Es ist eine Baustelle auf Etappen: Mehr als ein Jahrzehnt hatte sich an der Schnittstelle zwischen der Kitzinger Nordtangente und der Staatsstraße 2272 Richtung Großlangheim nichts getan. An das abknickende Ohr, das die Straße am Ende der Tangente formt, hatte man sich als Autofahrer schon gewöhnt. Dann nahmen die Dinge plötzlich Fahrt auf. Im Dezember 2023 wurde der neue Kreisverkehr am Knotenpunkt Nordtangente/Richthofen Circle eröffnet. Und als Krönung des Ganzen wartet nun der Ringschluss.
Wie es aus dem Kitzinger Rathaus heißt, soll "nach derzeitigem Bauzeitenplan der ausführenden Tiefbaufirma" Anfang Mai der gesamte Verkehr auf die neue Trasse umgelegt werden. Die alte Staatsstraße wird ab diesem Zeitpunkt von der Kreuzung Richthofen Straße Richtung Großlangheim stillgelegt und zur Sackgasse gewidmet. Das Stück Straße braucht es noch, um das künftige Gelände der Kitzinger Schützengesellschaft an dieser Stelle anzubinden; der zwei Millionen Euro teure Neubau hat vor Kurzem begonnen.
Die Kosten des Straßenbauprojekts belaufen sich auf rund 7,2 Millionen Euro. Davon trägt der Freistaat etwa 5,2 Millionen Euro, wie der bayerische Bau- und Verkehrsminister vergangenen Sommer in Aussicht gestellt hat. Lange war um den Bau des letzten Teilstücks gerungen werden. Schon vor zehn Jahren hätte der Abschnitt vollendet sein sollen – so hatte es Kitzingens damaliger Tiefbauchef Oliver Graumann im Herbst 2011 auf einer Bürgerversammlung in Etwashausen angekündigt. Doch immer wieder kam es zu Verzögerungen. Und so wird erst jetzt der Tangentenring vollständig geschlossen werden.
Die Geisterampel auf der Tangente wird in Betrieb gehen
Von der Südbrücke kommend über die Westtangente bis zur Nordtangente ist dann auch die letzte Etappe auf dieser Achse um die Stadt neu vermessen. Die an dem Knotenpunkt seit Jahren vor sich hinrottende Geisterampel könnte dann – zum Leidwesen der ohnehin vom Rotlicht der vielen Ampeln in der Stadt geplagten Autofahrer – auch noch anspringen. "Bitte nicht!", warnten neulich Kitzinger Stadträte wie Stephan Küntzer. Weil es sich um eine Staatsstraße handelt, so hieß es, sei das Sache des Staatlichen Bauamts in Würzburg. Von dort gibt es bislang keine Aussage, ob und wann die Ampel in Betrieb geht.
Bevor der Stadtring geschlossen wird, stehen noch kleinere Restarbeiten und damit verbundene Unannehmlichkeiten an. Am Kreisverkehr – der erste im Landkreis, der aus Beton hergestellt wurde und damit tragfähiger ist als Asphalt – sollen dieser Tage die endgültigen Markierungen mittels aufgelegter Kaltplastikmasse aufgebracht werden. Dazu wird der Kreisel an diesem Donnerstag, 4. April, von 9 bis 15 Uhr halbseitig gesperrt und der Durchgangsverkehr auf der St 2272 mithilfe einer Baustellenampel geregelt.
Die Zufahrt in den Richthofen Circle erfolgt über die seit Wochen eingerichtete Behelfsumfahrung. Stillgelegt wird während der Arbeiten der Ast in den Gewerbepark ConneKT Nord (Umleitung über die westliche Zufahrt). Mit einem Durchmesser von 45 Metern ist der Kreisverkehr geeignet, auch sogenannte Giga-Liner, also überlange Lastzüge aufzunehmen – nicht unwichtig an der Schnittstelle zu einem Gewerbepark.
Glühbirne ausstatten. Grün ist überflüssig. Bringt endlich den Verkehr ganz zum Erliegen.
Ihr schafft das.. ganz bestimmt... ! Über 50 Jahre Unfähigkeit i.d. Verkehrsplanung zeigen jeden Tag den meßbaren Erfolg in der Staulänge.