Eines der größten städtischen Hochbauprojekte dieser Tage in Kitzingen ist die Erweiterung des Kindergartens St. Michael im Stadtteil Etwashausen. Mehr als 13 Millionen Euro nimmt die Stadt demnächst in die Hand, um den 1997 errichteten Bau in der Gartenstraße zu sanieren und um fünf Gruppen zu erweitern. Da könnte es nicht schaden, dachte sich die SPD, an der einen oder anderen Stelle abzuspecken. Doch die Mehrheit im Stadtrat (15:11) machte da nicht mit und stimmte gegen den Antrag.
Konkret geht es um 25 Parkplätze, die auf dem Gelände neu entstehen sollen. Rund 140.000 Euro sind dafür veranschlagt, wie die Stadt unter Berufung auf das Architekturbüro mitteilte.
Die SPD verweist auf eine 1700 Quadratmeter große Brachfläche neben dem ehemaligen Café Harmonie, also in unmittelbarer Nähe. Sie könnte schnell und unkompliziert hergerichtet und als Parkfläche genutzt werden. Der Eigentümer sei bereit, sie zu verpachten.
Auch andernorts würde man laut OB "Geld verbuddeln"
Ganz so einfach, machte Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) im Stadtrat klar, sei die Sache nicht. Denn auch bei der von der SPD vorgeschlagenen Alternative würde die Stadt laut OB "Geld verbuddeln".
Schließlich müsste man die (unbefestigte) Fläche am ehemaligen Café erst instand setzen. Sonst sehe es dort nach kurzer Zeit aus wie auf dem großen Pendlerparkplatz am Bleichwasen: unwirtlich und alles voller Schlaglöcher.
Die Verwaltung hat errechnet, dass man mit 140.000 Euro den Parkplatz am ehemaligen Café – je nach Höhe der Pacht – zwischen 23 und 31 Jahren mieten könne. Was aber, wenn der Stadt nach einigen Jahren gekündigt werde? Dann brauche es eine neue Lösung. Einen Verkauf der Fläche schließt der Eigentümer laut SPD aktuell aus.
Auch deshalb sprach sich CSU-Fraktionschef Stephan Küntzer im Stadtrat dafür aus, die Parkplätze "lieber auf eigenem Grund" zu bauen. Hinzu kommt: Keiner parke 150 Meter von der Einrichtung entfernt; er könne das täglich am Kitzinger Schulzentrum beobachten. "Jeder steht direkt vor der Tür." Die vielen Beispiele der berühmt-berüchtigten Elterntaxis vor Schulen und Kitas scheinen ihm recht zu geben.