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Großlangheim
Notlandung in Großlangheim: Wie gefährlich war das Manöver der Piloten auf dem Stoppelacker?
Eine Notlandung ist den Piloten eines kleinen Motorflugzeugs am Montagabend auf freier Fläche in Großlangheim gelungen. Warum die Feuerwehr Schlimmeres fürchtete.
Ein kleines Motorflugzeug mit zwei Piloten ist am Montagabend auf einem Acker bei Großlangheim notgelandet.
Foto: Michael Krieger | Ein kleines Motorflugzeug mit zwei Piloten ist am Montagabend auf einem Acker bei Großlangheim notgelandet.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 13.02.2024 05:22 Uhr

Eine solche Alarmierung war für den Kommandanten der Feuerwehr ein Novum: Ein zweisitziges Motorflugzeug ist am Montagabend im Nordosten von Großlangheim auf freiem Feld notgelandet. Glücklicherweise wurden die beiden Piloten im Alter von 52 und 43 Jahren dabei nur geringfügig verletzt. Kommandant Andreas Sterk sprach gegenüber dieser Redaktion von "einer Schramme am Schienbein".

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Die Großlangheimer Feuerwehr war nach seiner Aussage um 17.52 Uhr alarmiert worden. Die erste Sorge: Benzin könnte aus dem motorisierten Sportflugzeug auslaufen, sich entzünden und das Feuer auf den nahegelegenen Wald übergreifen. Nach wie vor herrscht in Unterfranken wegen der anhaltenden Trockenheit die höchste Waldbrandgefahr. Doch ausgetreten ist nichts, das Benzin konnte laut Sterk komplett abgepumpt werden.

Fluglehrer war bei dem Einweisungsflug mit an Bord

Das Motorflugzeug vom Typ Pipistrel 121 befand sich auf einem sogenannten Einweisungsflug, als die Piloten einen Leistungsverlust am Motor bemerkten. Einer von ihnen war ein Fluglehrer, der den Piloten in den neuen Flugzeugtyp einweisen sollte. So erklärte es Herbert Sattler, Vorsitzender des Luftsportclubs (LSC) Kitzingen, auf Anfrage. Von dessen Sonderlandeplatz war das Flugzeug zu der Platzrunde gestartet, Luftlinie nur knapp fünf Kilometer von dem Großlangheimer Acker entfernt.

Das Polizeipräsidium Würzburg schreibt in seiner Pressemitteilung von zwei erfahrenen Piloten, die kurz vor 18 Uhr technische Probleme bei ihrem Sportflugzeug bemerkt hätten. Darum entschlossen sie sich sicherheitshalber, die Maschine des Herstellers Pipistrel auf einem Acker zu landen.

Die Unfallermittlungen führt eine luftfahrtkundige Beamtin der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt. Neben der Feuerwehr wurden auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen und das Luftamt Nordbayern über den Zwischenfall informiert.

Flugzeug stürzte auf die Schnauze, die Propeller rissen ab

LSC-Vorsitzender Sattler sprach von einer "außergewöhnlichen Situation", aber betont gelassen von einer "Außenlandung", auf die ein ausgebildeter Pilot vorbereitet werde. Was die Landung schwierig gemacht habe, sei der weiche Boden gewesen.

Bei der Landung auf dem weichen Acker stürzte das Flugzeug auf die Schnauze, die Propeller brachen ab.
Foto: Michael Krieger | Bei der Landung auf dem weichen Acker stürzte das Flugzeug auf die Schnauze, die Propeller brachen ab.

Dabei, so der Feuerwehrkommandant, sei das Flugzeug nach vorne auf die Nase gekippt. Die Propeller rissen ab, und auch die linke Tragfläche sei beschädigt worden. Das Polizeipräsidium vermutet einen wirtschaftlichen Totalschaden an dem Flugzeug, da kurz vor dem Stillstand das Bugrad brach und neben den Propellern vermutlich auch das Getriebe beschädigt wurde.

Flugzeug Pipistrel 121 hat einen Neuwert von 150.000 Euro

Die genaue Ursache für den Unfall werde nun untersucht, sagte Sattler. Man müsse das Gutachten abwarten. Auch die Höhe des Schadens sei aktuell noch schwer einzuschätzen. Das Flugzeug koste neu rund 150.000 Euro – und die notgelandete Pipistrel 121 war erst eineinhalb Jahre alt. Der Vorsitzende des Luftsportclubs betonte: "Das Wichtigste ist, dass den beiden Piloten nichts passiert ist."

Andreas Sterk hielt mit seinen Kameradinnen und Kameraden am Abend des Feiertags Mariä Himmelfahrt noch bis 22 Uhr Brandwache an dem Acker nahe des Waldrands. Dann waren die Teile des Flugzeugs abgebaut. Sie wurden nach Kitzingen zum Luftsportclub gebracht.

 
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