Im Kleinen hat Barbara Becker schon verwirklicht, was ihr im Großen für ganz Unterfranken vorschwebt. Im Haus der ehemaligen Unternehmensberaterin in Wiesenbronn (Lkr. Kitzingen) gibt es zwei getrennte Wasser-Kreisläufe: einen für Trinkwasser und einen für Brauchwasser, also für Garten oder Waschmaschine. Einen ähnlich nachhaltigen Umgang mit der immer knapper werdenden Ressource Wasser würde Becker gerne überall sehen. Die 53-jährige Landtagsabgeordnete der CSU stammt selbst aus einem Weinbaubetrieb und will jetzt in einer "Wasser-Allianz für Unterfranken" alle Verantwortlichen an einen Tisch holen. Im Interview erklärt sie die Idee, eine gemeinsame "Wasser-Strategie" für die immer trockener werdende Region zu entwickeln.
Barbara Becker: Die Frage ist nicht mehr, ob er kommt, sondern nur noch, wie wir ihn möglichst unbürokratisch so gestalten, dass das Geld für Wasser-Wirtschaftsmaßnahmen verwendet wird. Der Wasser-Cent ist richtig. Wasser ist zu billig. Wasser muss immer in öffentlicher Hand bleiben. Aber Wasser muss auch etwas wert sein. Kostenlose öffentliche Trinkwasser-Entnahmestellen, wie wir sie heute noch in vielen Gemeinden haben, sind nicht mehr zeitgemäß.
Becker: Ich komme aus einem Betrieb von Biowinzern, die Bewässerung erst einmal kritisch sehen. Denn wenn ich Pflanzen von oben mit Wasser bediene, breiten sich die Wurzeln mehr in der Breite aus, statt in der Tiefe nach Wasser zu suchen. In mitteltrockenen Jahren funktioniert das noch. Aber egal wie der Weinberg bewirtschaftet wird: Irgendwann schaffen es die Wurzeln nicht mehr. Dann ist Bewässerung nötig.
Becker: Nein, denn die vier Bewässerungsprojekte in Unter- und Mittelfranken sind kein Selbstläufer. Der Freistaat ist bereit, 50 Prozent der Kosten des Wassertransports von der Wasserquelle bis zum Weinberg zu übernehmen, etwa in Oberschwarzach (Lkr. Schweinfurt), Iphofen, Nordheim und Sommerach (alle Lkr. Kitzingen) sowie Spalt bei Nürnberg (Hopfen). Doch im Gegenzug müssen die Winzer und Landwirte ihren Boden anders bearbeiten, Weinberge begrünen, Laubwände kürzen, damit die Reben weniger Wasser brauchen und Sorten anpassen. Ohne Bedingungen gibt es kein Geld.
Becker: Zuschüsse bekommen nur diejenigen, die einen Wasser- und Bodenverband gründen. Wir übernehmen ein System, das vielerorts in Afrika gut funktioniert. Wasserverbände haben einen gewählten Vorstand, der entscheidet: Wie verwenden und wie schützen wir unser Wasser? Wer kriegt was und was müsst ihr dafür tun? Der langjährig erfolgreiche Wasserverband im Knoblauchsland bei Nürnberg rät unseren Landwirten und Winzern: Geht niemals an das Grund- und Trinkwasser! Sucht lieber länger und legt eine längere Rohrleitung, wenn dafür die Wasserquelle nachhaltig ist.
Becker: Laut einer Expertenkommission, die die Bayerische Staatsregierung im Zuge der "Wasserstrategie Bayern" eingesetzt hat, brauchen wir in Zukunft eine noch stärkere Wasser-Überleitung von Süd- nach Nordbayern als wir sie heute schon haben. Das ist ein Riesenprojekt, das viel Geld kosten wird, aber damit sichern wir den Main ab.
Becker: Nein, dann würde ich mir auch Sorgen machen. Wir sollten vor allem über dezentrale Konzepte reden, die Hochwasserschutz und Wassermanagement bei Trockenheit miteinander kombinieren. Die Stadt Herrieden in Mittelfranken macht dies seit zehn Jahren. Nach einem verheerenden Hochwasser hat Herrieden mit einem Geografie-Lehrstuhl die komplette Fläche erfasst und errechnet: Wo fließt das Wasser hin? Mittlerweile werden Landwirte beraten, was sie tun können, damit aus ihren Flächen bei viel Regen kein reißender Fluss wird. Privatleute werden beraten, wo sie besser keinen Keller anlegen sollten. Wasserauffangbecken wurden gebaut und Bäche renaturiert, so dass das Wasser in der Stadt gehalten wird. Dieses Konzept hat die Stadt Herrieden 200.000 Euro gekostet. Im Idealfall bekommen wir etwas Ähnliches für ganz Unterfranken hin.
Becker: Genau dafür habe ich gemeinsam mit Staatssekretär a.D., Gerhard Eck, die "Wasser-Allianz Unterfranken" gegründet. Wir holen alle an einen Tisch: Vertreter des Bayerischen Umweltministeriums, der Regierung von Unterfranken, der Wasserwirtschaftsämter Aschaffenburg und Bad Kissingen, des Bauernverbands, des Fränkischen Weinbauverbands und der großen Firmen wie Coca-Cola und Danone. Ziel ist eine gemeinsame Strategie für die ganze Region sowie Forderungen und Vorschläge in Richtung München und Berlin.
Becker: Frankens Winzer haben gezeigt, dass so etwas funktionieren kann. Vor 20 Jahren hat Dr. Hermann Kolesch, ehemals Präsident der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, die AG Weintourismus ins Leben gerufen, woraus sich Frankens mega-erfolgreiche Wein-Tourismus-Strategie entwickelt hat. Unterfranken ist in vielen Bereichen dem traditionelleren Südbayern voraus. Bei der Windenergie, beim Waldumbau, warum nicht auch in Zukunft bei seiner Wasser-Strategie?
Frau Becker ist eine CSUlerin die die Weinwirtschaft UND den Umwelt- und Wasserschutz im Blick hat. Nur gemeinsam kann hier etwas gutes umgesetzt werden.
Es geht nicht darum, die Weinberge regelmäßig zu bewässern, sondern nur darum, in Notzeiten eine Notreife zu verhindern. Der Main wird mit dieser Maßnahme nicht geschädigt, denn das Wasser wird nur bei Mindest-Hochwasserständen im Winter entnommen und in extra Becken gespeichert. Das schädigt ihn nicht.
Es ist wichtig, bei diesem Thema genau hinzusehen und das Ganze im Blick zu behalten: Weinwirtschaft, Umwelt und Wasserschutz. Ich bin froh, dass Frau Becker sich mit den Fachleuten in allen Bereichen zusammensetzt. Vor allem bin ich froh, dass sie aktiv wird und etwas tut. Die Zeit läuft!
Wir brauchen diese Initiative, damit wir die Region für eine nachhaltige Zukunft aufstellen.
Somit sollte jeder, dem etwas an der Region liegt froh darüber sein, dass sich was tut.
Halten Sie Mainwasser-Entnahmen für nachhaltig ... ?
Antwortet Frau Becker:
Laut einer Expertenkommission ... brauchen wir in Zukunft eine noch stärkere Wasser-Überleitung von Süd- nach Nordbayern.
(Hat Sie die Frage nicht verstanden?)
An anderer Stelle wird auf die Frage ob das nachhaltig wäre geantwortet,
dass der Transport zur Hälfte ja vom Freistaat bezahlt wird.
Toll!
Nachhaltigkeit wurscht!
Oder Sie weiß einfach nicht was Nachhaltigkeit ist.
Aber klar, Sie ist ja auch Erzeugerin, bzw. kommt aus einem Winzerbetrieb.
Auf solche Politikerinnen kann man getrost verzichten!
Nach vielen Jahren des Grundwasserrückgangs kommt niemand mal auf die Idee, in den wasserreichen Monaten Oberflächenwasser von z.B. Dachflächen und von den versiegelten Bodenflächen statt in den Kanal in größere Regenwasser-Speicher, wie künstlich angelegte Teiche, einzuleiten?
Einfacher und kostengünstiger ist es natürlich, mit behördlicher Genehmigung Grundwasser abzupumpen oder aus dem Main zu entnehmen. Mit Eigeninitiative dem Problem zu begegnen, ist eher selten zu sehen. Da wird jeder Quadratmeter beackert und bepflanzt und "Bodenverluste" für Wasserspeicher würden ja zu Ertragsminderungen führen. Wasser gibt es fast umsonst.
Auch unsere Wälder (besser Forstflächen) werden ihrer Aufgabe als Wasserspeicher nicht mehr gerecht. Durch Forststraßen, Rückegassen und andere forstliche Maßnahmen wird das Wasser schnell abgeleitet und steht so dem Grundwasser nicht mehr zur Verfügung.
Uns Menschen ist klar, dass Sie auf alles Einschlagen was von der CSU kommt.
Das Sie dies trotz besseren Wissen, ob der sehr guten Vorschläge von Frau MdL Becker tun, sagt dann alles aus.
Wer soll Ihre Aussagen noch ernst nehmen?
Sobald die CSU hier in der Zeitung erwähnt wird sehen Sie GRÜN!
Wer meint mit solcher Politik erfolgreich zu sein der Irrt.
Dass sie jetzt offensichtlich glauben der NP Steigerwald wird alle Probleme lösen entlarvt Ihre Kommentare als unüberlegtes daherreden.
Selbst der Bamberger "rebnik" hat scheinbar erkannt, dass das Trittsteinkonzept das bessere Konzept für den Steigerwald ist. Es kommt kein einziger Kommentar mehr, der das Trittsteinkonzept schlecht schreibt.
Jetzt frage ich Sie lieber Arcus, nennen sie uns nur fünf Argumente, warum ein NP besser ist als der Naturpark Steigerwald, der immerhin 50 Jahre alt ist.
Also nur fünf Argumente, was der Naturpark nicht kann.
Das dürfte ja nicht so schwer sein!
Auf Ihre Antwort wartend.
Nach allem was wir wissen ist das Wasserrückhaltevermögen eines Nationalparks Steigerwald höher als der eines wirtschaftlich genutzten Naturparks. Gut wären aber weitere wissenschaftliche Erkenntnisse. Die freilich lassen sich nur mit einem Nationalpark gewinnen.
dass Sie nur Vorteile des Naturparks aufgezählt haben und den einzigen Vorteil den Sie nennen, der Wasserspeicher, ist, wie Sie schreiben, auch nur eine Vermutung!
In Wahrheit speichert jetzt, wie schon seit Jahrhunderten, der Steigerwald Wasser und ist für die Neubildung von Grundwasser verantwortlich.
Das Problem ist doch, dass der Regen ausbleibt und wenn es mal regnet meist in kurzer Zeit so viel, dass das Regenwasser vom trockenen Boden nicht aufgenommen werden kann.
Deshalb ist die Rückhaltung und Speicherung von Regenwasser wichtig und genau das will Frau Becker!
Also warum schlagen Sie immer nur auf die CSU ein?
..."nichts ist so cool wie der eigene pool" - laut der Werbung eines regionalen Bassin-Anbieters.
Zumindest die Bewerbung eines unnnötigen Wasserverbrauchs sollte nicht erlaubt sein!