
Schon zum neunten Mal hat der Landkreis Kitzingen seinen Integrationspreis verliehen. Empfängerin ist eine Gruppe Menschen, deren "Einsatz, Tatkraft und Engagement" Landrätin Tamara Bischof am Donnerstag bei der Verleihung als beispielhaft hervorhob. Der Helferkreis Flüchtlingshilfe Mainschleife zeige, was möglich ist, wenn Menschen gemeinsam handeln.
Mit Beginn des Krieges in der Ukraine haben sich viele Helferkreise gebildet. So mancher hat sich inzwischen wieder aufgelöst. Die Wurzeln des Helferkreises Flüchtlingshilfe Mainschleife dagegen gehen weiter zurück. Bereits 2015 war die Idee geboren, syrische Flüchtlinge zu unterstützen, die an der Mainschleife ankamen. Über Facebook organisierten sich Gleichgesinnte, es entstand eine Gruppe mit etwa 50 Mitgliedern.
Die Unterkünfte schlossen, aber der Helferkreis blieb
Die Mitglieder unterstützten die Menschen, die im Raum Volkach untergebracht waren – der Landkreis betrieb damals bis zu 54 dezentrale Unterkünfte, darunter mehrere in Volkach, Gaibach und Obervolkach. Auch als diese nach und nach wieder aufgelöst wurden, blieb der Kreis aktiv. Nachdem Russland die Ukraine überfallen hatte, standen nicht nur die bewährten Helfer zur Verfügung. Der Kreis wuchs auch innerhalb kurzer Zeit auf zwischenzeitlich bis zu 300 Mitglieder. Sie halfen und helfen beim Ankommen, bei der Wohnungssuche, den Arzt- und Behördenbesuchen oder beim Deutschlernen.
Um den Ukrainerinnen und Ukrainern die Integration zu erleichtern, hält der Helferkreis wöchentlich ein Begegnungscafé ab. Unterstützt wird er dabei von der katholischen Kirchenverwaltung Volkach. Dieser Treff ist mittlerweile auch zum Ort der Begegnung für Senioren geworden, die auf der Suche nach Gesellschaft sind. Zudem hat man einen Second-Hand-Basar für Bedürftige eröffnet.
Die Landrätin würdigt Solidarität und Mitmenschlichkeit
"Ihr Wirken hat nicht nur das Leben vieler geflüchteter Menschen unmittelbar verbessert, sondern trägt auch dazu bei, unseren Landkreis zu einem Ort zu machen, an dem Solidarität und Mitmenschlichkeit gelebt werden", sagte Landrätin Tamara Bischof bei der Preisverleihung im Sozial- und Bildungsausschuss des Kreistages.
Der Integrationspreis des Landkreises Kitzingen wird seit 2008 alle zwei Jahre vergeben, er ist mit 300 Euro dotiert. Klaus Leckel, der mit einigen Mitstreiterinnen stellvertretend zur Preisverleihung gekommen war und die Urkunde entgegennahm, erklärte, man werde das Preisgeld für ein Helferfest nutzen und so die Auszeichnung gemeinsam feiern.