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Kitzingen
140.000 Euro oder 1,5 Millionen: Gilt die Kostenexplosion bei Kitzinger Kita auch für Eltern- und Personalparkplätze?
An den Umbaukosten des Kindergartens St. Michael gibt es Kritik. Jetzt hat die SPD einen Sparvorschlag unterbreitet – aber arbeitet sie mit den richtigen Zahlen?
Der Privatparkplatz des ehemaligen Cafés Harmonie in Kitzingen: Die SPD kann sich hier Parkplätze für den nahen Kindergarten St. Michael vorstellen.
Foto: Eike Lenz | Der Privatparkplatz des ehemaligen Cafés Harmonie in Kitzingen: Die SPD kann sich hier Parkplätze für den nahen Kindergarten St. Michael vorstellen.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 15.07.2024 02:39 Uhr

Die Kita St. Michael im Kitzinger Stadtteil Etwashausen stößt an Grenzen und soll deshalb für mehr als 13 Millionen Euro saniert und erweitert werden. So hat es der Stadtrat Ende 2023 entschieden – und im April 2024 noch einmal bestätigt, nachdem Zweifel an der Notwendigkeit und Kritik an den Kosten des Projekts aufgekommen waren.

Jetzt hat die SPD-Fraktion einen erneuten Prüfauftrag gestellt: Sie beharrt weiter darauf, dass der in der Planung vorgesehene Parkplatz direkt vor der Kita nicht nötig sei, und nennt ein Einsparpotenzial von bis zu anderthalb Millionen Euro.

Fraktionschef Manfred Paul fordert den Stadtrat an diesem Donnerstag (18.15 Uhr) mit seinem Antrag zu einem Doppelbeschluss auf: Zum einen solle man auf den Parkplatz unmittelbar vor der Kita verzichten, zum anderen Gespräche mit dem Eigentümer der Fläche am benachbarten ehemaligen Café Harmonie aufnehmen.

Ziel müsse es sein, das Gelände langfristig zu pachten und bestenfalls später zu kaufen. Fußläufig wären die Parkplätze dort nur etwa 150 Meter vom Kindergarten St. Michael entfernt.

Die Fläche liegt neben dem ehemaligen Café Harmonie

Schon während der Beratung im Stadtrat hatte Paul mehrfach auf die Gelegenheit verwiesen, die aktuell brachliegende Fläche neben dem früheren Café als Parkplatz für den Kindergarten zu nutzen. Auf die Frage Pauls, ob sich die Stadt diesbezüglich mit dem Eigentümer in Verbindung gesetzt habe, erklärte Bauamtsleiter Oliver Graumann seinerzeit, dies sei geschehen. Paul selbst trat nach eigenen Angaben mit dem Eigentümer in Kontakt, zuletzt am 10. Juni. Dieser sei "stark" an der Verpachtung der Fläche interessiert, stellte aber klar, dass von der Stadt niemand mit ihm gesprochen habe.

Paul schließt aus diesen Erfahrungen: "Wir sehen uns nicht nur getäuscht, sondern auch darin bestätigt, dass in der Stadtverwaltung kein ernsthaftes Interesse besteht, selbst nach Einsparpotenzialen zu suchen."

Für die Stadt ist die Planung der Parkplätze "zielführend"

Die Stadt gibt auf Anfrage der Redaktion die Kosten für den Bau von 25 neuen Parkplätzen – 15 auf dem Kita-Gelände in Richtung Farbmühle, zehn auf einem städtischen Grundstück in unmittelbarer Nähe des Bimbachs – mit rund 140.000 Euro an und nennt die vom Stadtrat verabschiedete Planung "zielführend". Das Personal finde dadurch Parkplätze in direkter Nähe des Arbeitsplatzes vor, und auch den Eltern stünden während der Bring- und Holzeiten genügend Plätze zur Verfügung. Es gibt also eine klare Differenz zwischen den Zahlen Pauls und den Daten der Stadt.

Insgesamt ist das Projekt mit 13,2 Millionen Euro kalkuliert. Der 1997 errichtete Komplex in der Gartenstraße, 2009 schon einmal sanft erweitert, wächst um zwei Regel- und zwei Krippengruppen sowie eine Hortgruppe. 186 Kinder werden dann in neun Gruppen Platz finden. Bis Ende 2026 soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

 
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  • Gerlinde Conrad
    Ist die Demenz bei den Entscheidungsträgerinnen und Trägern schon so weit fortgeschritten, dass sie nicht mehr wissen, wie es ausgesehen hat, als der Repperndorfer Mühlbach vor kurzem beim Unwetter den neuen Kindergarten in der Alemannestr. durchgespült hat? Jetzt will man den Kindergarten in der Gartenstraße erweitern und der liegt nicht nur im Überflutungsbereich des Bimbachs, sondern auch im Hochwasserbereich vom Main! Ohne "Seepferdchenausbildung" kann vermutlich kein Kind dort mehr angenommen werden! K.-H. Conrad
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  • Helga Scherendorn
    150 Meter hört sich nicht viel an, aber das ist ganz schön viel, wenn man mit einem Säugling auf dem Arm und ein Kleinkind an der Hand die Strecke laufen muss, wenn es kalt ist oder in Strömen regnet.
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  • Stefan Krug
    am Besten baut man dann so
    das die Eltern DIREKT
    in den KIGA hinein fahren können...

    ja keinen Meter Zuviel zu Fuß zurück legen!

    Wir sind mit unseren nen Kilomter
    zu Fuß durch den Ort
    in den KIGA gelaufen...
    davon bekommt man ja jetzt Björnout ;-)

    zum Glück sind meine Kinder groß
    und ich muss mir diesen Wahnsinn nicht mehr antun...
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  • Helga Scherendorn
    @Stefan, schön für sie, aber wenn die Anreise schon 3Km ist, dann am besten 1km vorher parken, oder wie? Wer im Ort wohnt und anschließend nicht weiter auf die Arbeit muss, ist das kein Problem.
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