War es eine "ganz normale Situation", die Notaufnahme des Kitzinger Krankenhauses im Notbetrieb arbeiten zu lassen oder ein Personalausfall, den man hätte ausgleichen können? Nachdem die Notaufnahme der Klinik Kitzinger Land in der Nacht von Freitag auf Samstag für Rettungsdienste geschlossen war, äußern zwei Notärzte nun deutliche Kritik an dem Vorgehen des Kitzinger Kreiskrankenhauses.
Dessen Vorstand Thilo Penzhorn hatte zwar eingeräumt, dass eine Vollbesetzung natürlich besser sei, aber er hatte gleichzeitig auch betont, es sei "nichts ungewöhnliches, sondern ein ganz normaler Vorgang", die Notaufnahme bei der Rettungsleitstelle abzumelden.
Notarzt: Klinik hätte den Ausfall ausgleichen können
Dem widersprechen zwei Notärzte aus dem Landkreis, die ihren Namen nicht im Artikel lesen möchten. "Stimmt so nicht ganz", sagt einer zu Penzhorns Einschätzung. Der Notarzt ist der Ansicht: "Kliniken können schon mal für einen gewissen Zeitraum die Notaufnahme bei der Leitstelle abmelden. Das passiert aber nur dann, wenn eine Häufung von schwer kranken Patienten eintritt, die vorher so nicht abzusehen war." In diesem Fall sei es es aber lediglich ein planbarer Personalausfall gewesen, der schon tagsüber bekannt war. Also habe man genug Zeit gehabt, diesen Ausfall anderweitig auszugleichen.
Komplett geschlossen war die Notaufnahme der Klinik Kitzinger Land in der Nacht von Freitag auf Samstag nicht, aber Rettungsdienste mit kritischen Fällen konnten das Krankenhaus von 22 bis 6 Uhr nicht anfahren. Sie wurden direkt nach Würzburg, Schweinfurt oder Ochsenfurt umgeleitet; das Krankenhaus wurde bei der Rettungsleitstelle für diese Nacht abgemeldet.
Personalmangel in der Zentralen Notaufnahme
Der Grund dafür war ein Personalmangel in der Zentralen Notaufnahme. Darum wurden kritischere Fälle wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle, die mit dem Krankenwagen gebracht werden, weitergeschickt. Einfachere Verletzungen wie Bänderrisse oder Schnitte können in einem solchen Fall aber nach wie vor behandelt werden.
Zur Folge hat das allerdings, dass die Rettungsfahrzeuge weitere Transportwege haben und so auch für längere Zeit für den Landkreis nicht verfügbar sind. Inklusive des Notarztes. Dazu sagte der Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Felix Wallström, dass sich der Rettungsdienst gut auf die Nacht vorbereitet hatte.
Alle drei Rettungswachen im Landkreis konnten dank des Engagements der ehrenamtlichen Sanitäter in den "Unterstützungsgruppen Rettungsdienst" verstärkt werden. Und tags darauf konnte Wallström aufatmen: "Glücklicherweise war die Nacht relativ ruhig, so dass es zu keinen Engpässen kam."
Es liegt in der Natur der Sache das man immer versucht die NA so zu besetzen damit sie Handlungsfähig ist.
Wie oft ist der beschriebene Fall denn schon vorgekommen?
So wie ich es dem Artikel entnehme das erste mal bei einer Präsenz von 24 Stunden an 365 Tagen.
Notaufnahmen in Krankenhäusern sind chronisch unterfinanziert und deshalb nicht unbedingt die Abteilungen im Krankenhaus die man mit Personal überversorgt.
Gerade in kleinen Häusern ist das Ambulanzpflegepersonal hochspezialisiert weil sie alle Fächer abdecken müssen, da kann man nicht einmal schnell Pflegepersonal von einer Station, OP oder Intensiv rekrutieren.
Die NÄ aus dem Raum KT sollten einmal ihren Blick in den Landkreis MSP richten. Dort gibt es mittlerweile nur noch ein Krankenhaus in Lohr da fährt man schonmal 40 Minuten von Kitzingen in die Uni-Klinik nach Würzburg sind es 20 Min sogar von Geiselwind braucht man nur 31 Min.
Sie jammern auf hohem Niveau
Und, was will man machen, wenn kein Personal verfügbar ist. Ich selbst arbeite in einem Krankenhaus. Jeden Tag wird nach Personal aus dem Frei telefoniert.
Anscheinend hat man im Landkreis falsch gewählt.
Der Umgang mit den Pflegenden ist einfach unprofessionell und oftmals herabwürdigend.
Ich denke, hier herrscht ein divide-and-conquer-Ansatz seitens der Geschäftsführung, der leider erfolgreich ist. Stationen werden durch unsinnige Entscheidungen gegeneinander aufgehetzt und so ist es unmöglich als Pflegende eine gemeinsame Front gegen die Geschäftsführung zu bilden.
Die Klinik war aufgrund mangelhaft besetzter Notaufnahme oder fehlendem Röntgen- und Intensivpflegepersonal schon häufiger abgemeldet, nur wurde das meist nicht offen kommuniziert.
Was die Normalstationen betrifft: bevor aufgrund voller Betten das Haus abgemeldet wird, legt man auf Normalstation die Patienten lieber in die Grünanlagen.