Die Ankündigung, in Volkach einen Gebäudekomplex mit Wohnraum für bis zu 90 Geflüchtete errichten zu wollen, nimmt das Pastoralteam des Pastoralen Raums Sankt Benedikt, zu dem auch Volkach gehört, zum Anlass für eine Stellungnahme. Im Auftrag schreibt Pfarrer Matthias Eller, dass die Ankündigung "bei nicht wenigen Anwohnern Verunsicherung und Befürchtungen ausgelöst hat".
Das sei menschlich, heißt es weiter in dem offenen Brief, den der Pastorale Raum Sankt Benedikt auch auf seiner Internetseite veröffentlicht hat. "Unmenschlich ist es hingegen, plakativ Ängste zu schüren, Wirklichkeit verzerrt darzustellen und Menschen allein wegen ihres Daseins als Gefahr oder Problem zu diffamieren."
Volkach habe längst bewiesen, wie Integration gelingen kann
Zudem schreibt Eller, dass durch die Erfahrung von Gewalt, Krieg oder Verfolgung in der Heimat und der Aufbruch in eine ungewisse Zukunft dafür sorgen würden, dass die Geflüchteten "alles andere als ein leichtes Gepäck mitbringen". Man habe in Volkach aber "mit dem ehrenamtlichen Engagement verschiedener Unterstützerkreise oder der Anstellungsbereitschaft ortsansässiger Unternehmer in Sachen Integration längst bewiesen: Volkach kann's!"
In dem Brief wird zudem darauf hingewiesen, dass es "aus christlicher Sicht gar keine Alternative gibt." Am Ende des Matthäus-Evangeliums werde "den Gläubigen aller Zeiten ins Stammbuch geschrieben, worauf es im Letzten wirklich ankommt: 'Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen. Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.'"
Rückzug auf die eigene "heile" Welt sei keine christliche Perspektive
Zudem wird erläutert: "Die christliche Perspektive betreibt keine naive Schönfärberei. Sie nimmt die Wirklichkeit ernst, die Menschen, alle Menschen – ausnahmslos. [...] Sie kennt keinen egoistischen Rückzug auf die eigene 'heile Welt'. Sie baut Brücken und überwindet Gräben. Sie lebt Nächstenliebe in Wort und Tat."
Unterstützt wird der offene Brief von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Volkach um den Kirchenvorstand und Pfarrerin Kathrin Tewes. Abschließend ruft Matthias Eller mit seinem Team darin auf: "Lassen wir uns nicht spalten! Und sind wir wirklich das, was wir doch so gerne sein möchten: eine gastfreundliche Gemeinde!"
wie kommen Sie zu Ihrer wiederum eindimendsionalen Einschätzung von "Shitstorm", die von einer fortschrittlichen Mehrhreitsgesellsdchaft nicht geteilt wird?
Freundliche Grüße!
Statt 10 Euro für eine in Krieg und/oder Völkermord bereits dezimierte, mit nur noch dem, was sie auf dem Leib tragen, nach Europa entkommene Flüchtlingsfamilie auszugeben, sollten wir also besser einen Euro nach Syrien oder Nigeria spenden, dann hören die Massaker an der Zivilbevölkerung auf.
Richtig?
Es geht um Offenen Brief nicht um eine bestimmte Immobilie; es geht um innere Herzenshaltung und darum, wovon wir unser Denken, Reden und Tun leiten lassen.
Damit hat man noch keine (oder gar eine einfache) Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit. Aber man hat eine Grundlage dafür, eine ausgewogene und menschengerechte Lösung zu finden.
Pfr. Dr. Matthias Eller
Bedarf ist jedoch vor allem an engagierten Menschen, die ein solches Projekt begleiten. Diesbezüglich leisten (zusammen mit vielen anderen) nicht zuletzt Mitglieder beider Kirchen schon jetzt einen wertvollen Dienst (auch in Volkach).
Aber natürlich versteht sich der Offene Brief auch als eine kirchliche Selbstaufforderung nach innen. Er möchte alle Christinnen und Christen ermutigen, ihren Glauben nicht allein mit den Lippen zu bekennen, sondern auch im eigenen Tun konkret werden zu lassen.
Bitte klären Sie uns gerne auf!