende vergangenen Juli laufende Sanierung der KT 56 – besser geläufig als Schwanbergstraße – erfolgt unter erschwerten Umständen. Wegen der Hanglage müssen regelrechte Klimmzüge gemacht werden.
Selbst Stützmauern und Bohrpfähle reichen oft nicht mehr aus, gearbeitet wird deshalb mit sogenannten Pfahlböcken. Die kann man sich wie einen gespreizten Zirkel vorstellen, der bis zum Anschlag in die Erde gerammt wird.

Ein anspruchsvolles Großprojekt also, das als Kreisstraße ganz auf die Rechnung des Landkreises geht. Weil die Zufahrt zum Schwanberg immer gewährleistet sein muss, gibt es eine Grundbedingung: Es wird mit halbseitigen Sperrungen gearbeitet. Entsprechend geht es Stück für Stück voran. Viele solche Bauabschnitte ziehen das Projekt in die Länge. Mit dem Ende der Sanierung wird deshalb erst 2028 gerechnet.
Grottiger Zustand der Schwanbergstraße
Als die Sanierung startete, war der Zustand der Straße grottig. "Tempo 30"-Schilder wechseln sich mit "Straßenschäden"-Hinweisen ab. Gerade am talseitigen Fahrbahnrand sieht es alles andere als vertrauenerweckend aus. Längsrisse, Fahrbahnstreifen- und Bankettabsenkungen, dazu viel Flickwerk und provisorische Sanierungen – die Schwanbergstraße war am Ende, wie man nur am Ende sein konnte.

Die Planungen der grundlegenden Sanierung starteten vor vielen Jahren. Der Landkreis Kitzingen sparte während der Planungen bereits Geld an, weil eines von vorneherein klar war: Da wartet nicht nur eine bauliche Herausforderung – sondern auch eine teure. Ein bis zu Zehn-Millionen-Brocken. Was selbst bei einer möglicherweise 40-prozentigen Förderung nicht leicht zu stemmen ist.
Einsparungen schon in der Planungsphase
Schon während der Planung flogen dem Landkreis die Kosten – nicht zuletzt durch den allgemeinen Preisanstieg und die Inflation – um die Ohren. Als es dann über die zwölf Millionen Euro ging, wurde die Reißleine gezogen. Im Kreistag dachte man um: Statt Komplettausbaus wurde nunmehr eine Kombination aus Aus- und Deckenbau ins Auge gefasst.
Am Beginn der Auffahrt, so zeigten Untersuchungen, würde es reichen, lediglich eine neue Decke aufzubringen. Was mal eben die Kosten von zwei Millionen Euro auf 150.000 Euro sinken ließ. Der neue Gesamtansatz lag nunmehr bei 8,8 Millionen Euro. Davon hatte der Landkreis mit Baubeginn im vergangenen Sommer schon einiges vorausschauend angespart – insgesamt 3,5 Millionen Euro.

Die Unterteilung in kleinere Abschnitte sieht so aus: Aktuell läuft Teil eins des ersten Bauabschnitts. Das sind 400 Meter im oberen Bereich des Schwanbergs. Dauer: bis Ende Juni. Kosten hierfür: um die 2,6 Millionen Euro. Teil zwei des ersten Abschnitts schließt sich dann nahtlos an und hat ebenfalls eine Länge von 400 Metern. Start hier ist im Spätsommer 2025, Bauende im Herbst 2026.
Schicker Parkplatz auf dem Schwanberg-Plateau
Der zweite Bauabschnitt soll schließlich 2027/ 2028 umgesetzt werden. Dann geht es um den mittleren Bereich des Schwanbergs auf einer Länge von 370 Metern. Die reinen Deckenbauabschnitte, insgesamt 1300 Meter, werden zeitlich versetzt jeweils nach Fertigstellung der einzelnen Ausbauabschnitte saniert. Ganz am Ende soll dann noch der Parkplatz auf dem Schwanberg-Plateau schick gemacht werden.
Derzeit geht man im Landratsamt von Kosten von neun Millionen Euro für beide Bauabschnitte aus. Wobei realistischerweise am Ende die Zehn stehen dürfte. Weshalb "unsere allerliebste und allerhöchste Straße" – wie Landrätin Tamara Bischof die Schwanbergzufahrt zu nennen pflegt – gleichzeitig auch die allerteuerste ist.