zurück
Volkach
Streit um Volkacher Weinstadl geht weiter: Wirt muss Biergarten verkleinern und eine Sitzhütte abbauen
Deutlich kleiner ist nun der Außenbereich des Weinstadls in Volkach. Ob das den Konflikt löst, ist allerdings zweifelhaft. Nicht nur Wirt Martin Burger fühlt sich ungerecht behandelt.
Beim Volkacher 'Weinstadl' musste Wirt Martin Burger die zweite überdachte Bank (rechts) nun entfernen, da der Außenbereich laut Pachtvertrag mit der Stadt nur 16 Quadratmeter groß sein darf.
Foto: Barbara Herrmann | Beim Volkacher "Weinstadl" musste Wirt Martin Burger die zweite überdachte Bank (rechts) nun entfernen, da der Außenbereich laut Pachtvertrag mit der Stadt nur 16 Quadratmeter groß sein darf.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 29.05.2024 03:07 Uhr

Eine Bratwurst auf die Hand auf dem Weg in die Volkacher Altstadt, ein Schoppen im kleinen Biergarten direkt an der Volkach: Der "Weinstadl" hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Doch es gibt einen Streit um die kleine Kneipe, der mittlerweile weite Kreise zieht.

Deren Durchmesser ist mittlerweile so groß, dass eine Zusammenfassung schwierig ist. Im Kern geht es darum, dass der Lärm des Biergartens Nachbar Mathias Krönert und seine Familie stört. Weinstadl-Wirt Martin Burger kritisiert eine Ungleichbehandlung seitens der Stadt und vermutet, Krönerts Amt als Stadtratsmitglied (Fraktion FWG) verschaffe diesem mehr Gehör und Einfluss.

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Die Fläche für den Mini-Biergarten hat Martin Burger von der Stadt gepachtet. 16 Quadratmeter sind im Vertrag festgehalten, zuletzt war der Außenbereich fast auf das Doppelte angewachsen. Doch vor einigen Tagen hatte der Wirt Besuch von Stadtverwaltung und Bauamt, die gemeinsam mit ihm die Fläche von 2,75 mal 5,82 Meter abgemessen haben. Konsequenz: Die zweite Sitzhütte muss weg.

Wirt Martin Burger kritisiert die Verkleinerung auf Facebook

Das ist die Folge der nichtöffentlichen Entscheidung des Stadtrats, der den Antrag Burgers auf Anpassung – also Vergrößerung – der Fläche abgelehnt hatte. Auf Facebook kritisiert der Wirt genau diese Ablehnung, vermisst eine Begründung und sieht sich ungleich behandelt: "Uns ist bis heute unverständlich, warum Flächen, die zum Parken in der Stadt geeignet wären, von der Stadt als Sondernutzung genehmigt werden können [...], aber eine Fläche, die von niemandem genutzt wird und keinen Parkplatz wegnimmt, nicht angepasst werden kann."

Anzeige für den Anbieter Facebook Video über den Consent-Anbieter verweigert

Noch dazu unterstellt Martin Burger, ohne seinen Nachbarn beim Namen zu nennen, dass Mathias Krönerts Stadtratsmandat sehr wohl etwas daran ändere, wie mit dessen Beschwerden umgegangen werde. "Sogenannte 'Anwohnerbeschwerden' gibt es überall, aber ob sie überall gleich behandelt werden, das wage ich zu bezweifeln", schreibt der Schwarzenauer auf seiner Facebook-Seite.

Die zweite Sitzhütte (rechts) steht außerhalb der vertraglich festgelegten 16 Quadratmeter des Biergartens und soll darum abgebaut werden.
Foto: Barbara Herrmann | Die zweite Sitzhütte (rechts) steht außerhalb der vertraglich festgelegten 16 Quadratmeter des Biergartens und soll darum abgebaut werden.

Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) hält dagegen: "Es ist keine Ungleichbehandlung. Er hat 16 Quadratmeter beantragt und die hat er bekommen." Die Erweiterung habe der Stadtrat intensivst diskutiert, aber abgelehnt. Bei Betrieben in der Altstadt sei das nichts anders: "Andere haben sich auch ausgebreitet, die haben wir auch eingedampft."

Volkachs Bürgermeister kritisiert die mangelnde Zuverlässigkeit

Diese Vertragsangelegenheit nichtöffentlich zu diskutieren, sei nicht nur üblich, sondern auch im Sinne Martin Burgers gewesen, erläutert der Bürgermeister. Denn dabei sei es auch "um Zuverlässigkeit" gegangen. Er deutet an, dass genau diese beim Weinstadl-Wirt nicht immer gegeben sei und nennt den Live-Auftritt einer Band mit Verstärker als Beispiel: "Wenn wir da nicht ständig Vorkommnisse hätten, gäbe es vielleicht noch mehr Fläche."

Direkt an der Volkach liegt der kleine Biergarten des 'Weinstadls' in der Straße Am Bach. An dessen Rand hat Wirt Martin Burger eine Sitzbank gebaut, der noch eine Absturzsicherung zum Bach hin fehlt.
Foto: Barbara Herrmann | Direkt an der Volkach liegt der kleine Biergarten des "Weinstadls" in der Straße Am Bach. An dessen Rand hat Wirt Martin Burger eine Sitzbank gebaut, der noch eine Absturzsicherung zum Bach hin fehlt.

Zudem verweist Bäuerlein darauf, dass der Pachtvertrag mit Martin Burger ein privatrechtlicher sei, anders als bei den Sondernutzungsflächen der Betriebe in der Altstadt. Eine solche sei Am Bach nicht möglich, da es dort "zu eng" sei. Ursprünglich gedacht gewesen sei der Außenbereich zudem als Fahrrad-Abstellfläche mit Platz fürs Abholen der Bratwurst-to-go. "Daraus wurde ein Wirtsgarten von 35 Quadratmetern", moniert der Bürgermeister.

Martin Burger seinerseits betont, sich an die gesetzlichen Öffnungszeiten zu halten und auch im Sommer nur zwei- bis dreimal offen zu haben. Der Wirt des "Weinstadls" verspricht auf Facebook: "Wir hoffen, obwohl wir fast ein Drittel unserer Sitzfläche aufgeben müssen, dass Ihr Euch bei uns wohlfühlt. Wir werden auf jedenfalls unseren Beitrag dazu leisten."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Volkach
Barbara Herrmann
Altstädte
Christlich Soziale Union Bayern Werneck
FWG Würzburg
Facebook
Heiko Bäuerlein
Freizeit in Kitzingen
Kritik
Pachtverträge
Stadt Gerolzhofen
Stadtverwaltung Schweinfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top